rems, der Alles erlaubt, jedes Spiel, jede weibliche (aber wollüstig-ergreifende) Gedan¬ kenlosigkeit, Alles, Alles: darum schwillt Del¬ phine von Liebe. Das Segel ihres Herzens ist niemals schlaff, sondern immer aufgebläht, rund und voll, immer auf rauschender Fahrt.
Cäsar entdeckt, glaub' ich, in der Liebe zu Jüdinnen noch einen andern Reiz. Er hat eine ganz heillose Ansicht von der Ehe, und will die letztere durchaus nicht als ein Insti¬ tut der Kirche gelten lassen. Das Sakrament der Ehe ist nach seiner Theorie die Liebe, nicht des Priesters Segen. Wie glücklich würde Cä¬ sar sein, wenn er je heirathete, es ohne kirch¬ liche Ceremonie thun zu dürfen!
Eine Ehe zwischen einer Jüdin und einem Christen kann zwar nicht bei uns, aber in andern Ländern geschlossen werden; natürlich ist dies eine Ehe ohne den christlichen oder jü¬ dischen Priester; es ist eine rein civile Ehe
rems, der Alles erlaubt, jedes Spiel, jede weibliche (aber wollüſtig-ergreifende) Gedan¬ kenloſigkeit, Alles, Alles: darum ſchwillt Del¬ phine von Liebe. Das Segel ihres Herzens iſt niemals ſchlaff, ſondern immer aufgebläht, rund und voll, immer auf rauſchender Fahrt.
Cäſar entdeckt, glaub' ich, in der Liebe zu Jüdinnen noch einen andern Reiz. Er hat eine ganz heilloſe Anſicht von der Ehe, und will die letztere durchaus nicht als ein Inſti¬ tut der Kirche gelten laſſen. Das Sakrament der Ehe iſt nach ſeiner Theorie die Liebe, nicht des Prieſters Segen. Wie glücklich würde Cä¬ ſar ſein, wenn er je heirathete, es ohne kirch¬ liche Ceremonie thun zu dürfen!
Eine Ehe zwiſchen einer Jüdin und einem Chriſten kann zwar nicht bei uns, aber in andern Ländern geſchloſſen werden; natürlich iſt dies eine Ehe ohne den chriſtlichen oder jü¬ diſchen Prieſter; es iſt eine rein civile Ehe
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weibliche (aber wollüſtig-ergreifende) Gedan¬
kenloſigkeit, Alles, Alles: darum ſchwillt Del¬
phine von Liebe. Das Segel ihres Herzens
iſt niemals ſchlaff, ſondern immer aufgebläht,
rund und voll, immer auf rauſchender Fahrt.
Cäſar entdeckt, glaub' ich, in der Liebe zu
Jüdinnen noch einen andern Reiz. Er hat
eine ganz heilloſe Anſicht von der Ehe, und
will die letztere durchaus nicht als ein Inſti¬
tut der Kirche gelten laſſen. Das Sakrament
der Ehe iſt nach ſeiner Theorie die Liebe, nicht
des Prieſters Segen. Wie glücklich würde Cä¬
ſar ſein, wenn er je heirathete, es ohne kirch¬
liche Ceremonie thun zu dürfen!
Eine Ehe zwiſchen einer Jüdin und einem
Chriſten kann zwar nicht bei uns, aber in
andern Ländern geſchloſſen werden; natürlich
iſt dies eine Ehe ohne den chriſtlichen oder jü¬
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Gutzkow, Karl: Wally, die Zweiflerin. Mannheim, 1835, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_wally_1835/223>, abgerufen am 24.11.2024.
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