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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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keinen, wie die deutsche Literatur. Wo bleiben denn die Jungen? hatte er noch einige Tage vor seinem Tode gefragt. Er verstand darunter seine jüngern Freunde, die ihn sonst zu besuchen pflegten. Als der letzte Augenblick am 12. Februar immer näher kam, umstanden ihn seine nächsten Umgebungen mit thränendem Auge. Ein Lichtschirm fiel um. Zu seiner Freundin, Mad. St. sagte er mit einem langen liebevollen Schmerzensblicke: Sie haben mir viel Freude gemacht! Abends um neun Uhr fühlte er sich erleichtert, aber die Aerzte erklärten dies für den Beginn der Todesstunde. Der Friedensengel nahte sich leise, hauchte noch einmal eine sanfte Erleichterung über den Ringenden und nahm ihn still in die Gefilde der Seligen hinüber. Um zehn Uhr war Börne todt.

Die Nachricht verbreitete Trauer unter allen, die seine Freunde, Bestürzung unter allen die seine Feinde waren. Man kam und sah den Todten; wie der Heimgang in's Jenseits sein Antlitz verklärt und jeden Schmerzenszug aus ihm verwischt hatte. Man verabredete eine Leichenfeier, die des herrlichen Mannes würdig war, einfach und doch von der Liebe und Verehrung zeugend, die ihm ins Grab folgte. Ein Trauerzug von mehr als hundert Deutschen geleitete den

keinen, wie die deutsche Literatur. Wo bleiben denn die Jungen? hatte er noch einige Tage vor seinem Tode gefragt. Er verstand darunter seine jüngern Freunde, die ihn sonst zu besuchen pflegten. Als der letzte Augenblick am 12. Februar immer näher kam, umstanden ihn seine nächsten Umgebungen mit thränendem Auge. Ein Lichtschirm fiel um. Zu seiner Freundin, Mad. St. sagte er mit einem langen liebevollen Schmerzensblicke: Sie haben mir viel Freude gemacht! Abends um neun Uhr fühlte er sich erleichtert, aber die Aerzte erklärten dies für den Beginn der Todesstunde. Der Friedensengel nahte sich leise, hauchte noch einmal eine sanfte Erleichterung über den Ringenden und nahm ihn still in die Gefilde der Seligen hinüber. Um zehn Uhr war Börne todt.

Die Nachricht verbreitete Trauer unter allen, die seine Freunde, Bestürzung unter allen die seine Feinde waren. Man kam und sah den Todten; wie der Heimgang in’s Jenseits sein Antlitz verklärt und jeden Schmerzenszug aus ihm verwischt hatte. Man verabredete eine Leichenfeier, die des herrlichen Mannes würdig war, einfach und doch von der Liebe und Verehrung zeugend, die ihm ins Grab folgte. Ein Trauerzug von mehr als hundert Deutschen geleitete den

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[285/0327] keinen, wie die deutsche Literatur. Wo bleiben denn die Jungen? hatte er noch einige Tage vor seinem Tode gefragt. Er verstand darunter seine jüngern Freunde, die ihn sonst zu besuchen pflegten. Als der letzte Augenblick am 12. Februar immer näher kam, umstanden ihn seine nächsten Umgebungen mit thränendem Auge. Ein Lichtschirm fiel um. Zu seiner Freundin, Mad. St. sagte er mit einem langen liebevollen Schmerzensblicke: Sie haben mir viel Freude gemacht! Abends um neun Uhr fühlte er sich erleichtert, aber die Aerzte erklärten dies für den Beginn der Todesstunde. Der Friedensengel nahte sich leise, hauchte noch einmal eine sanfte Erleichterung über den Ringenden und nahm ihn still in die Gefilde der Seligen hinüber. Um zehn Uhr war Börne todt. Die Nachricht verbreitete Trauer unter allen, die seine Freunde, Bestürzung unter allen die seine Feinde waren. Man kam und sah den Todten; wie der Heimgang in’s Jenseits sein Antlitz verklärt und jeden Schmerzenszug aus ihm verwischt hatte. Man verabredete eine Leichenfeier, die des herrlichen Mannes würdig war, einfach und doch von der Liebe und Verehrung zeugend, die ihm ins Grab folgte. Ein Trauerzug von mehr als hundert Deutschen geleitete den

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/327>, abgerufen am 22.11.2024.