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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Er schätzte sie hoch und nahm an ihren Kindern einen innigen Antheil. Sein Neffe, der leider zu früh gestorbene junge Dr. Spiro, zog seine Aufmerksamkeit in hohem Grade an sich, er verfolgte dessen Studiengang und konnte nur bedauern, daß dieser in Gebiete sich verlor, wo Börne gewohnt war, nichts als Untiefen und Falleisen zu sehen. Börne's talentvoller Neffe war Hegelianer.

Im Winter nach dem Tode seines Vaters führte Börne einen längst gehegten Lieblingsplan aus. Er wollte wieder einmal Berlin sehen. Berlin hatte nie aufgehört, ihn anzuziehen; die großartigsten Eindrücke waren ihm von da geblieben, und wenn er auch wußte, daß ihn die ganze Richtung dort nicht ansprechen würde, so wußte er sich doch von dem Vielen, was dort geboten wurde, Einzelnes herauszulesen, das ihn allerdings fesseln konnte. Er sah Mad. Herz wieder, Varnhagen und Rahel waren ihm von Frankfurt her bekannt und zugethan. Empfehlungen nahm er mehr mit, als er abgab. Er reiste in seinem eigenen Wagen. Die Parade, die Willibald Alexis und Ludwig Robert mit ihm in der Mittwochsgesellschaft machten, hat er selbst beschrieben. "Hofrath - Börne - Sonntag - göttlich!" war der Refrain, den er des Tages hun-

Er schätzte sie hoch und nahm an ihren Kindern einen innigen Antheil. Sein Neffe, der leider zu früh gestorbene junge Dr. Spiro, zog seine Aufmerksamkeit in hohem Grade an sich, er verfolgte dessen Studiengang und konnte nur bedauern, daß dieser in Gebiete sich verlor, wo Börne gewohnt war, nichts als Untiefen und Falleisen zu sehen. Börne’s talentvoller Neffe war Hegelianer.

Im Winter nach dem Tode seines Vaters führte Börne einen längst gehegten Lieblingsplan aus. Er wollte wieder einmal Berlin sehen. Berlin hatte nie aufgehört, ihn anzuziehen; die großartigsten Eindrücke waren ihm von da geblieben, und wenn er auch wußte, daß ihn die ganze Richtung dort nicht ansprechen würde, so wußte er sich doch von dem Vielen, was dort geboten wurde, Einzelnes herauszulesen, das ihn allerdings fesseln konnte. Er sah Mad. Herz wieder, Varnhagen und Rahel waren ihm von Frankfurt her bekannt und zugethan. Empfehlungen nahm er mehr mit, als er abgab. Er reiste in seinem eigenen Wagen. Die Parade, die Willibald Alexis und Ludwig Robert mit ihm in der Mittwochsgesellschaft machten, hat er selbst beschrieben. „Hofrath – Börne – Sonntag – göttlich!“ war der Refrain, den er des Tages hun-

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[193/0235] Er schätzte sie hoch und nahm an ihren Kindern einen innigen Antheil. Sein Neffe, der leider zu früh gestorbene junge Dr. Spiro, zog seine Aufmerksamkeit in hohem Grade an sich, er verfolgte dessen Studiengang und konnte nur bedauern, daß dieser in Gebiete sich verlor, wo Börne gewohnt war, nichts als Untiefen und Falleisen zu sehen. Börne’s talentvoller Neffe war Hegelianer. Im Winter nach dem Tode seines Vaters führte Börne einen längst gehegten Lieblingsplan aus. Er wollte wieder einmal Berlin sehen. Berlin hatte nie aufgehört, ihn anzuziehen; die großartigsten Eindrücke waren ihm von da geblieben, und wenn er auch wußte, daß ihn die ganze Richtung dort nicht ansprechen würde, so wußte er sich doch von dem Vielen, was dort geboten wurde, Einzelnes herauszulesen, das ihn allerdings fesseln konnte. Er sah Mad. Herz wieder, Varnhagen und Rahel waren ihm von Frankfurt her bekannt und zugethan. Empfehlungen nahm er mehr mit, als er abgab. Er reiste in seinem eigenen Wagen. Die Parade, die Willibald Alexis und Ludwig Robert mit ihm in der Mittwochsgesellschaft machten, hat er selbst beschrieben. „Hofrath – Börne – Sonntag – göttlich!“ war der Refrain, den er des Tages hun-

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/235>, abgerufen am 21.11.2024.