werden, welche von beyden die Herrschende und welche die Dienende seyn, das heisst, welche das Recht haben soll, den Ball zu schlagen, oder auf- zuwarten. Hierauf nimmt das Spiel selbst seinen Anfang. Beyde Partheyen sind unaufhörlich gegen einander in Arbeit; die Herrschende sucht stets herrschend zu bleiben, und die Dienende jener den Schlag abzugewinnen. Diess ist der Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erst in Rücksicht auf jede Parthey etwas mehr entwik- keln und dann die Regeln desselben nachholen.
1. Beschäfftigung der dienenden Parthey. Wir nehmen hier 6 Personen für jede Parthey an. Der Anführer stellt sich und seine Gefährten beym Anfange des Spiels oder, nachdem seine Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. -- die be- sten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können allenfalls weniger gut besetzt seyn. 1 und 2 müssen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen können.
Die Person in 1 heisst der Aufwerfer; er muss jedem Schläger den Ball zum Fortschlagen auf- werfen. Zu diesem Ende stellt er sich 2 Schrit- te vor dem Schläger, der in E ist, und wirft den Ball in der Mitte zwischen sich und jenem per- pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts. Indem der Ball wieder zurückfällt, muss ihn der
werden, welche von beyden die Herrſchende und welche die Dienende ſeyn, das heiſst, welche das Recht haben ſoll, den Ball zu ſchlagen, oder auf- zuwarten. Hierauf nimmt das Spiel ſelbſt ſeinen Anfang. Beyde Partheyen ſind unaufhörlich gegen einander in Arbeit; die Herrſchende ſucht ſtets herrſchend zu bleiben, und die Dienende jener den Schlag abzugewinnen. Dieſs iſt der Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erſt in Rückſicht auf jede Parthey etwas mehr entwik- keln und dann die Regeln deſſelben nachholen.
1. Beſchäfftigung der dienenden Parthey. Wir nehmen hier 6 Perſonen für jede Parthey an. Der Anführer ſtellt ſich und ſeine Gefährten beym Anfange des Spiels oder, nachdem ſeine Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. — die be- ſten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können allenfalls weniger gut beſetzt ſeyn. 1 und 2 müſſen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen können.
Die Perſon in 1 heiſst der Aufwerfer; er muſs jedem Schläger den Ball zum Fortſchlagen auf- werfen. Zu dieſem Ende ſtellt er ſich 2 Schrit- te vor dem Schläger, der in E iſt, und wirft den Ball in der Mitte zwiſchen ſich und jenem per- pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts. Indem der Ball wieder zurückfällt, muſs ihn der
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zuwarten. Hierauf nimmt das Spiel ſelbſt ſeinen
Anfang. Beyde Partheyen ſind unaufhörlich
gegen einander in Arbeit; die Herrſchende ſucht
ſtets herrſchend zu bleiben, und die Dienende
jener den Schlag abzugewinnen. Dieſs iſt der
Hauptinhalt des Spiels; ich will ihn jetzt erſt in
Rückſicht auf jede Parthey etwas mehr entwik-
keln und dann die Regeln deſſelben nachholen.
1. Beſchäfftigung der dienenden Parthey. Wir
nehmen hier 6 Perſonen für jede Parthey an.
Der Anführer ſtellt ſich und ſeine Gefährten
beym Anfange des Spiels oder, nachdem ſeine
Parthey den Schlag verloren hat, jedesmal vom
Neuen in die Plätze 1. 2. 3. 4. 5. 6. — die be-
ſten in 1. 2. 3. 6; denn die Seitenplätze können
allenfalls weniger gut beſetzt ſeyn. 1 und 2
müſſen gut werfen, 3 und 6 den Ball gut fangen
können.
Die Perſon in 1 heiſst der Aufwerfer; er muſs
jedem Schläger den Ball zum Fortſchlagen auf-
werfen. Zu dieſem Ende ſtellt er ſich 2 Schrit-
te vor dem Schläger, der in E iſt, und wirft den
Ball in der Mitte zwiſchen ſich und jenem per-
pendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts.
Indem der Ball wieder zurückfällt, muſs ihn der
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/92>, abgerufen am 21.11.2024.
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