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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835.

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den Urheber von Wally's Leiden, er verließe
das Haus nicht, und würde durch nichts auf¬
gehalten, Augenblicke, wo Wally schliefe, zu
benutzen und in ihr Zimmer zu dringen.

"Wer?" fragte Wally.

"Jeronimo!"

Es gehörte noch Anstrengung dazu, daß
Wally wieder wußte, warum sie nach Jero¬
nimo gefragt hatte. Sie vergaß es, und räumte
Aurorens Schwatzhaftigkeit das Feld. Diese
tummelte sich weidlich darauf. Sie kam immer
wieder auf den Italiener zurück, bis er selbst
kam und an Wally's Bett niederkniete. Wally
sahe ihn, aber sie erkannte ihn nicht.

Jeronimo stand bleich und hager da. Seine
Wangen waren eingefallen und abgezehrt. Die
Augen blickten starr und mit einem unheim¬
lichen Feuer. Sein Aeußeres war gänzlich ver¬
nachlässigt. Hätte man nicht annehmen müs¬
sen, daß ihn die Trauer verhinderte, Sorgfalt

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den Urheber von Wally's Leiden, er verließe
das Haus nicht, und würde durch nichts auf¬
gehalten, Augenblicke, wo Wally ſchliefe, zu
benutzen und in ihr Zimmer zu dringen.

„Wer?“ fragte Wally.

„Jeronimo!“

Es gehörte noch Anſtrengung dazu, daß
Wally wieder wußte, warum ſie nach Jero¬
nimo gefragt hatte. Sie vergaß es, und räumte
Aurorens Schwatzhaftigkeit das Feld. Dieſe
tummelte ſich weidlich darauf. Sie kam immer
wieder auf den Italiener zurück, bis er ſelbſt
kam und an Wally's Bett niederkniete. Wally
ſahe ihn, aber ſie erkannte ihn nicht.

Jeronimo ſtand bleich und hager da. Seine
Wangen waren eingefallen und abgezehrt. Die
Augen blickten ſtarr und mit einem unheim¬
lichen Feuer. Sein Aeußeres war gänzlich ver¬
nachläſſigt. Hätte man nicht annehmen müſ¬
ſen, daß ihn die Trauer verhinderte, Sorgfalt

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[163/0172] den Urheber von Wally's Leiden, er verließe das Haus nicht, und würde durch nichts auf¬ gehalten, Augenblicke, wo Wally ſchliefe, zu benutzen und in ihr Zimmer zu dringen. „Wer?“ fragte Wally. „Jeronimo!“ Es gehörte noch Anſtrengung dazu, daß Wally wieder wußte, warum ſie nach Jero¬ nimo gefragt hatte. Sie vergaß es, und räumte Aurorens Schwatzhaftigkeit das Feld. Dieſe tummelte ſich weidlich darauf. Sie kam immer wieder auf den Italiener zurück, bis er ſelbſt kam und an Wally's Bett niederkniete. Wally ſahe ihn, aber ſie erkannte ihn nicht. Jeronimo ſtand bleich und hager da. Seine Wangen waren eingefallen und abgezehrt. Die Augen blickten ſtarr und mit einem unheim¬ lichen Feuer. Sein Aeußeres war gänzlich ver¬ nachläſſigt. Hätte man nicht annehmen müſ¬ ſen, daß ihn die Trauer verhinderte, Sorgfalt 11 *

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/172>, abgerufen am 21.11.2024.