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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877.

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Nun, sagte Ottomar, ich werde nur eine Bedingung stellen. Die Frau meines Principals, Frau Justizrath Luzius, hat mir die dringende Bitte an's Herz gelegt, bei Dir und der Frau Gräfin dahin zu wirken, daß sie auch in's Comite aufgenommen werde.

Die Sucht, sich mit hervorragenden Namen in den Blättern genannt zu sehen, eine von den kläglichen Offenbarungen, wie schlechte Folgen die besten Dinge nach sich ziehen können, kannte Graf Udo noch gar nicht. Das wird sich ja machen lassen! sagte er. Stelle nur diese Bedingung!

Wie wuchs Ottomar! Bisher hatte wohl Blaumeißel manchmal geflüstert: Lieutenant ohne Gage, Referendar ohne Gage, Lohnschreiber bei einem Advokaten, die Mutter besorgt seine Wäsche, und der Alte muß immer noch zuschießen . . . Ottomar hatte sein Chambre garnie bei ihm zu theuer gefunden und daß es bei ihm zuviel nach Zwiebeln röche.

Helenens Kunst der unterhaltenden Verstrickung zwischen den drei Männern, die jetzt sogar in den unerlaubten Räumen des Gartens auf- und abwandelten, ihre Kunst, lichte Fäden zu ziehen, die sich um die Wandelnden wie Sommerfäden legten, mußte dem Grafen bewunderungswerth erscheinen. Und dabei sah das kluge Mädchen, was der Graf gar nicht wußte, voll Angst,

Nun, sagte Ottomar, ich werde nur eine Bedingung stellen. Die Frau meines Principals, Frau Justizrath Luzius, hat mir die dringende Bitte an’s Herz gelegt, bei Dir und der Frau Gräfin dahin zu wirken, daß sie auch in’s Comité aufgenommen werde.

Die Sucht, sich mit hervorragenden Namen in den Blättern genannt zu sehen, eine von den kläglichen Offenbarungen, wie schlechte Folgen die besten Dinge nach sich ziehen können, kannte Graf Udo noch gar nicht. Das wird sich ja machen lassen! sagte er. Stelle nur diese Bedingung!

Wie wuchs Ottomar! Bisher hatte wohl Blaumeißel manchmal geflüstert: Lieutenant ohne Gage, Referendar ohne Gage, Lohnschreiber bei einem Advokaten, die Mutter besorgt seine Wäsche, und der Alte muß immer noch zuschießen . . . Ottomar hatte sein Chambre garnie bei ihm zu theuer gefunden und daß es bei ihm zuviel nach Zwiebeln röche.

Helenens Kunst der unterhaltenden Verstrickung zwischen den drei Männern, die jetzt sogar in den unerlaubten Räumen des Gartens auf- und abwandelten, ihre Kunst, lichte Fäden zu ziehen, die sich um die Wandelnden wie Sommerfäden legten, mußte dem Grafen bewunderungswerth erscheinen. Und dabei sah das kluge Mädchen, was der Graf gar nicht wußte, voll Angst,

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[95/0101] Nun, sagte Ottomar, ich werde nur eine Bedingung stellen. Die Frau meines Principals, Frau Justizrath Luzius, hat mir die dringende Bitte an’s Herz gelegt, bei Dir und der Frau Gräfin dahin zu wirken, daß sie auch in’s Comité aufgenommen werde. Die Sucht, sich mit hervorragenden Namen in den Blättern genannt zu sehen, eine von den kläglichen Offenbarungen, wie schlechte Folgen die besten Dinge nach sich ziehen können, kannte Graf Udo noch gar nicht. Das wird sich ja machen lassen! sagte er. Stelle nur diese Bedingung! Wie wuchs Ottomar! Bisher hatte wohl Blaumeißel manchmal geflüstert: Lieutenant ohne Gage, Referendar ohne Gage, Lohnschreiber bei einem Advokaten, die Mutter besorgt seine Wäsche, und der Alte muß immer noch zuschießen . . . Ottomar hatte sein Chambre garnie bei ihm zu theuer gefunden und daß es bei ihm zuviel nach Zwiebeln röche. Helenens Kunst der unterhaltenden Verstrickung zwischen den drei Männern, die jetzt sogar in den unerlaubten Räumen des Gartens auf- und abwandelten, ihre Kunst, lichte Fäden zu ziehen, die sich um die Wandelnden wie Sommerfäden legten, mußte dem Grafen bewunderungswerth erscheinen. Und dabei sah das kluge Mädchen, was der Graf gar nicht wußte, voll Angst,

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 1. Breslau, 1877, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder01_1877/101>, abgerufen am 21.11.2024.