Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite

werden, welche von beyden die Herrschende und
welche die Dienende seyn, das heisst, welche das
Recht haben soll, den Ball zu schlagen, oder auf-
zuwarten
. Hierauf nimmt das Spiel selbst seinen
Anfang. Beyde Partheyen sind unaufhörlich
gegen einander in Arbeit; die Herrschende sucht
stets herrschend zu bleiben, und die Dienende
jener den Schlag abzugewinnen. Diess ist der
Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erst in
Rücksicht auf jede Parthey etwas mehr entwik-
keln und dann die Regeln desselben nachholen.

1. Beschäfftigung der dienenden Parthey. Wir
nehmen hier 6 Personen für jede Parthey an.
Der Anführer stellt sich und seine Gefährten
beym Anfange des Spiels oder, nachdem seine
Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom
Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. -- die be-
sten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können
allenfalls weniger gut besetzt seyn. 1 und 2
müssen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen
können.

Die Person in 1 heisst der Aufwerfer; er muss
jedem Schläger den Ball zum Fortschlagen auf-
werfen. Zu diesem Ende stellt er sich 2 Schrit-
te vor dem Schläger, der in E ist, und wirft den
Ball in der Mitte zwischen sich und jenem per-
pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts.
Indem der Ball wieder zurückfällt, muss ihn der

werden, welche von beyden die Herrſchende und
welche die Dienende ſeyn, das heiſst, welche das
Recht haben ſoll, den Ball zu ſchlagen, oder auf-
zuwarten
. Hierauf nimmt das Spiel ſelbſt ſeinen
Anfang. Beyde Partheyen ſind unaufhörlich
gegen einander in Arbeit; die Herrſchende ſucht
ſtets herrſchend zu bleiben, und die Dienende
jener den Schlag abzugewinnen. Dieſs iſt der
Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erſt in
Rückſicht auf jede Parthey etwas mehr entwik-
keln und dann die Regeln deſſelben nachholen.

1. Beſchäfftigung der dienenden Parthey. Wir
nehmen hier 6 Perſonen für jede Parthey an.
Der Anführer ſtellt ſich und ſeine Gefährten
beym Anfange des Spiels oder, nachdem ſeine
Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom
Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. — die be-
ſten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können
allenfalls weniger gut beſetzt ſeyn. 1 und 2
müſſen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen
können.

Die Perſon in 1 heiſst der Aufwerfer; er muſs
jedem Schläger den Ball zum Fortſchlagen auf-
werfen. Zu dieſem Ende ſtellt er ſich 2 Schrit-
te vor dem Schläger, der in E iſt, und wirft den
Ball in der Mitte zwiſchen ſich und jenem per-
pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts.
Indem der Ball wieder zurückfällt, muſs ihn der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0092" n="60"/>
werden, welche von beyden die <hi rendition="#i">Herr&#x017F;chende</hi> und<lb/>
welche die <hi rendition="#i">Dienende</hi> &#x017F;eyn, das hei&#x017F;st, welche das<lb/>
Recht haben &#x017F;oll, den Ball zu <hi rendition="#i">&#x017F;chlagen</hi>, oder <hi rendition="#i">auf-<lb/>
zuwarten</hi>. Hierauf nimmt das Spiel &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;einen<lb/>
Anfang. Beyde Partheyen &#x017F;ind unaufhörlich<lb/>
gegen einander in Arbeit; die <hi rendition="#i">Herr&#x017F;chende</hi> &#x017F;ucht<lb/>
&#x017F;tets herr&#x017F;chend zu bleiben, und die <hi rendition="#i">Dienende</hi><lb/>
jener den Schlag abzugewinnen. Die&#x017F;s i&#x017F;t der<lb/>
Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt er&#x017F;t in<lb/>
Rück&#x017F;icht auf jede Parthey etwas mehr entwik-<lb/>
keln und dann die Regeln de&#x017F;&#x017F;elben nachholen.</p><lb/>
              <p>1. <hi rendition="#i">Be&#x017F;chäfftigung der dienenden Parthey</hi>. Wir<lb/>
nehmen hier 6 Per&#x017F;onen für jede Parthey an.<lb/>
Der Anführer &#x017F;tellt &#x017F;ich und &#x017F;eine Gefährten<lb/>
beym Anfange des Spiels oder, nachdem &#x017F;eine<lb/>
Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom<lb/>
Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. &#x2014; die be-<lb/>
&#x017F;ten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können<lb/>
allenfalls weniger gut be&#x017F;etzt &#x017F;eyn. 1 und 2<lb/>&#x017F;&#x017F;en gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen<lb/>
können.</p><lb/>
              <p>Die Per&#x017F;on in 1 hei&#x017F;st der <hi rendition="#i">Aufwerfer</hi>; er mu&#x017F;s<lb/>
jedem Schläger den Ball zum Fort&#x017F;chlagen auf-<lb/>
werfen. Zu die&#x017F;em Ende &#x017F;tellt er &#x017F;ich 2 Schrit-<lb/>
te vor dem Schläger, der in E i&#x017F;t, und wirft den<lb/>
Ball in der Mitte zwi&#x017F;chen &#x017F;ich und jenem per-<lb/>
pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts.<lb/>
Indem der Ball wieder zurückfällt, mu&#x017F;s ihn der<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0092] werden, welche von beyden die Herrſchende und welche die Dienende ſeyn, das heiſst, welche das Recht haben ſoll, den Ball zu ſchlagen, oder auf- zuwarten. Hierauf nimmt das Spiel ſelbſt ſeinen Anfang. Beyde Partheyen ſind unaufhörlich gegen einander in Arbeit; die Herrſchende ſucht ſtets herrſchend zu bleiben, und die Dienende jener den Schlag abzugewinnen. Dieſs iſt der Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erſt in Rückſicht auf jede Parthey etwas mehr entwik- keln und dann die Regeln deſſelben nachholen. 1. Beſchäfftigung der dienenden Parthey. Wir nehmen hier 6 Perſonen für jede Parthey an. Der Anführer ſtellt ſich und ſeine Gefährten beym Anfange des Spiels oder, nachdem ſeine Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. — die be- ſten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können allenfalls weniger gut beſetzt ſeyn. 1 und 2 müſſen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen können. Die Perſon in 1 heiſst der Aufwerfer; er muſs jedem Schläger den Ball zum Fortſchlagen auf- werfen. Zu dieſem Ende ſtellt er ſich 2 Schrit- te vor dem Schläger, der in E iſt, und wirft den Ball in der Mitte zwiſchen ſich und jenem per- pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts. Indem der Ball wieder zurückfällt, muſs ihn der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/92
Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/92>, abgerufen am 21.11.2024.