Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.Es ist ja a peu pres ein Betrug, sich so mit fremden Federn zu schmücken! meinte jetzt doch die Mutter zögernd. Aber beide Mädchen küßten die nur scheinbar sich Sträubende. Die Mutter copirte einfach den Martha'schen Brief und dieser ging am folgenden Tage in früher Morgenstunde durch einen zuverlässigen jungen Atelier-Gehülfen ab. Althing wollte den Brief erst dann lesen, wenn sein Kopf darnach stünde. Sie sollten die Urschrift aufbewahren. "Besseres machen als Martha könnte man nicht -!" sagte er. Viel wurde gesprochen über die sonderbare plötzliche Erkaltung der alten Gräfin gegen Martha, über die Aristokratie überhaupt. Das liebste Gespräch verweilte von jetzt an bei Ottomar, Wolny und Gustav Holl. Es ist ja à peu près ein Betrug, sich so mit fremden Federn zu schmücken! meinte jetzt doch die Mutter zögernd. Aber beide Mädchen küßten die nur scheinbar sich Sträubende. Die Mutter copirte einfach den Martha’schen Brief und dieser ging am folgenden Tage in früher Morgenstunde durch einen zuverlässigen jungen Atelier-Gehülfen ab. Althing wollte den Brief erst dann lesen, wenn sein Kopf darnach stünde. Sie sollten die Urschrift aufbewahren. „Besseres machen als Martha könnte man nicht –!“ sagte er. Viel wurde gesprochen über die sonderbare plötzliche Erkaltung der alten Gräfin gegen Martha, über die Aristokratie überhaupt. Das liebste Gespräch verweilte von jetzt an bei Ottomar, Wolny und Gustav Holl. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0144" n="138"/> <p> Es ist ja <hi rendition="#aq">à peu près</hi> ein Betrug, sich so mit fremden Federn zu schmücken! meinte jetzt doch die Mutter zögernd.</p> <p>Aber beide Mädchen küßten die nur scheinbar sich Sträubende. Die Mutter copirte einfach den Martha’schen Brief und dieser ging am folgenden Tage in früher Morgenstunde durch einen zuverlässigen jungen Atelier-Gehülfen ab. Althing wollte den Brief erst dann lesen, wenn sein Kopf darnach stünde. Sie sollten die Urschrift aufbewahren. „Besseres machen als Martha könnte man nicht –!“ sagte er.</p> <p>Viel wurde gesprochen über die sonderbare plötzliche Erkaltung der alten Gräfin gegen Martha, über die Aristokratie überhaupt. Das liebste Gespräch verweilte von jetzt an bei Ottomar, Wolny und Gustav Holl.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [138/0144]
Es ist ja à peu près ein Betrug, sich so mit fremden Federn zu schmücken! meinte jetzt doch die Mutter zögernd.
Aber beide Mädchen küßten die nur scheinbar sich Sträubende. Die Mutter copirte einfach den Martha’schen Brief und dieser ging am folgenden Tage in früher Morgenstunde durch einen zuverlässigen jungen Atelier-Gehülfen ab. Althing wollte den Brief erst dann lesen, wenn sein Kopf darnach stünde. Sie sollten die Urschrift aufbewahren. „Besseres machen als Martha könnte man nicht –!“ sagte er.
Viel wurde gesprochen über die sonderbare plötzliche Erkaltung der alten Gräfin gegen Martha, über die Aristokratie überhaupt. Das liebste Gespräch verweilte von jetzt an bei Ottomar, Wolny und Gustav Holl.
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