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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Paris und am Hofe hatte man sie bis zur Achsel-
grube, und fand, dass man mit diesen die stärk-
sten Schläge machen könne; aber Anfänger
können mit dieser Länge nicht fertig werden
und müssen sich erst nach und nach daran ge-
wöhnen. Überhaupt müssen junge, noch nicht
ausgewachsene Personen Kugeln und Schlägel
nach ihren Kräften abmessen.

Die Mailbahn ist 3, 4 und mehrere Hundert
Schritte lang, besteht aus recht ebenem, zube-
reiteten Boden mit Abzügen für das Wasser und
ist an den Seiten, wie eine Allee, mit Bäumen
besetzt u. s. w. An jedem Ende der Bahn steht
ein kleiner eiserner Bogen (La passe oder L'Ar-
chet), durch welchen die Kugel am Ende der
Parthie passiren muss. Bey uns gehören die
Mailbahnen zu den Seltenheiten; doch findet
man leicht bey jedem Orte Alleen und Plätze,
wenigstens ganz ebene Wiesen, wo man das
Mail treiben kann. Eine krummgebogene Ru-
the, die mit beyden Enden in den Boden ge-
steckt wird, vertritt die Stelle des eisernen Bo-
gens hinlänglich.

Verhalten des Spielers. Der Spieler hat die Ku-
gel vor seinen Füssen liegen und soll sie mit
dem Schlägel (Mail), nach einer bestimmten
Richtung mit möglichster Kraft fortschlagen.
Hierzu ist eine regelmässige Stellung nothwen-

K

Paris und am Hofe hatte man ſie bis zur Achſel-
grube, und fand, daſs man mit dieſen die ſtärk-
ſten Schläge machen könne; aber Anfänger
können mit dieſer Länge nicht fertig werden
und müſſen ſich erſt nach und nach daran ge-
wöhnen. Überhaupt müſſen junge, noch nicht
ausgewachſene Perſonen Kugeln und Schlägel
nach ihren Kräften abmeſſen.

Die Mailbahn iſt 3, 4 und mehrere Hundert
Schritte lang, beſteht aus recht ebenem, zube-
reiteten Boden mit Abzügen für das Waſſer und
iſt an den Seiten, wie eine Allee, mit Bäumen
beſetzt u. ſ. w. An jedem Ende der Bahn ſteht
ein kleiner eiſerner Bogen (La paſſe oder L’Ar-
chet), durch welchen die Kugel am Ende der
Parthie paſſiren muſs. Bey uns gehören die
Mailbahnen zu den Seltenheiten; doch findet
man leicht bey jedem Orte Alleen und Plätze,
wenigſtens ganz ebene Wieſen, wo man das
Mail treiben kann. Eine krummgebogene Ru-
the, die mit beyden Enden in den Boden ge-
ſteckt wird, vertritt die Stelle des eiſernen Bo-
gens hinlänglich.

Verhalten des Spielers. Der Spieler hat die Ku-
gel vor ſeinen Füſsen liegen und ſoll ſie mit
dem Schlägel (Mail), nach einer beſtimmten
Richtung mit möglichſter Kraft fortſchlagen.
Hierzu iſt eine regelmäſsige Stellung nothwen-

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[145/0177] Paris und am Hofe hatte man ſie bis zur Achſel- grube, und fand, daſs man mit dieſen die ſtärk- ſten Schläge machen könne; aber Anfänger können mit dieſer Länge nicht fertig werden und müſſen ſich erſt nach und nach daran ge- wöhnen. Überhaupt müſſen junge, noch nicht ausgewachſene Perſonen Kugeln und Schlägel nach ihren Kräften abmeſſen. Die Mailbahn iſt 3, 4 und mehrere Hundert Schritte lang, beſteht aus recht ebenem, zube- reiteten Boden mit Abzügen für das Waſſer und iſt an den Seiten, wie eine Allee, mit Bäumen beſetzt u. ſ. w. An jedem Ende der Bahn ſteht ein kleiner eiſerner Bogen (La paſſe oder L’Ar- chet), durch welchen die Kugel am Ende der Parthie paſſiren muſs. Bey uns gehören die Mailbahnen zu den Seltenheiten; doch findet man leicht bey jedem Orte Alleen und Plätze, wenigſtens ganz ebene Wieſen, wo man das Mail treiben kann. Eine krummgebogene Ru- the, die mit beyden Enden in den Boden ge- ſteckt wird, vertritt die Stelle des eiſernen Bo- gens hinlänglich. Verhalten des Spielers. Der Spieler hat die Ku- gel vor ſeinen Füſsen liegen und ſoll ſie mit dem Schlägel (Mail), nach einer beſtimmten Richtung mit möglichſter Kraft fortſchlagen. Hierzu iſt eine regelmäſsige Stellung nothwen- K

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/177>, abgerufen am 21.11.2024.