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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Durch den 1827 erfolgten Tod seines Vaters wurde Börne's äußre Lage günstiger gestellt. Zwar war das Vermögen des Vaters von den Unfällen, welche damals öfter der Papierhandel erlitt, nicht verschont geblieben, zwar schien er im Testament gegen die übrigen Geschwister auffallend zurückgesetzt, doch kamen noch immer 22000 Gulden auf sein Theil, die ihn mit Einschluß einer Rente, durch welche er den künftigen Ansprüchen an das Vermögen der Mutter entsagte, mit Einschluß seiner Frankfurter Pension von jetzt an auf ein jährliches sichres Einkommen von etwa 1200 Gulden rechnen ließen. Diese Selbstständigkeit war für die Ruhe, mit der er die politischen Ereignisse betrachtete, durchaus nicht unwesentlich. Ein Prozeß mit seinen Brüdern wurde von seinem Freund und Anwald, Dr. Goldschmidt, gütlich ausgeglichen; doch blieb zwischen ihnen eine Verstimmung zurück, die sich erst in spätern Jahren verlor. Als ihn sein ältester Bruder nicht lange vor seinem Tode in Paris besuchte, bot er alles auf, ihm den Aufenthalt angenehm zu machen. Er wurde so lebendig, wie lange nicht zuvor, sprach viel von vergangenen Zeiten und verrieth wohl, daß sein Herz zu weich war, um lange einen Groll zu nähren. Das Verhältniß zu seiner Schwester blieb ungetrübt.

Durch den 1827 erfolgten Tod seines Vaters wurde Börne’s äußre Lage günstiger gestellt. Zwar war das Vermögen des Vaters von den Unfällen, welche damals öfter der Papierhandel erlitt, nicht verschont geblieben, zwar schien er im Testament gegen die übrigen Geschwister auffallend zurückgesetzt, doch kamen noch immer 22000 Gulden auf sein Theil, die ihn mit Einschluß einer Rente, durch welche er den künftigen Ansprüchen an das Vermögen der Mutter entsagte, mit Einschluß seiner Frankfurter Pension von jetzt an auf ein jährliches sichres Einkommen von etwa 1200 Gulden rechnen ließen. Diese Selbstständigkeit war für die Ruhe, mit der er die politischen Ereignisse betrachtete, durchaus nicht unwesentlich. Ein Prozeß mit seinen Brüdern wurde von seinem Freund und Anwald, Dr. Goldschmidt, gütlich ausgeglichen; doch blieb zwischen ihnen eine Verstimmung zurück, die sich erst in spätern Jahren verlor. Als ihn sein ältester Bruder nicht lange vor seinem Tode in Paris besuchte, bot er alles auf, ihm den Aufenthalt angenehm zu machen. Er wurde so lebendig, wie lange nicht zuvor, sprach viel von vergangenen Zeiten und verrieth wohl, daß sein Herz zu weich war, um lange einen Groll zu nähren. Das Verhältniß zu seiner Schwester blieb ungetrübt.

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[192/0234] Durch den 1827 erfolgten Tod seines Vaters wurde Börne’s äußre Lage günstiger gestellt. Zwar war das Vermögen des Vaters von den Unfällen, welche damals öfter der Papierhandel erlitt, nicht verschont geblieben, zwar schien er im Testament gegen die übrigen Geschwister auffallend zurückgesetzt, doch kamen noch immer 22000 Gulden auf sein Theil, die ihn mit Einschluß einer Rente, durch welche er den künftigen Ansprüchen an das Vermögen der Mutter entsagte, mit Einschluß seiner Frankfurter Pension von jetzt an auf ein jährliches sichres Einkommen von etwa 1200 Gulden rechnen ließen. Diese Selbstständigkeit war für die Ruhe, mit der er die politischen Ereignisse betrachtete, durchaus nicht unwesentlich. Ein Prozeß mit seinen Brüdern wurde von seinem Freund und Anwald, Dr. Goldschmidt, gütlich ausgeglichen; doch blieb zwischen ihnen eine Verstimmung zurück, die sich erst in spätern Jahren verlor. Als ihn sein ältester Bruder nicht lange vor seinem Tode in Paris besuchte, bot er alles auf, ihm den Aufenthalt angenehm zu machen. Er wurde so lebendig, wie lange nicht zuvor, sprach viel von vergangenen Zeiten und verrieth wohl, daß sein Herz zu weich war, um lange einen Groll zu nähren. Das Verhältniß zu seiner Schwester blieb ungetrübt.

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/234>, abgerufen am 21.11.2024.