Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.ihren Consequenzen -- nach wie vor vollständig theile Zur Begründung unserer Perigenesis gehen wir von ihren Consequenzen — nach wie vor vollständig theile Zur Begründung unserer Perigenesis gehen wir von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="18"/> ihren Consequenzen — nach wie vor vollständig theile<lb/> und nach Kräften vertrete. Diese Erklärung ist sicher<lb/> überflüssig gegenüber <hi rendition="#i">Darwin</hi> selbst. Denn der grosse<lb/> britische Naturforscher, der eine neue und unendlich frucht¬<lb/> bare Epoche der Biologie einleitete, und dem ich selbst<lb/> die grösste Anregung für meine Arbeiten verdanke, ist<lb/> viel zu fest von meiner aufrichtigen Dankbarkeit und<lb/> treuen Hingebung überzeugt, als dass er durch meine Be¬<lb/> kämpfung der Pangenesis und die Gegenüberstellung der<lb/> Perigenesis irgendwie daran irre gemacht werden könnte.<lb/> Dagegen erscheint diese Erklärung wohl geboten durch<lb/> die Taktik zahlreicher Gegner der Descendenz-Theorie,<lb/> welche jede, im Lager ihrer Anhänger auftretende<lb/> Meinungsdifferenz mit Freuden als Zeichen ihrer inneren<lb/> Unsicherheit begrüssen. Ich hebe daher nochmals aus¬<lb/> drücklich hervor, dass <hi rendition="#i">Darwin</hi>'s Selections-Theorie und die<lb/> durch letztere neu begründete Descendenz-Theorie nach<lb/> meiner Ueberzeugung unerschütterlich feststehen und durch<lb/> die hier folgenden speculativen Erörterungen nicht im<lb/> Mindesten bedroht werden. Hier handelt es sich blos um<lb/> eine Hypothese zur mechanischen Erklärung der <hi rendition="#g">elemen¬<lb/> tarsten</hi> Entwickelungs-Vorgänge. Mag die Pangenesis oder<lb/> mag die Perigenesis richtig sein, oder mögen beide falsch<lb/> sein, die Descendenz-Theorie von <hi rendition="#i">Lamarck</hi> und die Selec¬<lb/> tions-Theorie von <hi rendition="#i">Darwin</hi> werden dadurch nicht im Ge¬<lb/> ringsten erschüttert.</p><lb/> <p>Zur Begründung unserer Perigenesis gehen wir von<lb/> derjenigen Anschauung der organischen Welt aus, welche<lb/> sich unmittelbar auf die Natur ihrer erkennbaren Ele¬<lb/> mentartheile stützt und welche in der herrschenden <hi rendition="#g">Zellen¬<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0024]
ihren Consequenzen — nach wie vor vollständig theile
und nach Kräften vertrete. Diese Erklärung ist sicher
überflüssig gegenüber Darwin selbst. Denn der grosse
britische Naturforscher, der eine neue und unendlich frucht¬
bare Epoche der Biologie einleitete, und dem ich selbst
die grösste Anregung für meine Arbeiten verdanke, ist
viel zu fest von meiner aufrichtigen Dankbarkeit und
treuen Hingebung überzeugt, als dass er durch meine Be¬
kämpfung der Pangenesis und die Gegenüberstellung der
Perigenesis irgendwie daran irre gemacht werden könnte.
Dagegen erscheint diese Erklärung wohl geboten durch
die Taktik zahlreicher Gegner der Descendenz-Theorie,
welche jede, im Lager ihrer Anhänger auftretende
Meinungsdifferenz mit Freuden als Zeichen ihrer inneren
Unsicherheit begrüssen. Ich hebe daher nochmals aus¬
drücklich hervor, dass Darwin's Selections-Theorie und die
durch letztere neu begründete Descendenz-Theorie nach
meiner Ueberzeugung unerschütterlich feststehen und durch
die hier folgenden speculativen Erörterungen nicht im
Mindesten bedroht werden. Hier handelt es sich blos um
eine Hypothese zur mechanischen Erklärung der elemen¬
tarsten Entwickelungs-Vorgänge. Mag die Pangenesis oder
mag die Perigenesis richtig sein, oder mögen beide falsch
sein, die Descendenz-Theorie von Lamarck und die Selec¬
tions-Theorie von Darwin werden dadurch nicht im Ge¬
ringsten erschüttert.
Zur Begründung unserer Perigenesis gehen wir von
derjenigen Anschauung der organischen Welt aus, welche
sich unmittelbar auf die Natur ihrer erkennbaren Ele¬
mentartheile stützt und welche in der herrschenden Zellen¬
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