Schlag schon wieder verloren, und A ist wie- der herrschend. Dagegen hat Augenblick B jezt wieder das Recht irgend einen von A zu berühren. Thut sie diess, so ist sie wieder herrschend. Hier- durch entsteht mithin eine sehr lustige, nur kurze Zeit dauernde Bataille, und diejenige Parthey bleibt am Ende herrschend, welche Einem der an- dern den letzten Wurf beybrachte. Hierin liegt die Ursach, dass beym Fangen, der Ball rücklings fortgeschleudert, und beym Verbrennen und Berühren so geworfen werden muss, dass er von dem geworfenen Gegenstande noch weiter fort- fliegt, damit ihm keiner von der Gegenparthey so- gleich erhaschen und wieder damit werfen kann.
Aus dem Bisherigen ergiebt sich zugleich, was jede Parthey zu verrichten habe. Diess Spiel hat alle Vollkommenheiten des deutschen Ballspiels, nur erfordert es auf der einen Seite weniger Kraftäusserung und dagegen auf der andern mehr Aufmerksamkeit, weil es an mehr Regeln gebunden ist.
4. Das deutsch-englische Ballspiel.
Deutsche Spieler, die es gewohnt sind, den Ball aus allen Kräften zu schlagen, und hier- in ein Hauptvergnügen finden, gewöhnen sich
Schlag ſchon wieder verloren, und A iſt wie- der herrſchend. Dagegen hat Augenblick B jezt wieder das Recht irgend einen von A zu berühren. Thut ſie dieſs, ſo iſt ſie wieder herrſchend. Hier- durch entſteht mithin eine ſehr luſtige, nur kurze Zeit dauernde Bataille, und diejenige Parthey bleibt am Ende herrſchend, welche Einem der an- dern den letzten Wurf beybrachte. Hierin liegt die Urſach, daſs beym Fangen, der Ball rücklings fortgeſchleudert, und beym Verbrennen und Berühren ſo geworfen werden muſs, daſs er von dem geworfenen Gegenſtande noch weiter fort- fliegt, damit ihm keiner von der Gegenparthey ſo- gleich erhaſchen und wieder damit werfen kann.
Aus dem Bisherigen ergiebt ſich zugleich, was jede Parthey zu verrichten habe. Dieſs Spiel hat alle Vollkommenheiten des deutſchen Ballſpiels, nur erfordert es auf der einen Seite weniger Kraftäuſserung und dagegen auf der andern mehr Aufmerkſamkeit, weil es an mehr Regeln gebunden iſt.
4. Das deutſch-engliſche Ballſpiel.
Deutſche Spieler, die es gewohnt ſind, den Ball aus allen Kräften zu ſchlagen, und hier- in ein Hauptvergnügen finden, gewöhnen ſich
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Schlag ſchon wieder verloren, und A iſt wie-
der herrſchend. Dagegen hat Augenblick B jezt
wieder das Recht irgend einen von A zu berühren.
Thut ſie dieſs, ſo iſt ſie wieder herrſchend. Hier-
durch entſteht mithin eine ſehr luſtige, nur kurze
Zeit dauernde Bataille, und diejenige Parthey
bleibt am Ende herrſchend, welche Einem der an-
dern den letzten Wurf beybrachte. Hierin liegt
die Urſach, daſs beym Fangen, der Ball rücklings
fortgeſchleudert, und beym Verbrennen und
Berühren ſo geworfen werden muſs, daſs er von
dem geworfenen Gegenſtande noch weiter fort-
fliegt, damit ihm keiner von der Gegenparthey ſo-
gleich erhaſchen und wieder damit werfen kann.
Aus dem Bisherigen ergiebt ſich zugleich,
was jede Parthey zu verrichten habe. Dieſs
Spiel hat alle Vollkommenheiten des deutſchen
Ballſpiels, nur erfordert es auf der einen Seite
weniger Kraftäuſserung und dagegen auf der
andern mehr Aufmerkſamkeit, weil es an mehr
Regeln gebunden iſt.
4. Das deutſch-engliſche Ballſpiel.
Deutſche Spieler, die es gewohnt ſind, den
Ball aus allen Kräften zu ſchlagen, und hier-
in ein Hauptvergnügen finden, gewöhnen ſich
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/116>, abgerufen am 26.11.2024.
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