Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.Nebel zu verbreiten. Möchte diese Aufklärung des wahren Sachverhältnisses ihn von dem Andenken des trefflichen, grade in seinem häuslichen Gespräche immer gewiegten und besonnenen Mannes für immer verscheuchen! Der politische Theil der mit Börne gepflogenen Unterredungen des Herrn Heine bezweckt, Ersteren als einen republikanischen Narren, Letzteren als einen Royalisten, oder wie man es von den ausgesöhnten Legitimisten in Frankreich nennt, als einen Ralliirten hinzustellen. Börne ist nach Herrn Heine ein Sansculott, er dagegen nur ein philosophisch-gemüthlicher Beobachter des Laufes der Begebenheiten, Börne gehört zur Parthei des Berges, Herr Heine zur Parthei des "Sumpfes." Ich habe die zahme, royalistische Widerrufs-Politik des Herrn Heine mit Vergnügen gelesen, denn sie läßt hoffen, daß man die Polizei-Aktuarstelle, welche Börne früher in Frankfurt bekleidete, vielleicht ihm überträgt, und ihm dadurch Gelegenheit verschafft, sich im Vaterlande von dem geringen Gewicht, das man noch auf seine Worte legt, Nebel zu verbreiten. Möchte diese Aufklärung des wahren Sachverhältnisses ihn von dem Andenken des trefflichen, grade in seinem häuslichen Gespräche immer gewiegten und besonnenen Mannes für immer verscheuchen! Der politische Theil der mit Börne gepflogenen Unterredungen des Herrn Heine bezweckt, Ersteren als einen republikanischen Narren, Letzteren als einen Royalisten, oder wie man es von den ausgesöhnten Legitimisten in Frankreich nennt, als einen Ralliirten hinzustellen. Börne ist nach Herrn Heine ein Sansculott, er dagegen nur ein philosophisch-gemüthlicher Beobachter des Laufes der Begebenheiten, Börne gehört zur Parthei des Berges, Herr Heine zur Parthei des „Sumpfes.“ Ich habe die zahme, royalistische Widerrufs-Politik des Herrn Heine mit Vergnügen gelesen, denn sie läßt hoffen, daß man die Polizei-Aktuarstelle, welche Börne früher in Frankfurt bekleidete, vielleicht ihm überträgt, und ihm dadurch Gelegenheit verschafft, sich im Vaterlande von dem geringen Gewicht, das man noch auf seine Worte legt, <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0031" n="XXV"/> Nebel zu verbreiten. Möchte diese Aufklärung des wahren Sachverhältnisses ihn von dem Andenken des trefflichen, grade in seinem häuslichen Gespräche immer gewiegten und besonnenen Mannes für immer verscheuchen!</p> <p>Der politische Theil der mit Börne gepflogenen Unterredungen des Herrn Heine bezweckt, Ersteren als einen republikanischen Narren, Letzteren als einen Royalisten, oder wie man es von den ausgesöhnten Legitimisten in Frankreich nennt, als einen Ralliirten hinzustellen. Börne ist nach Herrn Heine ein Sansculott, er dagegen nur ein philosophisch-gemüthlicher Beobachter des Laufes der Begebenheiten, Börne gehört zur Parthei des Berges, Herr Heine zur Parthei des „Sumpfes.“ Ich habe die zahme, royalistische Widerrufs-Politik des Herrn Heine mit Vergnügen gelesen, denn sie läßt hoffen, daß man die Polizei-Aktuarstelle, welche Börne früher in Frankfurt bekleidete, vielleicht ihm überträgt, und ihm dadurch Gelegenheit verschafft, sich im Vaterlande von dem geringen Gewicht, das man noch auf seine Worte legt, </p> </div> </front> </text> </TEI> [XXV/0031]
Nebel zu verbreiten. Möchte diese Aufklärung des wahren Sachverhältnisses ihn von dem Andenken des trefflichen, grade in seinem häuslichen Gespräche immer gewiegten und besonnenen Mannes für immer verscheuchen!
Der politische Theil der mit Börne gepflogenen Unterredungen des Herrn Heine bezweckt, Ersteren als einen republikanischen Narren, Letzteren als einen Royalisten, oder wie man es von den ausgesöhnten Legitimisten in Frankreich nennt, als einen Ralliirten hinzustellen. Börne ist nach Herrn Heine ein Sansculott, er dagegen nur ein philosophisch-gemüthlicher Beobachter des Laufes der Begebenheiten, Börne gehört zur Parthei des Berges, Herr Heine zur Parthei des „Sumpfes.“ Ich habe die zahme, royalistische Widerrufs-Politik des Herrn Heine mit Vergnügen gelesen, denn sie läßt hoffen, daß man die Polizei-Aktuarstelle, welche Börne früher in Frankfurt bekleidete, vielleicht ihm überträgt, und ihm dadurch Gelegenheit verschafft, sich im Vaterlande von dem geringen Gewicht, das man noch auf seine Worte legt,
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