Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

dern die zuerst nöthigen Wörter und Redensar-
ten beyzubringen. "-- Ich mögte noch hinzu-
fügen, es ist ein gutes Mittel die Kinder zu
schneller Aufmerksamkeit, aufdas, was um sie her
gethan und gesagt wird, zu gewöhnen; auch
kann es dazu beytragen, schnelle Folgsamkeit
leisten zu lernen.

Der Kinderfreund stellt die Kleinen vor sich
hin, um sie alle leicht übersehen zu können,
und beginnt, sie bald durch Fragen, bald durch
Befehle in Thätigkeit zu setzen. Z. Exempel:
"Gebt Acht! wenn ich sage: wo ist diess und
das? so greift es an. Wo ist der Kopf, die
Brust, der Unterleib, die Schenkel, der Hals,
die Beine u. s. w. Marschirt! -- Halt! --
Ah, Carl stand nicht, er soll 2 Plumpsack lei-
den. Detlef soll sie ihm geben. -- Achtung!
Streckt vor den rechten Arm, den linken, das
rechte Bein, das linke; nun beyde! ha ha ha!
das könnt ihr nicht. Bauz da liegt Fritz. --
Achtung! -- Marschirt -- lauft -- steht! Wer
kann am geschwindesten zum Sitzen kommen?
-- Emilie war die klügste; sie setzte sich gleich
zu Boden. -- Bleibt still ihr Mädchen! Ihr Kna-
ben lauft! -- Ey Dorchen lief auch. Sie muss
mit den Händen auf dem Rücken stehn, bis ich
zehn zähle. -- -- Ihr alle stellt euch drey
bey drey in Haufen, ich will immer nur einen

X 4

dern die zuerſt nöthigen Wörter und Redensar-
ten beyzubringen. „— Ich mögte noch hinzu-
fügen, es iſt ein gutes Mittel die Kinder zu
schneller Aufmerkſamkeit, aufdas, was um ſie her
gethan und geſagt wird, zu gewöhnen; auch
kann es dazu beytragen, schnelle Folgſamkeit
leiſten zu lernen.

Der Kinderfreund ſtellt die Kleinen vor ſich
hin, um ſie alle leicht überſehen zu können,
und beginnt, ſie bald durch Fragen, bald durch
Befehle in Thätigkeit zu ſetzen. Z. Exempel:
„Gebt Acht! wenn ich ſage: wo iſt dieſs und
das? ſo greift es an. Wo iſt der Kopf, die
Bruſt, der Unterleib, die Schenkel, der Hals,
die Beine u. ſ. w. Marſchirt! — Halt! —
Ah, Carl ſtand nicht, er ſoll 2 Plumpſack lei-
den. Detlef ſoll ſie ihm geben. — Achtung!
Streckt vor den rechten Arm, den linken, das
rechte Bein, das linke; nun beyde! ha ha ha!
das könnt ihr nicht. Bauz da liegt Fritz. —
Achtung! — Marſchirt — lauft — ſteht! Wer
kann am geſchwindeſten zum Sitzen kommen?
— Emilie war die klügſte; ſie ſetzte ſich gleich
zu Boden. — Bleibt ſtill ihr Mädchen! Ihr Kna-
ben lauft! — Ey Dorchen lief auch. Sie muſs
mit den Händen auf dem Rücken ſtehn, bis ich
zehn zähle. — — Ihr alle ſtellt euch drey
bey drey in Haufen, ich will immer nur einen

X 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0359" n="327"/>
dern die zuer&#x017F;t nöthigen Wörter und Redensar-<lb/>
ten beyzubringen. &#x201E;&#x2014; Ich mögte noch hinzu-<lb/>
fügen, es i&#x017F;t ein gutes Mittel die Kinder zu<lb/><hi rendition="#i">schneller</hi> Aufmerk&#x017F;amkeit, aufdas, was um &#x017F;ie her<lb/>
gethan und ge&#x017F;agt wird, zu gewöhnen; auch<lb/>
kann es dazu beytragen, <hi rendition="#i">schnelle</hi> Folg&#x017F;amkeit<lb/>
lei&#x017F;ten zu lernen.</p><lb/>
              <p>Der Kinderfreund &#x017F;tellt die Kleinen vor &#x017F;ich<lb/>
hin, um &#x017F;ie alle leicht über&#x017F;ehen zu können,<lb/>
und beginnt, &#x017F;ie bald durch Fragen, bald durch<lb/>
Befehle in Thätigkeit zu &#x017F;etzen. Z. Exempel:<lb/>
&#x201E;Gebt Acht! wenn ich &#x017F;age: wo i&#x017F;t die&#x017F;s und<lb/>
das? &#x017F;o greift es an. Wo i&#x017F;t der Kopf, die<lb/>
Bru&#x017F;t, der Unterleib, die Schenkel, der Hals,<lb/>
die Beine u. &#x017F;. w. Mar&#x017F;chirt! &#x2014; Halt! &#x2014;<lb/>
Ah, Carl &#x017F;tand nicht, er &#x017F;oll 2 Plump&#x017F;ack lei-<lb/>
den. Detlef &#x017F;oll &#x017F;ie ihm <choice><sic>gebeu</sic><corr>geben</corr></choice>. &#x2014; Achtung!<lb/>
Streckt vor den rechten Arm, den linken, das<lb/>
rechte Bein, das linke; nun beyde! ha ha ha!<lb/>
das könnt ihr nicht. Bauz da liegt Fritz. &#x2014;<lb/>
Achtung! &#x2014; Mar&#x017F;chirt &#x2014; lauft &#x2014; &#x017F;teht! Wer<lb/>
kann am ge&#x017F;chwinde&#x017F;ten zum Sitzen kommen?<lb/>
&#x2014; Emilie war die klüg&#x017F;te; &#x017F;ie &#x017F;etzte &#x017F;ich gleich<lb/>
zu Boden. &#x2014; Bleibt &#x017F;till ihr Mädchen! Ihr Kna-<lb/>
ben lauft! &#x2014; Ey Dorchen lief auch. Sie mu&#x017F;s<lb/>
mit den Händen auf dem Rücken &#x017F;tehn, bis ich<lb/>
zehn zähle. &#x2014; &#x2014; Ihr alle &#x017F;tellt euch drey<lb/>
bey drey in Haufen, ich will immer nur einen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 4</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0359] dern die zuerſt nöthigen Wörter und Redensar- ten beyzubringen. „— Ich mögte noch hinzu- fügen, es iſt ein gutes Mittel die Kinder zu schneller Aufmerkſamkeit, aufdas, was um ſie her gethan und geſagt wird, zu gewöhnen; auch kann es dazu beytragen, schnelle Folgſamkeit leiſten zu lernen. Der Kinderfreund ſtellt die Kleinen vor ſich hin, um ſie alle leicht überſehen zu können, und beginnt, ſie bald durch Fragen, bald durch Befehle in Thätigkeit zu ſetzen. Z. Exempel: „Gebt Acht! wenn ich ſage: wo iſt dieſs und das? ſo greift es an. Wo iſt der Kopf, die Bruſt, der Unterleib, die Schenkel, der Hals, die Beine u. ſ. w. Marſchirt! — Halt! — Ah, Carl ſtand nicht, er ſoll 2 Plumpſack lei- den. Detlef ſoll ſie ihm geben. — Achtung! Streckt vor den rechten Arm, den linken, das rechte Bein, das linke; nun beyde! ha ha ha! das könnt ihr nicht. Bauz da liegt Fritz. — Achtung! — Marſchirt — lauft — ſteht! Wer kann am geſchwindeſten zum Sitzen kommen? — Emilie war die klügſte; ſie ſetzte ſich gleich zu Boden. — Bleibt ſtill ihr Mädchen! Ihr Kna- ben lauft! — Ey Dorchen lief auch. Sie muſs mit den Händen auf dem Rücken ſtehn, bis ich zehn zähle. — — Ihr alle ſtellt euch drey bey drey in Haufen, ich will immer nur einen X 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/359
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/359>, abgerufen am 22.11.2024.