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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Kugel 5 bis 6 wiegt. Der Durchmesser ihrer bey-
den Bahnen ist dem der Kugel ziemlich gleich. Die
Wölbung ihres Bauches sollte eigentlich gleich
seyn, einem Bogen dessen Mittelpunkt c in der un-
tern Hand des Schlagenden liegt. Doch ist diese
Genauigkeit so pünktlich nicht zu beobachten.
Wichtiger ist es, den Schlägel nach Verhältniss
seiner persönlichen Grösse zu wählen; zu schwer
und lang fast man gern den Boden, zu kurz und
leicht nimmt man die Kugel gern bey den Haa-
ren, d. i. fasst sie nur oberhalb etwas. Man muss
bey dem einmal angenommenen Verhältnisse
bleiben. Der Stiel wird in Frankreich vom Stech-
palmenholz (Ilex aquifolium) genommen, denn
er muss äuserst zähe und recht biegsam seyn. Bey
uns können junge, recht gerade Stämmchen vom
Weissdorn (Crataejus Oxiacantha) recht gut in
den Gegenden die Stelle des Stechpalmholzes
vertreten, wo dieses nicht wächst. Eine grös-
sere Biegsamkeit erhalten sie dadurch, wenn man
sie im Safte abschneidet und über Feuer so stark
erhizt, bis die schwarzwerdende Schale zerspringt.
Noch besser sind dergleichen Stämmchen von
Taxus, aber nur schwer zu haben. Der Stiel
läuft vom obern, noch keinen Leipziger Zoll star-
ken, Ende verjüngt fort bis in das Loch der Mas-
se. Seine Länge macht man in Provence und
Languedoc der Hüfte des Spielers gleich. Zu

Kugel 5 bis 6 wiegt. Der Durchmeſſer ihrer bey-
den Bahnen iſt dem der Kugel ziemlich gleich. Die
Wölbung ihres Bauches ſollte eigentlich gleich
ſeyn, einem Bogen deſſen Mittelpunkt c in der un-
tern Hand des Schlagenden liegt. Doch iſt dieſe
Genauigkeit ſo pünktlich nicht zu beobachten.
Wichtiger iſt es, den Schlägel nach Verhältniſs
ſeiner perſönlichen Gröſse zu wählen; zu ſchwer
und lang faſt man gern den Boden, zu kurz und
leicht nimmt man die Kugel gern bey den Haa-
ren, d. i. faſst ſie nur oberhalb etwas. Man muſs
bey dem einmal angenommenen Verhältniſſe
bleiben. Der Stiel wird in Frankreich vom Stech-
palmenholz (Ilex aquifolium) genommen, denn
er muſs äuſerſt zähe und recht biegſam ſeyn. Bey
uns können junge, recht gerade Stämmchen vom
Weiſsdorn (Crataejus Oxiacantha) recht gut in
den Gegenden die Stelle des Stechpalmholzes
vertreten, wo dieſes nicht wächſt. Eine gröſ-
ſere Biegſamkeit erhalten ſie dadurch, wenn man
ſie im Safte abſchneidet und über Feuer ſo ſtark
erhizt, bis die ſchwarzwerdende Schale zerſpringt.
Noch beſſer ſind dergleichen Stämmchen von
Taxus, aber nur ſchwer zu haben. Der Stiel
läuft vom obern, noch keinen Leipziger Zoll ſtar-
ken, Ende verjüngt fort bis in das Loch der Maſ-
ſe. Seine Länge macht man in Provence und
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[144/0176] Kugel 5 bis 6 wiegt. Der Durchmeſſer ihrer bey- den Bahnen iſt dem der Kugel ziemlich gleich. Die Wölbung ihres Bauches ſollte eigentlich gleich ſeyn, einem Bogen deſſen Mittelpunkt c in der un- tern Hand des Schlagenden liegt. Doch iſt dieſe Genauigkeit ſo pünktlich nicht zu beobachten. Wichtiger iſt es, den Schlägel nach Verhältniſs ſeiner perſönlichen Gröſse zu wählen; zu ſchwer und lang faſt man gern den Boden, zu kurz und leicht nimmt man die Kugel gern bey den Haa- ren, d. i. faſst ſie nur oberhalb etwas. Man muſs bey dem einmal angenommenen Verhältniſſe bleiben. Der Stiel wird in Frankreich vom Stech- palmenholz (Ilex aquifolium) genommen, denn er muſs äuſerſt zähe und recht biegſam ſeyn. Bey uns können junge, recht gerade Stämmchen vom Weiſsdorn (Crataejus Oxiacantha) recht gut in den Gegenden die Stelle des Stechpalmholzes vertreten, wo dieſes nicht wächſt. Eine gröſ- ſere Biegſamkeit erhalten ſie dadurch, wenn man ſie im Safte abſchneidet und über Feuer ſo ſtark erhizt, bis die ſchwarzwerdende Schale zerſpringt. Noch beſſer ſind dergleichen Stämmchen von Taxus, aber nur ſchwer zu haben. Der Stiel läuft vom obern, noch keinen Leipziger Zoll ſtar- ken, Ende verjüngt fort bis in das Loch der Maſ- ſe. Seine Länge macht man in Provence und Languedoc der Hüfte des Spielers gleich. Zu

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/176>, abgerufen am 21.11.2024.