Taf. I. Heteropole Grundformen. (Basen von Pyramiden.)
Tafel I stellt schematische Grundrisse verschiedener Arten von Stauraxonien oder kreuzaxigen organischen Grundformen dar, und zwar nur von Heteropolen. Die Grundform aller heteropolen Stauraxonien ist die einfache gerade Pyramide. Sämmtliche Figuren stellen bloss die Basis der betreffenden Pyramiden-Arten dar. Um die ganze Pyramide zu erhalten, braucht man bloss in dem Mittel- punkte jeder Pyramiden-Basis, wo sich ihre Kreuzaxen kreuzen, ein Perpen- dikel zu errichten und dessen Endpunkt mit den sämmtlichen Ecken der poly- gonalen Basis zu verbinden. Die Tafel ist hauptsächlich bestimmt, um das Ver- hältniss der radialen, interradialen und semiradialen Kreuzaxen zu einander zu erläutern, sowie die Zusammensetzung der Pyramiden aus einer bestimmten An- zahl pyramidaler Antimeren, und die Zusammensetzung jedes Antimers aus zwei Parameren. Um diese verwickelten Verhältnisse deutlich hervorzuheben, sind die Umrisse der stereometrischen Grundform (der Pyramiden-Basis) durch ein- fach punktirte Linien (.......) angedeutet, während die realen Umrisse der organischen Form durch einfache Linien angegeben sind. Durch einfach punktirte Linien sind ferner auch die radialen Kreuzaxen unterschieden, während die inter- radialen durch gestrichelte Linien (-- -- -- --) ausgezeichnet sind. Der Mittel- punkt ist allgemein mit c, die interradialen Kreuzaxen mit ci, die radialen mit c r bezeichnet.
I. Pyramidale Grundformen mit sechs Antimeren oder Parameren. (Promorphae heteropolae hexarithmae).
Fig. 1. Carmarina-Form, Typus der Hexactinoten, erläutert durch den Grundriss einer Carmarina-Larve (Craspedote Meduse aus der Geryoniden- Familie). Stereometrische Grundform:Sechsseitige reguläre Pyramide. (vgl. p. 469). In der Mitte (c) ist der sechseckige Mund, von dem wulstigen Lippen- rand umgeben, zugleich der Eingang in den Magen. Von diesem strahlen die sechs Radialcanäle aus, deren weiterer Verlauf bis zum Rande aussen durch das kreis-
Erklärung der Tafeln.
Taf. I. Heteropole Grundformen. (Basen von Pyramiden.)
Tafel I stellt schematische Grundrisse verschiedener Arten von Stauraxonien oder kreuzaxigen organischen Grundformen dar, und zwar nur von Heteropolen. Die Grundform aller heteropolen Stauraxonien ist die einfache gerade Pyramide. Sämmtliche Figuren stellen bloss die Basis der betreffenden Pyramiden-Arten dar. Um die ganze Pyramide zu erhalten, braucht man bloss in dem Mittel- punkte jeder Pyramiden-Basis, wo sich ihre Kreuzaxen kreuzen, ein Perpen- dikel zu errichten und dessen Endpunkt mit den sämmtlichen Ecken der poly- gonalen Basis zu verbinden. Die Tafel ist hauptsächlich bestimmt, um das Ver- hältniss der radialen, interradialen und semiradialen Kreuzaxen zu einander zu erläutern, sowie die Zusammensetzung der Pyramiden aus einer bestimmten An- zahl pyramidaler Antimeren, und die Zusammensetzung jedes Antimers aus zwei Parameren. Um diese verwickelten Verhältnisse deutlich hervorzuheben, sind die Umrisse der stereometrischen Grundform (der Pyramiden-Basis) durch ein- fach punktirte Linien (.......) angedeutet, während die realen Umrisse der organischen Form durch einfache Linien angegeben sind. Durch einfach punktirte Linien sind ferner auch die radialen Kreuzaxen unterschieden, während die inter- radialen durch gestrichelte Linien (— — — —) ausgezeichnet sind. Der Mittel- punkt ist allgemein mit c, die interradialen Kreuzaxen mit ci, die radialen mit c r bezeichnet.
I. Pyramidale Grundformen mit sechs Antimeren oder Parameren. (Promorphae heteropolae hexarithmae).
Fig. 1. Carmarina-Form, Typus der Hexactinoten, erläutert durch den Grundriss einer Carmarina-Larve (Craspedote Meduse aus der Geryoniden- Familie). Stereometrische Grundform:Sechsseitige reguläre Pyramide. (vgl. p. 469). In der Mitte (c) ist der sechseckige Mund, von dem wulstigen Lippen- rand umgeben, zugleich der Eingang in den Magen. Von diesem strahlen die sechs Radialcanäle aus, deren weiterer Verlauf bis zum Rande aussen durch das kreis-
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[[559]/0598]
Erklärung der Tafeln.
Taf. I.
Heteropole Grundformen.
(Basen von Pyramiden.)
Tafel I stellt schematische Grundrisse verschiedener Arten von Stauraxonien
oder kreuzaxigen organischen Grundformen dar, und zwar nur von Heteropolen.
Die Grundform aller heteropolen Stauraxonien ist die einfache gerade Pyramide.
Sämmtliche Figuren stellen bloss die Basis der betreffenden Pyramiden-Arten
dar. Um die ganze Pyramide zu erhalten, braucht man bloss in dem Mittel-
punkte jeder Pyramiden-Basis, wo sich ihre Kreuzaxen kreuzen, ein Perpen-
dikel zu errichten und dessen Endpunkt mit den sämmtlichen Ecken der poly-
gonalen Basis zu verbinden. Die Tafel ist hauptsächlich bestimmt, um das Ver-
hältniss der radialen, interradialen und semiradialen Kreuzaxen zu einander zu
erläutern, sowie die Zusammensetzung der Pyramiden aus einer bestimmten An-
zahl pyramidaler Antimeren, und die Zusammensetzung jedes Antimers aus zwei
Parameren. Um diese verwickelten Verhältnisse deutlich hervorzuheben, sind
die Umrisse der stereometrischen Grundform (der Pyramiden-Basis) durch ein-
fach punktirte Linien (.......) angedeutet, während die realen Umrisse der
organischen Form durch einfache Linien angegeben sind. Durch einfach punktirte
Linien sind ferner auch die radialen Kreuzaxen unterschieden, während die inter-
radialen durch gestrichelte Linien (— — — —) ausgezeichnet sind. Der Mittel-
punkt ist allgemein mit c, die interradialen Kreuzaxen mit ci, die radialen mit
c r bezeichnet.
I. Pyramidale Grundformen mit sechs Antimeren oder Parameren.
(Promorphae heteropolae hexarithmae).
Fig. 1. Carmarina-Form, Typus der Hexactinoten, erläutert durch
den Grundriss einer Carmarina-Larve (Craspedote Meduse aus der Geryoniden-
Familie). Stereometrische Grundform: Sechsseitige reguläre Pyramide.
(vgl. p. 469). In der Mitte (c) ist der sechseckige Mund, von dem wulstigen Lippen-
rand umgeben, zugleich der Eingang in den Magen. Von diesem strahlen die sechs
Radialcanäle aus, deren weiterer Verlauf bis zum Rande aussen durch das kreis-
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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. [559]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/598>, abgerufen am 23.11.2024.
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