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Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.

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Als die Wanderer an der Ecke in der That eines Pfahles, wohl eines verwitterten Wahrzeichens forstlicher Cultur, den Förster, auf sie wartend, antrafen, schmunzelte dieser eigenthümlich.

Nun, Weidner, sagte der Graf, Sie haben wohl die Diana zu Hause gelassen, weil Sie drüben den Türk fürchten, den der Waldhüter immer so frei mit herumtummeln läßt? Ist aber auch Recht. Auch beim Vieh sind allzuhäufige Kindbetten kein Segen!

Weidner sagte: Herr Graf, ein Förster ohne Hund ausgehen? Das wäre schön! Die Diana ist schon lange voraus - Aber Türk neckt sie heute nicht! setzte er pfiffig hinzu.

Man konnte annehmen, der Hund hätte sich dem in der That ohne den Türk gekommenen Waldhüter, der Mann hieß Bartels, angeschlossen. Bartels war schon auf die obere Spitze, die Tannenschnippe, voraus. Dort sollte er die Anweisung erhalten, bis wieweit er die seit Jahren nicht gelichtete Höhe abholzen, das Holz in gewissem Grade klein machen und in gemächlichen Fuhren bis zur Eisenbahn schaffen lassen sollte. Leider fehlte hier ein mächtiger Bergbach zum Flötzen, fehlte auch die nahe Eisenbahnstation zum Transport. Diesen Proceduren lag bei Alledem eine umständliche Schreiberei und Rechnerei zum Grunde.

Als die Wanderer an der Ecke in der That eines Pfahles, wohl eines verwitterten Wahrzeichens forstlicher Cultur, den Förster, auf sie wartend, antrafen, schmunzelte dieser eigenthümlich.

Nun, Weidner, sagte der Graf, Sie haben wohl die Diana zu Hause gelassen, weil Sie drüben den Türk fürchten, den der Waldhüter immer so frei mit herumtummeln läßt? Ist aber auch Recht. Auch beim Vieh sind allzuhäufige Kindbetten kein Segen!

Weidner sagte: Herr Graf, ein Förster ohne Hund ausgehen? Das wäre schön! Die Diana ist schon lange voraus – Aber Türk neckt sie heute nicht! setzte er pfiffig hinzu.

Man konnte annehmen, der Hund hätte sich dem in der That ohne den Türk gekommenen Waldhüter, der Mann hieß Bartels, angeschlossen. Bartels war schon auf die obere Spitze, die Tannenschnippe, voraus. Dort sollte er die Anweisung erhalten, bis wieweit er die seit Jahren nicht gelichtete Höhe abholzen, das Holz in gewissem Grade klein machen und in gemächlichen Fuhren bis zur Eisenbahn schaffen lassen sollte. Leider fehlte hier ein mächtiger Bergbach zum Flötzen, fehlte auch die nahe Eisenbahnstation zum Transport. Diesen Proceduren lag bei Alledem eine umständliche Schreiberei und Rechnerei zum Grunde.

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[59/0065] Als die Wanderer an der Ecke in der That eines Pfahles, wohl eines verwitterten Wahrzeichens forstlicher Cultur, den Förster, auf sie wartend, antrafen, schmunzelte dieser eigenthümlich. Nun, Weidner, sagte der Graf, Sie haben wohl die Diana zu Hause gelassen, weil Sie drüben den Türk fürchten, den der Waldhüter immer so frei mit herumtummeln läßt? Ist aber auch Recht. Auch beim Vieh sind allzuhäufige Kindbetten kein Segen! Weidner sagte: Herr Graf, ein Förster ohne Hund ausgehen? Das wäre schön! Die Diana ist schon lange voraus – Aber Türk neckt sie heute nicht! setzte er pfiffig hinzu. Man konnte annehmen, der Hund hätte sich dem in der That ohne den Türk gekommenen Waldhüter, der Mann hieß Bartels, angeschlossen. Bartels war schon auf die obere Spitze, die Tannenschnippe, voraus. Dort sollte er die Anweisung erhalten, bis wieweit er die seit Jahren nicht gelichtete Höhe abholzen, das Holz in gewissem Grade klein machen und in gemächlichen Fuhren bis zur Eisenbahn schaffen lassen sollte. Leider fehlte hier ein mächtiger Bergbach zum Flötzen, fehlte auch die nahe Eisenbahnstation zum Transport. Diesen Proceduren lag bei Alledem eine umständliche Schreiberei und Rechnerei zum Grunde.

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder03_1877/65>, abgerufen am 23.11.2024.