Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.wöhnt werden. Ich habe das Original nicht bey *) Sondern nur Hochheimers System der griechischen Pädagogik I. S. 125. **) Auch Locke erklärt sich ganz dagegen in seinem 19ten Abschnit-
te, und zwar so vortrefflich, dass ich solche Eltern bitte, diese Stelle zu beherzigen, welche ihre Kleinen aus Liebe mit allerley Spielsachen gleichsam überschütten. Solche Sachen sollten sich die Kinder selbst machen. wöhnt werden. Ich habe das Original nicht bey *) Sondern nur Hochheimers Syſtem der griechiſchen Pädagogik I. S. 125. **) Auch Locke erklärt ſich ganz dagegen in ſeinem 19ten Abſchnit-
te, und zwar ſo vortrefflich, daſs ich ſolche Eltern bitte, dieſe Stelle zu beherzigen, welche ihre Kleinen aus Liebe mit allerley Spielſachen gleichſam überſchütten. Solche Sachen ſollten ſich die Kinder ſelbſt machen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="30"/> wöhnt werden. Ich habe das Original nicht bey<lb/> der Hand <note place="foot" n="*)">Sondern nur Hochheimers Syſtem der griechiſchen Pädagogik I.<lb/> S. 125.</note> die Rede ſcheint mir vielmehr von<lb/><hi rendition="#i">Spielzeugen</hi> zu ſeyn. Dann iſt nichts wahrer <note place="foot" n="**)">Auch Locke erklärt ſich ganz dagegen in ſeinem 19ten Abſchnit-<lb/> te, und zwar ſo vortrefflich, daſs ich ſolche Eltern bitte, dieſe<lb/> Stelle zu beherzigen, welche ihre Kleinen aus Liebe mit allerley<lb/> Spielſachen gleichſam überſchütten. Solche Sachen ſollten ſich die<lb/> Kinder ſelbſt machen.</note>.<lb/> Es iſt indeſs nicht nöthig nach Griechenland zu<lb/> gehen; ich habe ſelbſt Gelegenheit genug ge-<lb/> habt den Einfluſs der Spiele auf eine Kinderge-<lb/> ſellſchaft zu beobachten, die übermäſsig groſs ge-<lb/> nug iſt, um ihn zu verrathen; denn eben durch<lb/> die Gröſse einer ſolchen beyeinander lebenden<lb/> Geſellſchaft wird der Einfluſs des Spieles ver-<lb/> ſtärkt. Ich habe bemerkt, daſs bey weiten nicht<lb/> alle, ſondern nur manche Kinder flatterhaft da-<lb/> durch werden, dann mehr ans Spiel als an die<lb/> Arbeit denken und in eine etwas zu muthwillige<lb/> Stimmung gerathen. Dieſs ſind jedoch gewöhn-<lb/> lich nur ſolche Knaben, deren Lebhaftigkeit oft<lb/> leicht bis an Wildheit hervorſpringt. Am auf-<lb/> fallendſten zeigt ſich dieſs im Frühlinge, zur Zeit<lb/> wann alle Geſchöpfe in eine gewiſſe freudige Re-<lb/> bellion verfallen, zur Zeit wann in Frankreich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0062]
wöhnt werden. Ich habe das Original nicht bey
der Hand *) die Rede ſcheint mir vielmehr von
Spielzeugen zu ſeyn. Dann iſt nichts wahrer **).
Es iſt indeſs nicht nöthig nach Griechenland zu
gehen; ich habe ſelbſt Gelegenheit genug ge-
habt den Einfluſs der Spiele auf eine Kinderge-
ſellſchaft zu beobachten, die übermäſsig groſs ge-
nug iſt, um ihn zu verrathen; denn eben durch
die Gröſse einer ſolchen beyeinander lebenden
Geſellſchaft wird der Einfluſs des Spieles ver-
ſtärkt. Ich habe bemerkt, daſs bey weiten nicht
alle, ſondern nur manche Kinder flatterhaft da-
durch werden, dann mehr ans Spiel als an die
Arbeit denken und in eine etwas zu muthwillige
Stimmung gerathen. Dieſs ſind jedoch gewöhn-
lich nur ſolche Knaben, deren Lebhaftigkeit oft
leicht bis an Wildheit hervorſpringt. Am auf-
fallendſten zeigt ſich dieſs im Frühlinge, zur Zeit
wann alle Geſchöpfe in eine gewiſſe freudige Re-
bellion verfallen, zur Zeit wann in Frankreich
*) Sondern nur Hochheimers Syſtem der griechiſchen Pädagogik I.
S. 125.
**) Auch Locke erklärt ſich ganz dagegen in ſeinem 19ten Abſchnit-
te, und zwar ſo vortrefflich, daſs ich ſolche Eltern bitte, dieſe
Stelle zu beherzigen, welche ihre Kleinen aus Liebe mit allerley
Spielſachen gleichſam überſchütten. Solche Sachen ſollten ſich die
Kinder ſelbſt machen.
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