Springer, neben diesen die 4 Läufer, auf den bey- den Feldern d 1 und d 8 die beyden Königinnen und auf e 1 und e 8 die beyden Könige. Vor diesen Officieren stehn die Bauern nämlich auf der Querreihe 2, 2 die weissen auf 7,7 die schwar- zen und bilden folglich das Vordertreffen. So stehn die Steine allemal beym Anfange des Spiels. Zum Ueberflusse merke man sich noch, dass die beyden Königinnen immer auf ihrer eigenen Farbe stehn, folglich die weisse auf dem mittlern weissen Felde, die schwarze auf dem schwarzen.
Diess sind sehr langweilige Sachen; aber man muss sie wissen, sonst kann man nie spielen ler- nen. Zur Erholung einiges von Schachspielen. Araber und Perser haben nur schlechte Steine und ein Stück Tuch, auf welches die Felder von zweyfarbigen Zeugen gemacht sind, vertritt die Stelle des Schachbrettes. Ein berühmtes Schach- spiel befand sich in Frankreich in der Abtey St. Denys. Es hatte grosse elfenbeinerne Figuren und man sagte, es sey ein morgenländisches Ge- schenk für Carl den Grossen gewesen. Es bleibt aber sehr unwahrscheinlich, dass Carl schon et- was vom Schach gewusst habe. *) Einem Italie- ner, Namens Ringhier, sind todte Figuren nicht
*) Richard Twiss hat historische Untersuchungen darüber angestellt Chess London 1787.
Springer, neben dieſen die 4 Läufer, auf den bey- den Feldern d 1 und d 8 die beyden Königinnen und auf e 1 und e 8 die beyden Könige. Vor dieſen Officieren ſtehn die Bauern nämlich auf der Querreihe 2, 2 die weiſsen auf 7,7 die ſchwar- zen und bilden folglich das Vordertreffen. So ſtehn die Steine allemal beym Anfange des Spiels. Zum Ueberfluſſe merke man ſich noch, daſs die beyden Königinnen immer auf ihrer eigenen Farbe ſtehn, folglich die weiſse auf dem mittlern weiſsen Felde, die ſchwarze auf dem ſchwarzen.
Dieſs ſind ſehr langweilige Sachen; aber man muſs ſie wiſſen, ſonſt kann man nie ſpielen ler- nen. Zur Erholung einiges von Schachſpielen. Araber und Perſer haben nur ſchlechte Steine und ein Stück Tuch, auf welches die Felder von zweyfarbigen Zeugen gemacht ſind, vertritt die Stelle des Schachbrettes. Ein berühmtes Schach- ſpiel befand ſich in Frankreich in der Abtey St. Denys. Es hatte groſse elfenbeinerne Figuren und man ſagte, es ſey ein morgenländiſches Ge- ſchenk für Carl den Groſsen geweſen. Es bleibt aber ſehr unwahrſcheinlich, daſs Carl ſchon et- was vom Schach gewuſst habe. *) Einem Italie- ner, Namens Ringhier, ſind todte Figuren nicht
*) Richard Twiſs hat hiſtoriſche Unterſuchungen darüber angeſtellt Cheſs London 1787.
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Springer, neben dieſen die 4 Läufer, auf den bey-
den Feldern d 1 und d 8 die beyden Königinnen
und auf e 1 und e 8 die beyden Könige. Vor
dieſen Officieren ſtehn die Bauern nämlich auf
der Querreihe 2, 2 die weiſsen auf 7,7 die ſchwar-
zen und bilden folglich das Vordertreffen. So
ſtehn die Steine allemal beym Anfange des Spiels.
Zum Ueberfluſſe merke man ſich noch, daſs die
beyden Königinnen immer auf ihrer eigenen
Farbe ſtehn, folglich die weiſse auf dem mittlern
weiſsen Felde, die ſchwarze auf dem ſchwarzen.
Dieſs ſind ſehr langweilige Sachen; aber man
muſs ſie wiſſen, ſonſt kann man nie ſpielen ler-
nen. Zur Erholung einiges von Schachſpielen.
Araber und Perſer haben nur ſchlechte Steine
und ein Stück Tuch, auf welches die Felder von
zweyfarbigen Zeugen gemacht ſind, vertritt die
Stelle des Schachbrettes. Ein berühmtes Schach-
ſpiel befand ſich in Frankreich in der Abtey St.
Denys. Es hatte groſse elfenbeinerne Figuren
und man ſagte, es ſey ein morgenländiſches Ge-
ſchenk für Carl den Groſsen geweſen. Es bleibt
aber ſehr unwahrſcheinlich, daſs Carl ſchon et-
was vom Schach gewuſst habe. *) Einem Italie-
ner, Namens Ringhier, ſind todte Figuren nicht
*) Richard Twiſs hat hiſtoriſche Unterſuchungen darüber angeſtellt
Cheſs London 1787.
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/482>, abgerufen am 24.11.2024.
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