gen, Wally, sollen einem Schooß entsprossen sein. Die Bilder und Urtypen unsrer Persön¬ lichkeit kannte schon die Ewigkeit, und was wir Liebe nennen, ist nur ein Tribut, den wir un¬ srer Vergangenheit, unserm Gedächtnisse und unsern früher eingegangenen Verpflichtungen schuldig sind."
"Sie werden mich überreden wollen, daß Sie urweltliche Rechte auf mich haben; daß Sie diese Hand, welche Sie mir für eine Zärt¬ lichkeit viel zu heftig drücken, schon vor der Sündfluth besessen haben. Sie thun Unrecht, eine so kleine Frau, wie ich bin, in die großen Hallen der Philosophie einführen zu wollen."
"Was Philosophie, Wally! Im Schooße Gottes trugen Sie einst dieselben gelben Pan¬ toffeln, mit welchen Ihr Fuß noch jetzt so rei¬ zend kokettirt."
"Mit all Ihrer Philosophie sind Sie doch im Irrthum über die gelben Pantoffeln. Es
gen, Wally, ſollen einem Schooß entſproſſen ſein. Die Bilder und Urtypen unſrer Perſön¬ lichkeit kannte ſchon die Ewigkeit, und was wir Liebe nennen, iſt nur ein Tribut, den wir un¬ ſrer Vergangenheit, unſerm Gedächtniſſe und unſern früher eingegangenen Verpflichtungen ſchuldig ſind.“
„Sie werden mich überreden wollen, daß Sie urweltliche Rechte auf mich haben; daß Sie dieſe Hand, welche Sie mir für eine Zärt¬ lichkeit viel zu heftig drücken, ſchon vor der Sündfluth beſeſſen haben. Sie thun Unrecht, eine ſo kleine Frau, wie ich bin, in die großen Hallen der Philoſophie einführen zu wollen.“
„Was Philoſophie, Wally! Im Schooße Gottes trugen Sie einſt dieſelben gelben Pan¬ toffeln, mit welchen Ihr Fuß noch jetzt ſo rei¬ zend kokettirt.“
„Mit all Ihrer Philoſophie ſind Sie doch im Irrthum über die gelben Pantoffeln. Es
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gen, Wally, ſollen einem Schooß entſproſſen
ſein. Die Bilder und Urtypen unſrer Perſön¬
lichkeit kannte ſchon die Ewigkeit, und was wir
Liebe nennen, iſt nur ein Tribut, den wir un¬
ſrer Vergangenheit, unſerm Gedächtniſſe und
unſern früher eingegangenen Verpflichtungen
ſchuldig ſind.“
„Sie werden mich überreden wollen, daß
Sie urweltliche Rechte auf mich haben; daß
Sie dieſe Hand, welche Sie mir für eine Zärt¬
lichkeit viel zu heftig drücken, ſchon vor der
Sündfluth beſeſſen haben. Sie thun Unrecht,
eine ſo kleine Frau, wie ich bin, in die großen
Hallen der Philoſophie einführen zu wollen.“
„Was Philoſophie, Wally! Im Schooße
Gottes trugen Sie einſt dieſelben gelben Pan¬
toffeln, mit welchen Ihr Fuß noch jetzt ſo rei¬
zend kokettirt.“
„Mit all Ihrer Philoſophie ſind Sie doch
im Irrthum über die gelben Pantoffeln. Es
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/163>, abgerufen am 24.11.2024.
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