Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.die Holl der Familie wöchentlich mindestens ein Mal zu schenken pflegte, diese großartige Entfaltung erbitterter Leidenschaften jenseit des Oceans klar entgegen, der Aufschwung eines großen Volkes, das Bild, wie eine sich als Bürgervolk fühlende Nation, die den Frieden und die Erhaltung des Lebens liebt, allmälig erzogen wird zur kriegerischen Aufopferung, zum bereitwilligen Tode für ein auf's Aeußerste gefährdetes Vaterland, für das Löschen eines Brandfeuers, das von Tücke, Wuth, Rache und nicht unwahrscheinlich vom Ausland geschürt wurde! Die merkwürdige Erscheinung, daß der Norden, obschon derselbe immer der Wildheit und der kühnen Taktik der südlichen Heerführer in den Gefechten und größern Schlachten unterlag, dennoch zuletzt siegte und siegte durch die allmälige Schulung zum Krieger, durch die äußersten Anstrengungen im Besiegen der Schwierigkeiten des Terrains, durch den stetigen Nachschub eines immer wieder neuen Ersatzes der beklagenswerthen Verluste an Menschen, sie trat in Holls Erzählungen so lebendig vor die Augen der Hörer, daß der Alte zuweilen aufsprang und eine besondere Flasche verlangte, um die Amerikaner leben zu lassen. Der begeisterte Halbamerikaner schilderte oft beim Sturm des Windes, der die Bäume peitschte, bei Schneefall, der das Nachhausegehen beschwerlich machte, seinen Antheil an den Mühen dieses wunderbaren Krieges. die Holl der Familie wöchentlich mindestens ein Mal zu schenken pflegte, diese großartige Entfaltung erbitterter Leidenschaften jenseit des Oceans klar entgegen, der Aufschwung eines großen Volkes, das Bild, wie eine sich als Bürgervolk fühlende Nation, die den Frieden und die Erhaltung des Lebens liebt, allmälig erzogen wird zur kriegerischen Aufopferung, zum bereitwilligen Tode für ein auf’s Aeußerste gefährdetes Vaterland, für das Löschen eines Brandfeuers, das von Tücke, Wuth, Rache und nicht unwahrscheinlich vom Ausland geschürt wurde! Die merkwürdige Erscheinung, daß der Norden, obschon derselbe immer der Wildheit und der kühnen Taktik der südlichen Heerführer in den Gefechten und größern Schlachten unterlag, dennoch zuletzt siegte und siegte durch die allmälige Schulung zum Krieger, durch die äußersten Anstrengungen im Besiegen der Schwierigkeiten des Terrains, durch den stetigen Nachschub eines immer wieder neuen Ersatzes der beklagenswerthen Verluste an Menschen, sie trat in Holls Erzählungen so lebendig vor die Augen der Hörer, daß der Alte zuweilen aufsprang und eine besondere Flasche verlangte, um die Amerikaner leben zu lassen. Der begeisterte Halbamerikaner schilderte oft beim Sturm des Windes, der die Bäume peitschte, bei Schneefall, der das Nachhausegehen beschwerlich machte, seinen Antheil an den Mühen dieses wunderbaren Krieges. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="118"/> die Holl der Familie wöchentlich mindestens ein Mal zu schenken pflegte, diese großartige Entfaltung erbitterter Leidenschaften jenseit des Oceans klar entgegen, der Aufschwung eines großen Volkes, das Bild, wie eine sich als Bürgervolk fühlende Nation, die den Frieden und die Erhaltung des Lebens liebt, allmälig erzogen wird zur kriegerischen Aufopferung, zum bereitwilligen Tode für ein auf’s Aeußerste gefährdetes Vaterland, für das Löschen eines Brandfeuers, das von Tücke, Wuth, Rache und nicht unwahrscheinlich vom Ausland geschürt wurde! Die merkwürdige Erscheinung, daß der Norden, obschon derselbe immer der Wildheit und der kühnen Taktik der südlichen Heerführer in den Gefechten und größern Schlachten unterlag, dennoch zuletzt siegte und siegte durch die allmälige Schulung zum Krieger, durch die äußersten Anstrengungen im Besiegen der Schwierigkeiten des Terrains, durch den stetigen Nachschub eines immer wieder neuen Ersatzes der beklagenswerthen Verluste an Menschen, sie trat in Holls Erzählungen so lebendig vor die Augen der Hörer, daß der Alte zuweilen aufsprang und eine besondere Flasche verlangte, um die Amerikaner leben zu lassen.</p> <p>Der begeisterte Halbamerikaner schilderte oft beim Sturm des Windes, der die Bäume peitschte, bei Schneefall, der das Nachhausegehen beschwerlich machte, seinen Antheil an den Mühen dieses wunderbaren Krieges. </p> </div> </body> </text> </TEI> [118/0124]
die Holl der Familie wöchentlich mindestens ein Mal zu schenken pflegte, diese großartige Entfaltung erbitterter Leidenschaften jenseit des Oceans klar entgegen, der Aufschwung eines großen Volkes, das Bild, wie eine sich als Bürgervolk fühlende Nation, die den Frieden und die Erhaltung des Lebens liebt, allmälig erzogen wird zur kriegerischen Aufopferung, zum bereitwilligen Tode für ein auf’s Aeußerste gefährdetes Vaterland, für das Löschen eines Brandfeuers, das von Tücke, Wuth, Rache und nicht unwahrscheinlich vom Ausland geschürt wurde! Die merkwürdige Erscheinung, daß der Norden, obschon derselbe immer der Wildheit und der kühnen Taktik der südlichen Heerführer in den Gefechten und größern Schlachten unterlag, dennoch zuletzt siegte und siegte durch die allmälige Schulung zum Krieger, durch die äußersten Anstrengungen im Besiegen der Schwierigkeiten des Terrains, durch den stetigen Nachschub eines immer wieder neuen Ersatzes der beklagenswerthen Verluste an Menschen, sie trat in Holls Erzählungen so lebendig vor die Augen der Hörer, daß der Alte zuweilen aufsprang und eine besondere Flasche verlangte, um die Amerikaner leben zu lassen.
Der begeisterte Halbamerikaner schilderte oft beim Sturm des Windes, der die Bäume peitschte, bei Schneefall, der das Nachhausegehen beschwerlich machte, seinen Antheil an den Mühen dieses wunderbaren Krieges.
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