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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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regelmäßig geformt. An seinem feinen und schönen Munde erkannte ein Physiognomiker leicht die Kraft seiner Ironie. Börne war ungemein sauber, aber man sah es nur nicht immer. Die Spuren des Tabacks entstellten die gewählte, saubre Wäsche. Wenn er sorgfältig auf die Pflege seiner schönen Hand hielt, so war dies mehr aus Gewohnheit, als aus Absicht. - Aeußerlich von einer ruhigen Gemüthsart, erschien er auch selbst dann ruhig, wenn es heftig in der Brust kochte. Die Ruhe war einmal seine Art, nicht anerzogen oder erlernt. - Er war sehr mäßig, aß wenig, trank nie Wein und hatte überhaupt wenig Bedürfnisse. Nichts desto weniger verbrauchte er auf Kleinigkeiten viel Geld. Wenn er an einem Laden vorbeigieng und es gefiel ihm etwas, so kaufte er es, selbst wenn es Spielereien waren, die er verschenkte. Er hatte oft die Taschen voll Naschwerk, um Frauen und Kinder damit zu füttern. Für seinen Umgang mit Frauen und Kindern machte ihn besonders auch seine unermüdliche, nur zu oft auf die Probe gestellte Geduld fähig. - Als ich Börne kennen lernte, war er sehr hypochondrisch. Zum Theil hatte diese Hypochondrie einen körperlichen Grund. Er litt, sehr blutreich, an Congestionen nach Kopf und Brust. Zum Theil lag

regelmäßig geformt. An seinem feinen und schönen Munde erkannte ein Physiognomiker leicht die Kraft seiner Ironie. Börne war ungemein sauber, aber man sah es nur nicht immer. Die Spuren des Tabacks entstellten die gewählte, saubre Wäsche. Wenn er sorgfältig auf die Pflege seiner schönen Hand hielt, so war dies mehr aus Gewohnheit, als aus Absicht. – Aeußerlich von einer ruhigen Gemüthsart, erschien er auch selbst dann ruhig, wenn es heftig in der Brust kochte. Die Ruhe war einmal seine Art, nicht anerzogen oder erlernt. – Er war sehr mäßig, aß wenig, trank nie Wein und hatte überhaupt wenig Bedürfnisse. Nichts desto weniger verbrauchte er auf Kleinigkeiten viel Geld. Wenn er an einem Laden vorbeigieng und es gefiel ihm etwas, so kaufte er es, selbst wenn es Spielereien waren, die er verschenkte. Er hatte oft die Taschen voll Naschwerk, um Frauen und Kinder damit zu füttern. Für seinen Umgang mit Frauen und Kindern machte ihn besonders auch seine unermüdliche, nur zu oft auf die Probe gestellte Geduld fähig. – Als ich Börne kennen lernte, war er sehr hypochondrisch. Zum Theil hatte diese Hypochondrie einen körperlichen Grund. Er litt, sehr blutreich, an Congestionen nach Kopf und Brust. Zum Theil lag

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[296/0338] regelmäßig geformt. An seinem feinen und schönen Munde erkannte ein Physiognomiker leicht die Kraft seiner Ironie. Börne war ungemein sauber, aber man sah es nur nicht immer. Die Spuren des Tabacks entstellten die gewählte, saubre Wäsche. Wenn er sorgfältig auf die Pflege seiner schönen Hand hielt, so war dies mehr aus Gewohnheit, als aus Absicht. – Aeußerlich von einer ruhigen Gemüthsart, erschien er auch selbst dann ruhig, wenn es heftig in der Brust kochte. Die Ruhe war einmal seine Art, nicht anerzogen oder erlernt. – Er war sehr mäßig, aß wenig, trank nie Wein und hatte überhaupt wenig Bedürfnisse. Nichts desto weniger verbrauchte er auf Kleinigkeiten viel Geld. Wenn er an einem Laden vorbeigieng und es gefiel ihm etwas, so kaufte er es, selbst wenn es Spielereien waren, die er verschenkte. Er hatte oft die Taschen voll Naschwerk, um Frauen und Kinder damit zu füttern. Für seinen Umgang mit Frauen und Kindern machte ihn besonders auch seine unermüdliche, nur zu oft auf die Probe gestellte Geduld fähig. – Als ich Börne kennen lernte, war er sehr hypochondrisch. Zum Theil hatte diese Hypochondrie einen körperlichen Grund. Er litt, sehr blutreich, an Congestionen nach Kopf und Brust. Zum Theil lag

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/338>, abgerufen am 22.11.2024.