Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Chateaubriand. 1823 dem Herzog von Angouleme, als er nach Spa¬nien zog. Man weiß, was Chateaubriand von Palästina mit¬ Die Märtyrer sind der Kulminationspunkt der Chateaubriand. 1823 dem Herzog von Angoulème, als er nach Spa¬nien zog. Man weiß, was Chateaubriand von Palaͤſtina mit¬ Die Maͤrtyrer ſind der Kulminationspunkt der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0088" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Chateaubriand</hi>.<lb/></fw> 1823 dem Herzog von Angoul<hi rendition="#aq">è</hi>me, als er nach Spa¬<lb/> nien zog.</p><lb/> <p>Man weiß, was Chateaubriand von Palaͤſtina mit¬<lb/> brachte, — Kleinigkeiten, welche ſpaͤter in dem Wo¬<lb/> chenbette der Herzogin von Berry eine ſo große Rolle<lb/> ſpielten, ſeine Maͤrtyrer, und eine Stelle im Inſtitut.</p><lb/> <p>Die Maͤrtyrer ſind der Kulminationspunkt der<lb/> Autorſchaft Chateaubriands. Hier kommen alle ſeine<lb/> alten Phantaſien, die Traͤume aus der Wildniß, noch<lb/> einmal wieder, und die Kirchen- und Ketzergeſchichte,<lb/> die Erinnerungen des Alterthums nebſt den pittoresken<lb/> Reſultaten ſeiner Reiſe haben ſich zu ihnen geſellt.<lb/> Noch nie iſt zu einem erhabenen Zwecke eine ſolche<lb/> Miſchung aller Geſchmacksarten und poetiſchen Intereſ¬<lb/> ſen vorgekommen. Die Mythologie aller Voͤlker, die<lb/> alte Literatur, die Bibel, die Acta Sanktorum, Mil¬<lb/> ton, die Archaͤologie, die Wilden und das menſchliche<lb/> Herz, Alles hat hier ſeinen Tribut zahlen muͤſſen. Es<lb/> iſt die wunderlichſte Maskerade, die ſich in den Maͤr¬<lb/> tyrern Chateaubriands zuſammenfindet. Die Sprache<lb/> iſt nicht berauſcht von Enthuſiasmus, ſondern von Ge¬<lb/> lehrſamkeit. Die Perioden ſind behangen mit griechi¬<lb/> ſchen Orakelbecken, heidniſchen Opfermeſſern, myſtiſchen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0088]
Chateaubriand.
1823 dem Herzog von Angoulème, als er nach Spa¬
nien zog.
Man weiß, was Chateaubriand von Palaͤſtina mit¬
brachte, — Kleinigkeiten, welche ſpaͤter in dem Wo¬
chenbette der Herzogin von Berry eine ſo große Rolle
ſpielten, ſeine Maͤrtyrer, und eine Stelle im Inſtitut.
Die Maͤrtyrer ſind der Kulminationspunkt der
Autorſchaft Chateaubriands. Hier kommen alle ſeine
alten Phantaſien, die Traͤume aus der Wildniß, noch
einmal wieder, und die Kirchen- und Ketzergeſchichte,
die Erinnerungen des Alterthums nebſt den pittoresken
Reſultaten ſeiner Reiſe haben ſich zu ihnen geſellt.
Noch nie iſt zu einem erhabenen Zwecke eine ſolche
Miſchung aller Geſchmacksarten und poetiſchen Intereſ¬
ſen vorgekommen. Die Mythologie aller Voͤlker, die
alte Literatur, die Bibel, die Acta Sanktorum, Mil¬
ton, die Archaͤologie, die Wilden und das menſchliche
Herz, Alles hat hier ſeinen Tribut zahlen muͤſſen. Es
iſt die wunderlichſte Maskerade, die ſich in den Maͤr¬
tyrern Chateaubriands zuſammenfindet. Die Sprache
iſt nicht berauſcht von Enthuſiasmus, ſondern von Ge¬
lehrſamkeit. Die Perioden ſind behangen mit griechi¬
ſchen Orakelbecken, heidniſchen Opfermeſſern, myſtiſchen
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