Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.am Montage. Gottlosen gestorben bist. Wie kan dochgrössere Liebe immer seyn/ denn so je- mand sein Leben lässet für seine Freunde. Nun aber beweisest du deine allerhöchste überschwenglichste Liebe an uns/ daß du für uns gestorben bist/ da wir noch Sun- der und deine Feinde waren/ und hast uns durch deinen Todt mit dem Vater versöh- net/ seinen gerechten Zorn gestillet/ und außgetilget die Handschrifft/ so wider uns war/ welche durch Satzung entstund/ und uns entgegen war/ und hast sie aus dem Mittel gethan/ und an das Creutz gehefftet. Du hast ausgezogen die Für- stenthum und die Gewaltigen der Finster- nüß/ und sie schau getragen öffentlich/ und einen Triumph aus ihnen gemacht/ durch dich selbst. Darzu mit deiner heilwertigen Aufferstehung von den Todten/ hast du wiederbracht Unschuld/ und ewiges Le- ben/ wahre Gerechtigkeit und Seeligkeit/ mir und allen die solches von Hertzen gläuben. O du treuer Heyland/ laß dein heilig bitter Leiden an mir armen Sünder nicht C ij
am Montage. Gottloſen geſtorben biſt. Wie kan dochgröſſere Liebe immer ſeyn/ denn ſo je- mand ſein Leben läſſet für ſeine Freunde. Nun aber beweiſeſt du deine allerhöchſte überſchwenglichſte Liebe an uns/ daß du für uns geſtorben biſt/ da wir noch Sůn- der und deine Feinde waren/ und haſt uns durch deinen Todt mit dem Vater verſöh- net/ ſeinen gerechten Zorn geſtillet/ und außgetilget die Handſchrifft/ ſo wider uns war/ welche durch Satzung entſtund/ und uns entgegen war/ und haſt ſie aus dem Mittel gethan/ und an das Creutz gehefftet. Du haſt ausgezogen die Für- ſtenthum und die Gewaltigen der Finſter- nüß/ und ſie ſchau getragen öffentlich/ und einen Triumph aus ihnen gemacht/ durch dich ſelbſt. Darzu mit deiner heilwertigẽ Aufferſtehung von den Todten/ haſt du wiederbracht Unſchuld/ und ewiges Le- ben/ wahre Gerechtigkeit und Seeligkeit/ mir und allen die ſolches von Hertzen gläuben. O du treuer Heyland/ laß dein heilig bitter Leiden an mir armen Sünder nicht C ij
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am Montage.
Gottloſen geſtorben biſt. Wie kan doch
gröſſere Liebe immer ſeyn/ denn ſo je-
mand ſein Leben läſſet für ſeine Freunde.
Nun aber beweiſeſt du deine allerhöchſte
überſchwenglichſte Liebe an uns/ daß du
für uns geſtorben biſt/ da wir noch Sůn-
der und deine Feinde waren/ und haſt uns
durch deinen Todt mit dem Vater verſöh-
net/ ſeinen gerechten Zorn geſtillet/ und
außgetilget die Handſchrifft/ ſo wider uns
war/ welche durch Satzung entſtund/
und uns entgegen war/ und haſt ſie aus
dem Mittel gethan/ und an das Creutz
gehefftet. Du haſt ausgezogen die Für-
ſtenthum und die Gewaltigen der Finſter-
nüß/ und ſie ſchau getragen öffentlich/ und
einen Triumph aus ihnen gemacht/ durch
dich ſelbſt. Darzu mit deiner heilwertigẽ
Aufferſtehung von den Todten/ haſt du
wiederbracht Unſchuld/ und ewiges Le-
ben/ wahre Gerechtigkeit und Seeligkeit/
mir und allen die ſolches von Hertzen
gläuben. O du treuer Heyland/ laß dein
heilig bitter Leiden an mir armen Sünder
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