lein von der schregen Lage abhängt, welche er in der Luft halten muss. Um diese zu bewerkstel- ligen, binde man eine haltbare Schnur in der Stelle x, einen Schuh von a entfernt, am Rück- grade fest, bohre ein Loch durch die Haut, und lasse die Schnur durchgehen. Bey dem zehn- ten Zolle von der Verknüpfung in x an gerech- net, mache man in die Schnur eine Schlinge (Oehr) und binde ihr andres Ende, bey y durch das Papier gesteckt am Rückgrade wieder fest. y ist von b 1 Fuss und 6 Zoll, und die Schnur kann vom obigen Oehre bis nach Y 2 Fuss u. 4 bis 5 Zoll lang seyn. An jenes Oehr kommt dann endlich die lange sehr haltbare, aber mög- lichst dünne Schnur, an welcher der Drache auf- steigt. Uebrigens müssen junge Leute selbst Beobachtungen anstellen, über die beste Stelle des Oehrs in der Schnur, so wie über die gehö- rige Schwere des Schweifes. Ist dieser zu leicht, so geht die Maschine unstet; zu schwer, so steigt sie gar nicht, oder nur mit Schwierigkeit. Oft ist man genöthigt, noch etwas Schweres, z. E. Holz an den Schweif zu hängen. Man muss da- her die Erfahrung zu Hülfe nehmen; denn selbst die mathematischen Berechnungen der Maschi- ne, wie man sie, wenn ich mich recht erinnere, in den Verhandlungen der Berliner Academie findet, möchten wohl durch Nebenumstände, z.
lein von der ſchregen Lage abhängt, welche er in der Luft halten muſs. Um dieſe zu bewerkſtel- ligen, binde man eine haltbare Schnur in der Stelle x, einen Schuh von a entfernt, am Rück- grade feſt, bohre ein Loch durch die Haut, und laſſe die Schnur durchgehen. Bey dem zehn- ten Zolle von der Verknüpfung in x an gerech- net, mache man in die Schnur eine Schlinge (Oehr) und binde ihr andres Ende, bey y durch das Papier geſteckt am Rückgrade wieder feſt. y iſt von b 1 Fuſs und 6 Zoll, und die Schnur kann vom obigen Oehre bis nach Y 2 Fuſs u. 4 bis 5 Zoll lang ſeyn. An jenes Oehr kommt dann endlich die lange ſehr haltbare, aber mög- lichſt dünne Schnur, an welcher der Drache auf- ſteigt. Uebrigens müſſen junge Leute ſelbſt Beobachtungen anſtellen, über die beſte Stelle des Oehrs in der Schnur, ſo wie über die gehö- rige Schwere des Schweifes. Iſt dieſer zu leicht, ſo geht die Maſchine unſtet; zu ſchwer, ſo ſteigt ſie gar nicht, oder nur mit Schwierigkeit. Oft iſt man genöthigt, noch etwas Schweres, z. E. Holz an den Schweif zu hängen. Man muſs da- her die Erfahrung zu Hülfe nehmen; denn ſelbſt die mathematiſchen Berechnungen der Maſchi- ne, wie man ſie, wenn ich mich recht erinnere, in den Verhandlungen der Berliner Academie findet, möchten wohl durch Nebenumſtände, z.
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lein von der ſchregen Lage abhängt, welche er in
der Luft halten muſs. Um dieſe zu bewerkſtel-
ligen, binde man eine haltbare Schnur in der
Stelle x, einen Schuh von a entfernt, am Rück-
grade feſt, bohre ein Loch durch die Haut, und
laſſe die Schnur durchgehen. Bey dem zehn-
ten Zolle von der Verknüpfung in x an gerech-
net, mache man in die Schnur eine Schlinge
(Oehr) und binde ihr andres Ende, bey y durch
das Papier geſteckt am Rückgrade wieder feſt.
y iſt von b 1 Fuſs und 6 Zoll, und die Schnur
kann vom obigen Oehre bis nach Y 2 Fuſs u. 4
bis 5 Zoll lang ſeyn. An jenes Oehr kommt
dann endlich die lange ſehr haltbare, aber mög-
lichſt dünne Schnur, an welcher der Drache auf-
ſteigt. Uebrigens müſſen junge Leute ſelbſt
Beobachtungen anſtellen, über die beſte Stelle
des Oehrs in der Schnur, ſo wie über die gehö-
rige Schwere des Schweifes. Iſt dieſer zu leicht,
ſo geht die Maſchine unſtet; zu ſchwer, ſo ſteigt
ſie gar nicht, oder nur mit Schwierigkeit. Oft
iſt man genöthigt, noch etwas Schweres, z. E.
Holz an den Schweif zu hängen. Man muſs da-
her die Erfahrung zu Hülfe nehmen; denn ſelbſt
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/239>, abgerufen am 26.11.2024.
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