4 Zoll und bittet Fränzchen zur Theilnahme, weils ruhig im Zimmer zugehn soll. Er fasst alle Hölzer zusammen und lässt sie eine gute Spanne hoch aus der Hand herab, mit den Enden unten, auf den Tisch fallen, dann liegt alles in einem verworrnen Haufen über einander. Jezt kommt es darauf an, ein Hölzchen nach dem andern von dem Haufen herabzunehmen oder zu schnel- len, doch so, dass kein andres benachbartes da- durch im mindesten bewegt oder berührt wird. Hierzu hat jeder ein ähnliches, kleines, doch am Ende etwas krumm und hakenförmig gebo- genes Holz zwischen den Fingern. Er betrach- tet den Haufen genau, sucht sich das am freye- sten liegende Hölzchen, fasst es mit dem Haken und schnellt es behende von dem Haufen hin- weg. Dann macht er sich über ein zweytes her, hebt es heraus u. s. w. ein Stück nach dem andern, so lange fort, bis ein benachbartes berührt oder durch das Wegschnellen in Bewegung gesezt wird; dann kommt Fränzchen ans Spiel und macht es eben so. Wer am Ende die meisten Hölzchen herab gebracht hat, ist Gewinner.
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4 Zoll und bittet Fränzchen zur Theilnahme, weils ruhig im Zimmer zugehn ſoll. Er faſst alle Hölzer zuſammen und läſst ſie eine gute Spanne hoch aus der Hand herab, mit den Enden unten, auf den Tiſch fallen, dann liegt alles in einem verworrnen Haufen über einander. Jezt kommt es darauf an, ein Hölzchen nach dem andern von dem Haufen herabzunehmen oder zu ſchnel- len, doch ſo, daſs kein andres benachbartes da- durch im mindeſten bewegt oder berührt wird. Hierzu hat jeder ein ähnliches, kleines, doch am Ende etwas krumm und hakenförmig gebo- genes Holz zwiſchen den Fingern. Er betrach- tet den Haufen genau, ſucht ſich das am freye- ſten liegende Hölzchen, faſst es mit dem Haken und ſchnellt es behende von dem Haufen hin- weg. Dann macht er ſich über ein zweytes her, hebt es heraus u. ſ. w. ein Stück nach dem andern, ſo lange fort, bis ein benachbartes berührt oder durch das Wegſchnellen in Bewegung geſezt wird; dann kommt Fränzchen ans Spiel und macht es eben ſo. Wer am Ende die meiſten Hölzchen herab gebracht hat, iſt Gewinner.
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4 Zoll und bittet Fränzchen zur Theilnahme,
weils ruhig im Zimmer zugehn ſoll. Er faſst alle
Hölzer zuſammen und läſst ſie eine gute Spanne
hoch aus der Hand herab, mit den Enden unten,
auf den Tiſch fallen, dann liegt alles in einem
verworrnen Haufen über einander. Jezt kommt
es darauf an, ein Hölzchen nach dem andern
von dem Haufen herabzunehmen oder zu ſchnel-
len, doch ſo, daſs kein andres benachbartes da-
durch im mindeſten bewegt oder berührt wird.
Hierzu hat jeder ein ähnliches, kleines, doch
am Ende etwas krumm und hakenförmig gebo-
genes Holz zwiſchen den Fingern. Er betrach-
tet den Haufen genau, ſucht ſich das am freye-
ſten liegende Hölzchen, faſst es mit dem Haken
und ſchnellt es behende von dem Haufen hin-
weg. Dann macht er ſich über ein zweytes her,
hebt es heraus u. ſ. w. ein Stück nach dem andern,
ſo lange fort, bis ein benachbartes berührt oder
durch das Wegſchnellen in Bewegung geſezt
wird; dann kommt Fränzchen ans Spiel und
macht es eben ſo. Wer am Ende die meiſten
Hölzchen herab gebracht hat, iſt Gewinner.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/337>, abgerufen am 24.11.2024.
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