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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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Aber ich Aermster, ich Elender! Ich kann stöhnen, jammern und - den Revolver als letzten Tröster an der Wand betrachten -

Das Alles hatte Graf Udo schon zu oft vernommen. Es ließ ihn kalt. Ein solcher Unmuth beherrschte ihn, daß er sich zur Wiederholung der Aeußerung aufschwingen konnte: Ihr seid durch einen Fluch in unsere Familie gedrungen!

Forbeck hatte nur Ehrgeiz, wenn ihm die Umstände für eine Herausstellung desselben passend erschienen. Jetzt ließ er sich im Geiste sozusagen ruhig prügeln.

Udo, begann er schleichend, sich dem Schwager vertraulich nähernd; Du nimmst jährlich 50,000 Thaler ein! Du kannst auch die Tante gewinnen! (Er bediente sich des gemeinen Wortes: breitschlagen!) Luzius ist zwar immer krank und verdrießlich, aber auf der Börse sind wir noch nicht ganz verloren. Du willst doch die Forbecks los sein! Gut, das steht fest! Mit Ada ist kein ird'scher Bund zu flechten! Das habe ich immer gesagt. Sie bedient sich der Nägel, wenn sie ihre Meinungen in Fractur schreibt. Dein Freund Althing hat freilich nur die sanfte Taube kennen gelernt. Ihr wollt auseinander! Stelle Ada nach dem Willen Deines Oheims sicher; hilf mir, und ich helfe Dir, Dein Ideal zu gewinnen -!

Aber ich Aermster, ich Elender! Ich kann stöhnen, jammern und – den Revolver als letzten Tröster an der Wand betrachten –

Das Alles hatte Graf Udo schon zu oft vernommen. Es ließ ihn kalt. Ein solcher Unmuth beherrschte ihn, daß er sich zur Wiederholung der Aeußerung aufschwingen konnte: Ihr seid durch einen Fluch in unsere Familie gedrungen!

Forbeck hatte nur Ehrgeiz, wenn ihm die Umstände für eine Herausstellung desselben passend erschienen. Jetzt ließ er sich im Geiste sozusagen ruhig prügeln.

Udo, begann er schleichend, sich dem Schwager vertraulich nähernd; Du nimmst jährlich 50,000 Thaler ein! Du kannst auch die Tante gewinnen! (Er bediente sich des gemeinen Wortes: breitschlagen!) Luzius ist zwar immer krank und verdrießlich, aber auf der Börse sind wir noch nicht ganz verloren. Du willst doch die Forbecks los sein! Gut, das steht fest! Mit Ada ist kein ird’scher Bund zu flechten! Das habe ich immer gesagt. Sie bedient sich der Nägel, wenn sie ihre Meinungen in Fractur schreibt. Dein Freund Althing hat freilich nur die sanfte Taube kennen gelernt. Ihr wollt auseinander! Stelle Ada nach dem Willen Deines Oheims sicher; hilf mir, und ich helfe Dir, Dein Ideal zu gewinnen –!

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[151/0157] Aber ich Aermster, ich Elender! Ich kann stöhnen, jammern und – den Revolver als letzten Tröster an der Wand betrachten – Das Alles hatte Graf Udo schon zu oft vernommen. Es ließ ihn kalt. Ein solcher Unmuth beherrschte ihn, daß er sich zur Wiederholung der Aeußerung aufschwingen konnte: Ihr seid durch einen Fluch in unsere Familie gedrungen! Forbeck hatte nur Ehrgeiz, wenn ihm die Umstände für eine Herausstellung desselben passend erschienen. Jetzt ließ er sich im Geiste sozusagen ruhig prügeln. Udo, begann er schleichend, sich dem Schwager vertraulich nähernd; Du nimmst jährlich 50,000 Thaler ein! Du kannst auch die Tante gewinnen! (Er bediente sich des gemeinen Wortes: breitschlagen!) Luzius ist zwar immer krank und verdrießlich, aber auf der Börse sind wir noch nicht ganz verloren. Du willst doch die Forbecks los sein! Gut, das steht fest! Mit Ada ist kein ird’scher Bund zu flechten! Das habe ich immer gesagt. Sie bedient sich der Nägel, wenn sie ihre Meinungen in Fractur schreibt. Dein Freund Althing hat freilich nur die sanfte Taube kennen gelernt. Ihr wollt auseinander! Stelle Ada nach dem Willen Deines Oheims sicher; hilf mir, und ich helfe Dir, Dein Ideal zu gewinnen –!

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/157>, abgerufen am 21.11.2024.