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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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aufgenommenen Personen bekannt machen und
sie zu behalten suchen.

Die Erfindung ist gut ersonnen; sie kleidet
nützliche Kenntnisse auf eine geschickte Art
in das Gewand eines Spiels. Aber es kann
nur von jungen Leuten gespielt werden,
die 1) den historischen Cursus schon vollen-
det haben und dann das alphabetische Nah-
menregister zur Wiederholung durchlaufen.
Kinder, die bey diesen anfangen und historische
Nahmen und Facta behalten sollen, ohne histo-
rische Vorkenntniss und Uebersicht, füllen ihren
Kopf mit dunkeln Begriffen und falschen Vor-
stellungen an; und fahren überhaupt beym Spiel
zu kurz, woran sie doch nicht schuld sind. 2) Nur
solche, die nach gleicher oder sehr ähnlicher Me-
thode der Zeitrechnung unterrichtet sind, sonst
möchten leicht Verwirrungen entstehen. Kurz,
wenn man für wissenschaftliche Spiele überhaupt
gestimmt ist, so lasse man hier Kinder von ziem-
lich gleichmässigen historischen Kenntnissen, die
einerley Unterricht gehabt haben, zusammen
spielen; oder noch besser, verfertige sich nach
dem vorgetragenen Cursus der Geschichte selbst
ein Spiel nach dem Modelle des obigen.


aufgenommenen Perſonen bekannt machen und
ſie zu behalten ſuchen.

Die Erfindung iſt gut erſonnen; ſie kleidet
nützliche Kenntniſſe auf eine geſchickte Art
in das Gewand eines Spiels. Aber es kann
nur von jungen Leuten geſpielt werden,
die 1) den hiſtoriſchen Curſus ſchon vollen-
det haben und dann das alphabetiſche Nah-
menregiſter zur Wiederholung durchlaufen.
Kinder, die bey dieſen anfangen und hiſtoriſche
Nahmen und Facta behalten ſollen, ohne hiſto-
riſche Vorkenntniſs und Ueberſicht, füllen ihren
Kopf mit dunkeln Begriffen und falſchen Vor-
ſtellungen an; und fahren überhaupt beym Spiel
zu kurz, woran ſie doch nicht ſchuld ſind. 2) Nur
ſolche, die nach gleicher oder ſehr ähnlicher Me-
thode der Zeitrechnung unterrichtet ſind, ſonſt
möchten leicht Verwirrungen entſtehen. Kurz,
wenn man für wiſſenſchaftliche Spiele überhaupt
geſtimmt iſt, ſo laſſe man hier Kinder von ziem-
lich gleichmäſsigen hiſtoriſchen Kenntniſſen, die
einerley Unterricht gehabt haben, zuſammen
ſpielen; oder noch beſſer, verfertige ſich nach
dem vorgetragenen Curſus der Geſchichte ſelbſt
ein Spiel nach dem Modelle des obigen.


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[352/0384] aufgenommenen Perſonen bekannt machen und ſie zu behalten ſuchen. Die Erfindung iſt gut erſonnen; ſie kleidet nützliche Kenntniſſe auf eine geſchickte Art in das Gewand eines Spiels. Aber es kann nur von jungen Leuten geſpielt werden, die 1) den hiſtoriſchen Curſus ſchon vollen- det haben und dann das alphabetiſche Nah- menregiſter zur Wiederholung durchlaufen. Kinder, die bey dieſen anfangen und hiſtoriſche Nahmen und Facta behalten ſollen, ohne hiſto- riſche Vorkenntniſs und Ueberſicht, füllen ihren Kopf mit dunkeln Begriffen und falſchen Vor- ſtellungen an; und fahren überhaupt beym Spiel zu kurz, woran ſie doch nicht ſchuld ſind. 2) Nur ſolche, die nach gleicher oder ſehr ähnlicher Me- thode der Zeitrechnung unterrichtet ſind, ſonſt möchten leicht Verwirrungen entſtehen. Kurz, wenn man für wiſſenſchaftliche Spiele überhaupt geſtimmt iſt, ſo laſſe man hier Kinder von ziem- lich gleichmäſsigen hiſtoriſchen Kenntniſſen, die einerley Unterricht gehabt haben, zuſammen ſpielen; oder noch beſſer, verfertige ſich nach dem vorgetragenen Curſus der Geſchichte ſelbſt ein Spiel nach dem Modelle des obigen.

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/384>, abgerufen am 22.11.2024.