Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.Vollendete seinen Hügel benetzt sehen, sondern aus dem Sturme ruft er uns zu, wach zu bleiben. Eine eiserne Lanze sollte man in dies Grab stecken und zwey freischwebende metallene Schilde daran aufhängen. Ewig vom Spiel der Winde bewegt, würde ihr Ton das redendste Denkmal eines Grabes sein, um welches kein Schweigen herrschen darf. Börne war klein und hager von Gestalt. Seine Haltung war nachlässig. Gern hielt er die Hand auf den Rücken gelehnt. Seine Gesichtsfarbe bleich, das schwarze Haar dünn, das Auge hellglänzend. Ein spärlicher Bart bedeckte die eingefallenen Wangen. Das in Lithographieen und Stahlstichen verbreitete Gemälde des Malers Oppenheim wird als sehr ähnlich gerühmt, David arbeitete ein Medaillon, das dem Gemälde an Aehnlichkeit nicht gleichkommen soll. Ein Freund des Verstorbenen schreibt mir von ihm: "Börne war von kräftigem, aber zartem Körperbau. Seine Stimme war angenehm wohlklingend, mehr hoch als tief und nicht stark. Sein Auge dunkel und feurig; sein Gesicht von den Blattern entstellt, aber Vollendete seinen Hügel benetzt sehen, sondern aus dem Sturme ruft er uns zu, wach zu bleiben. Eine eiserne Lanze sollte man in dies Grab stecken und zwey freischwebende metallene Schilde daran aufhängen. Ewig vom Spiel der Winde bewegt, würde ihr Ton das redendste Denkmal eines Grabes sein, um welches kein Schweigen herrschen darf. Börne war klein und hager von Gestalt. Seine Haltung war nachlässig. Gern hielt er die Hand auf den Rücken gelehnt. Seine Gesichtsfarbe bleich, das schwarze Haar dünn, das Auge hellglänzend. Ein spärlicher Bart bedeckte die eingefallenen Wangen. Das in Lithographieen und Stahlstichen verbreitete Gemälde des Malers Oppenheim wird als sehr ähnlich gerühmt, David arbeitete ein Medaillon, das dem Gemälde an Aehnlichkeit nicht gleichkommen soll. Ein Freund des Verstorbenen schreibt mir von ihm: „Börne war von kräftigem, aber zartem Körperbau. Seine Stimme war angenehm wohlklingend, mehr hoch als tief und nicht stark. Sein Auge dunkel und feurig; sein Gesicht von den Blattern entstellt, aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0337" n="295"/> Vollendete seinen Hügel benetzt sehen, sondern aus dem Sturme ruft er uns zu, wach zu bleiben. Eine eiserne Lanze sollte man in dies Grab stecken und zwey freischwebende metallene Schilde daran aufhängen. Ewig vom Spiel der Winde bewegt, würde ihr Ton das redendste Denkmal eines Grabes sein, um welches kein Schweigen herrschen darf.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Börne war klein und hager von Gestalt. Seine Haltung war nachlässig. Gern hielt er die Hand auf den Rücken gelehnt. Seine Gesichtsfarbe bleich, das schwarze Haar dünn, das Auge hellglänzend. Ein spärlicher Bart bedeckte die eingefallenen Wangen. Das in Lithographieen und Stahlstichen verbreitete Gemälde des Malers Oppenheim wird als sehr ähnlich gerühmt, David arbeitete ein Medaillon, das dem Gemälde an Aehnlichkeit nicht gleichkommen soll.</p> <p>Ein Freund des Verstorbenen schreibt mir von ihm: „Börne war von kräftigem, aber zartem Körperbau. Seine Stimme war angenehm wohlklingend, mehr hoch als tief und nicht stark. Sein Auge dunkel und feurig; sein Gesicht von den Blattern entstellt, aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [295/0337]
Vollendete seinen Hügel benetzt sehen, sondern aus dem Sturme ruft er uns zu, wach zu bleiben. Eine eiserne Lanze sollte man in dies Grab stecken und zwey freischwebende metallene Schilde daran aufhängen. Ewig vom Spiel der Winde bewegt, würde ihr Ton das redendste Denkmal eines Grabes sein, um welches kein Schweigen herrschen darf.
Börne war klein und hager von Gestalt. Seine Haltung war nachlässig. Gern hielt er die Hand auf den Rücken gelehnt. Seine Gesichtsfarbe bleich, das schwarze Haar dünn, das Auge hellglänzend. Ein spärlicher Bart bedeckte die eingefallenen Wangen. Das in Lithographieen und Stahlstichen verbreitete Gemälde des Malers Oppenheim wird als sehr ähnlich gerühmt, David arbeitete ein Medaillon, das dem Gemälde an Aehnlichkeit nicht gleichkommen soll.
Ein Freund des Verstorbenen schreibt mir von ihm: „Börne war von kräftigem, aber zartem Körperbau. Seine Stimme war angenehm wohlklingend, mehr hoch als tief und nicht stark. Sein Auge dunkel und feurig; sein Gesicht von den Blattern entstellt, aber
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Zitationshilfe: | Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/337>, abgerufen am 26.06.2024. |