Der Mensch ist zur Gesellschaft geschaffen, da- her stehn einsame Spiele immer im Widerspruch mit ihm, sind nie so angenehm als die andern; und wenn sie auch einen starken Grad des Ver- gnügens gewähren: so werden sie just hierdurch den Spieler in die Gesellschaft zurück treiben, denn der Mensch kann schlechterdings nicht mehr allein seyn, wenn er sehr vergnügt ist. Für das Drückende der Einsamkeit im strengen Sin- ne, möchte daher wohl kein Spiel taugen, wenn es nicht mit einem Grade von Geistesanstren- gung verbunden ist, der uns unsere ganze Lage vergessen macht. Allein von solcher Einsamkeit kann hier die Rede auch nicht seyn; es ist aber oft der Fall, dass die Jugend an Gesellschaft von ihres Gleichen Mangel hat, dass Eltern und Er- zieher am Spiele nicht Theil nehmen können, und daher im Falle, dass weder Lust noch Ge- legenheit zu irgend einer andern Beschäfftigung da ist, Spiele wünschen, wodurch die Kleinen in ihrer Gegenwart oder Nähe unterhalten wer- den können. Für diesen Fall giebt es einige Spie- le, die ich wohl nicht überspringen darf. Ich rechne hierher
b) Einſame oder Soloſpiele.
Der Menſch iſt zur Geſellſchaft geſchaffen, da- her ſtehn einſame Spiele immer im Widerſpruch mit ihm, ſind nie ſo angenehm als die andern; und wenn ſie auch einen ſtarken Grad des Ver- gnügens gewähren: ſo werden ſie juſt hierdurch den Spieler in die Geſellſchaft zurück treiben, denn der Menſch kann ſchlechterdings nicht mehr allein ſeyn, wenn er ſehr vergnügt iſt. Für das Drückende der Einſamkeit im ſtrengen Sin- ne, möchte daher wohl kein Spiel taugen, wenn es nicht mit einem Grade von Geiſtesanſtren- gung verbunden iſt, der uns unſere ganze Lage vergeſſen macht. Allein von ſolcher Einſamkeit kann hier die Rede auch nicht ſeyn; es iſt aber oft der Fall, daſs die Jugend an Geſellſchaft von ihres Gleichen Mangel hat, daſs Eltern und Er- zieher am Spiele nicht Theil nehmen können, und daher im Falle, daſs weder Luſt noch Ge- legenheit zu irgend einer andern Beſchäfftigung da iſt, Spiele wünſchen, wodurch die Kleinen in ihrer Gegenwart oder Nähe unterhalten wer- den können. Für dieſen Fall giebt es einige Spie- le, die ich wohl nicht überſpringen darf. Ich rechne hierher
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b) Einſame oder Soloſpiele.
Der Menſch iſt zur Geſellſchaft geſchaffen, da-
her ſtehn einſame Spiele immer im Widerſpruch
mit ihm, ſind nie ſo angenehm als die andern;
und wenn ſie auch einen ſtarken Grad des Ver-
gnügens gewähren: ſo werden ſie juſt hierdurch
den Spieler in die Geſellſchaft zurück treiben,
denn der Menſch kann ſchlechterdings nicht
mehr allein ſeyn, wenn er ſehr vergnügt iſt. Für
das Drückende der Einſamkeit im ſtrengen Sin-
ne, möchte daher wohl kein Spiel taugen, wenn
es nicht mit einem Grade von Geiſtesanſtren-
gung verbunden iſt, der uns unſere ganze Lage
vergeſſen macht. Allein von ſolcher Einſamkeit
kann hier die Rede auch nicht ſeyn; es iſt aber
oft der Fall, daſs die Jugend an Geſellſchaft von
ihres Gleichen Mangel hat, daſs Eltern und Er-
zieher am Spiele nicht Theil nehmen können,
und daher im Falle, daſs weder Luſt noch Ge-
legenheit zu irgend einer andern Beſchäfftigung
da iſt, Spiele wünſchen, wodurch die Kleinen
in ihrer Gegenwart oder Nähe unterhalten wer-
den können. Für dieſen Fall giebt es einige Spie-
le, die ich wohl nicht überſpringen darf. Ich
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/338>, abgerufen am 24.11.2024.
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