Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.lichen, zum Begriff der Zelle unentbehrlichen Bestandtheile Ein weiterer Fortschritt in unserer Erkenntniss der lichen, zum Begriff der Zelle unentbehrlichen Bestandtheile Ein weiterer Fortschritt in unserer Erkenntniss der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> lichen, zum Begriff der Zelle unentbehrlichen Bestandtheile<lb/> derselben bezeichnete, und sie als <hi rendition="#g">active</hi> Zellbestandtheile<lb/> den <hi rendition="#g">passiven</hi> „Plasma-Producten“ gegenüberstellte.</p><lb/> <p>Ein weiterer Fortschritt in unserer Erkenntniss der<lb/> Elementar-Organe wurde durch die Entdeckung der Moneren<lb/> herbeigeführt. Im Jahre 1864 beobachtete ich im Mittel¬<lb/> meer bei Nizza zum ersten Male einen einfachsten Orga¬<lb/> nismus, dessen ganzer Körper nicht blos während seiner<lb/> Entwickelung, sondern auch in vollkommen entwickeltem<lb/> und frei beweglichem Zustande aus einem homogenen und<lb/> structurlosen Stückchen Protoplasma ohne Kern und ohne<lb/> alle differenten Formtheile bestand. Dieser „Protogenes<lb/> primordialis“ führte also zum ersten Male den Beweis,<lb/> dass es noch einfachere Organismen, als die einzelligen<lb/> giebt: Lebewesen, deren Körper noch nicht einmal den<lb/> Formwerth einer einfachsten Zelle erreicht, sondern in sich<lb/> so gleichartig und homogen erscheint, wie ein Krystall.<lb/> Schon im folgenden Jahre (1865) wurden zwei ähnliche<lb/> Organismen von <hi rendition="#i">Cienkowski</hi> im Süsswasser entdeckt und<lb/> als Vampyrella und Monas (richtiger: Protomonas) be¬<lb/> schrieben. Ich fasste darauf in der generellen Morpho¬<lb/> logie (Bd. I. S. 133; Bd. II. S. 22) diese niedersten Lebe¬<lb/> wesen, bei denen uns der lebendige Organismus „nicht<lb/> nur unter der einfachsten wirklich beobachteten Form,<lb/> sondern auch unter der einfachsten überhaupt denkbaren<lb/> Form entgegentritt,“ unter dem Namen Moneren (oder<lb/> „Einfache“) zusammen, und wies auf die hohe Bedeutung<lb/> hin, welche denselben gegenüber allen anderen Organismen<lb/> zukommt. Alle anderen Lebewesen, alle Thiere und<lb/> Pflanzen, und auch alle neutralen Protisten sind aus ver¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
lichen, zum Begriff der Zelle unentbehrlichen Bestandtheile
derselben bezeichnete, und sie als active Zellbestandtheile
den passiven „Plasma-Producten“ gegenüberstellte.
Ein weiterer Fortschritt in unserer Erkenntniss der
Elementar-Organe wurde durch die Entdeckung der Moneren
herbeigeführt. Im Jahre 1864 beobachtete ich im Mittel¬
meer bei Nizza zum ersten Male einen einfachsten Orga¬
nismus, dessen ganzer Körper nicht blos während seiner
Entwickelung, sondern auch in vollkommen entwickeltem
und frei beweglichem Zustande aus einem homogenen und
structurlosen Stückchen Protoplasma ohne Kern und ohne
alle differenten Formtheile bestand. Dieser „Protogenes
primordialis“ führte also zum ersten Male den Beweis,
dass es noch einfachere Organismen, als die einzelligen
giebt: Lebewesen, deren Körper noch nicht einmal den
Formwerth einer einfachsten Zelle erreicht, sondern in sich
so gleichartig und homogen erscheint, wie ein Krystall.
Schon im folgenden Jahre (1865) wurden zwei ähnliche
Organismen von Cienkowski im Süsswasser entdeckt und
als Vampyrella und Monas (richtiger: Protomonas) be¬
schrieben. Ich fasste darauf in der generellen Morpho¬
logie (Bd. I. S. 133; Bd. II. S. 22) diese niedersten Lebe¬
wesen, bei denen uns der lebendige Organismus „nicht
nur unter der einfachsten wirklich beobachteten Form,
sondern auch unter der einfachsten überhaupt denkbaren
Form entgegentritt,“ unter dem Namen Moneren (oder
„Einfache“) zusammen, und wies auf die hohe Bedeutung
hin, welche denselben gegenüber allen anderen Organismen
zukommt. Alle anderen Lebewesen, alle Thiere und
Pflanzen, und auch alle neutralen Protisten sind aus ver¬
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