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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Tiefe und römische Charakterfestigkeit, dessen schönes edles Gemüth und zarte Hingebung an Schmerz und Unglück, dessen Herz in allen seinen Lebensfunktionen ihn gegen Herrn Heine als einen Riesen erscheinen läßt, der ganz ruhig die Hand auf die "europäischen Monumente" des Herrn Heine legen und sagen kann: "Siehst Du, ich bin doch größer als Du!"

Herr Heine erzählt uns seine Berührungen mit Börne. Er erzählt, wie er ihn gefunden, im seidnen Schlafrock, mit der Pfeife im Munde, schwerhörig, heute krank, morgen gesund. - Auch diese Beschreibungen sind zum Theil wahr, theils ergötzen sie, weil sie aus dem Bestreben hervorgehen, zu zeigen, daß Herr Heine schöner gebaut, corpulenter, liebenswürdiger, kurz ein Mensch wäre, den man mit Börne gar nicht vergleichen könne. Mißlich aber ist es mit den Aeußerungen, die er Börnen in den Mund legt. Diese füllen oft in einem Zuge mehr als sechs bis sieben Seiten. Sollte Herr Heine schon vor zwanzig Jahren die Absicht gehabt haben, seine Memoiren

Tiefe und römische Charakterfestigkeit, dessen schönes edles Gemüth und zarte Hingebung an Schmerz und Unglück, dessen Herz in allen seinen Lebensfunktionen ihn gegen Herrn Heine als einen Riesen erscheinen läßt, der ganz ruhig die Hand auf die „europäischen Monumente“ des Herrn Heine legen und sagen kann: „Siehst Du, ich bin doch größer als Du!"

Herr Heine erzählt uns seine Berührungen mit Börne. Er erzählt, wie er ihn gefunden, im seidnen Schlafrock, mit der Pfeife im Munde, schwerhörig, heute krank, morgen gesund. – Auch diese Beschreibungen sind zum Theil wahr, theils ergötzen sie, weil sie aus dem Bestreben hervorgehen, zu zeigen, daß Herr Heine schöner gebaut, corpulenter, liebenswürdiger, kurz ein Mensch wäre, den man mit Börne gar nicht vergleichen könne. Mißlich aber ist es mit den Aeußerungen, die er Börnen in den Mund legt. Diese füllen oft in einem Zuge mehr als sechs bis sieben Seiten. Sollte Herr Heine schon vor zwanzig Jahren die Absicht gehabt haben, seine Memoiren

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[XXI/0027] Tiefe und römische Charakterfestigkeit, dessen schönes edles Gemüth und zarte Hingebung an Schmerz und Unglück, dessen Herz in allen seinen Lebensfunktionen ihn gegen Herrn Heine als einen Riesen erscheinen läßt, der ganz ruhig die Hand auf die „europäischen Monumente“ des Herrn Heine legen und sagen kann: „Siehst Du, ich bin doch größer als Du!" Herr Heine erzählt uns seine Berührungen mit Börne. Er erzählt, wie er ihn gefunden, im seidnen Schlafrock, mit der Pfeife im Munde, schwerhörig, heute krank, morgen gesund. – Auch diese Beschreibungen sind zum Theil wahr, theils ergötzen sie, weil sie aus dem Bestreben hervorgehen, zu zeigen, daß Herr Heine schöner gebaut, corpulenter, liebenswürdiger, kurz ein Mensch wäre, den man mit Börne gar nicht vergleichen könne. Mißlich aber ist es mit den Aeußerungen, die er Börnen in den Mund legt. Diese füllen oft in einem Zuge mehr als sechs bis sieben Seiten. Sollte Herr Heine schon vor zwanzig Jahren die Absicht gehabt haben, seine Memoiren

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. XXI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/27>, abgerufen am 21.11.2024.