G. Das thue ich auch Mutter, heisst doch der König von Preussen auch Friedrich. Und dann waren auch einmal zwey Könige von Schweden, die hiessen alle beyde Gustav. Das waren recht grosse Leute.
M. Nun wohl Gustav, so mache, dass auch einmal ein ganzer Mann aus dir wird.
H. Wie heisst deines Liebsten Nahm?
G. Juliana Maria. (der Nahme seiner Mut- ter. Er küsst ihr die Hand, sie küsst ihn wie- der und drückt ihn an sich.)
H. Was ist deine Freude?
G. Wie du siehst, Hänschen, wenn ich mir einen Kuss von meiner lieben Mutter verdient habe.
H. Was ist dein Leid?
G. Ich habe keins; aber wenn Mutter stür- be, oder wäre krank, oder wäre böse, das wä- re mein grösstes Leid.
H. Wie ist dein Humeur?
G. Manchmal ein bisschen hitzig, aber es gereuet mich bald wieder.
H. Was ist deine Culeur?
G. Wie der Himmel in der Nacht aussieht, blau mit Gold.
H. Was ist dein Reim?
G. sagt die Verse. Lobt den Herrn die Mor- gensonne u. s. w.
G. Das thue ich auch Mutter, heiſst doch der König von Preuſsen auch Friedrich. Und dann waren auch einmal zwey Könige von Schweden, die hieſsen alle beyde Guſtav. Das waren recht groſse Leute.
M. Nun wohl Guſtav, ſo mache, daſs auch einmal ein ganzer Mann aus dir wird.
H. Wie heiſst deines Liebſten Nahm?
G. Juliana Maria. (der Nahme ſeiner Mut- ter. Er küſst ihr die Hand, ſie küſst ihn wie- der und drückt ihn an ſich.)
H. Was iſt deine Freude?
G. Wie du ſiehſt, Hänschen, wenn ich mir einen Kuſs von meiner lieben Mutter verdient habe.
H. Was iſt dein Leid?
G. Ich habe keins; aber wenn Mutter ſtür- be, oder wäre krank, oder wäre böſe, das wä- re mein gröſstes Leid.
H. Wie iſt dein Humeur?
G. Manchmal ein biſschen hitzig, aber es gereuet mich bald wieder.
H. Was iſt deine Culeur?
G. Wie der Himmel in der Nacht ausſieht, blau mit Gold.
H. Was iſt dein Reim?
G. ſagt die Verſe. Lobt den Herrn die Mor- genſonne u. ſ. w.
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G. Das thue ich auch Mutter, heiſst doch der
König von Preuſsen auch Friedrich. Und dann
waren auch einmal zwey Könige von Schweden,
die hieſsen alle beyde Guſtav. Das waren recht
groſse Leute.
M. Nun wohl Guſtav, ſo mache, daſs auch
einmal ein ganzer Mann aus dir wird.
H. Wie heiſst deines Liebſten Nahm?
G. Juliana Maria. (der Nahme ſeiner Mut-
ter. Er küſst ihr die Hand, ſie küſst ihn wie-
der und drückt ihn an ſich.)
H. Was iſt deine Freude?
G. Wie du ſiehſt, Hänschen, wenn ich mir
einen Kuſs von meiner lieben Mutter verdient
habe.
H. Was iſt dein Leid?
G. Ich habe keins; aber wenn Mutter ſtür-
be, oder wäre krank, oder wäre böſe, das wä-
re mein gröſstes Leid.
H. Wie iſt dein Humeur?
G. Manchmal ein biſschen hitzig, aber es
gereuet mich bald wieder.
H. Was iſt deine Culeur?
G. Wie der Himmel in der Nacht ausſieht,
blau mit Gold.
H. Was iſt dein Reim?
G. ſagt die Verſe. Lobt den Herrn die Mor-
genſonne u. ſ. w.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/446>, abgerufen am 22.11.2024.
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