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Haeckel, Ernst: Die Welträthsel. Bonn, 1899.

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Entwickelung der Stern-Systeme. XIII.
hoff (1860) haben wir nicht nur erfahren, daß die Millionen
Weltkörper, welche den unendlichen Weltraum erfüllen, aus den-
selben Materien bestehen wie unsere Sonne und Erde, sondern
auch, daß sie sich in verschiedenen Zuständen der Entwickelung
befinden; wir haben sogar mit ihrer Hülfe Kenntnisse über die
Bewegungen und Entfernungen der Fixsterne gewonnen, welche
durch das Fernrohr allein nicht erkannt werden konnten. Ferner
ist das Teleskop selbst sehr bedeutend verbessert worden und
hat uns mit Hülfe der Photographie eine Fülle von astro-
nomischen Entdeckungen geschenkt, welche im Beginne unseres
Jahrhunderts noch nicht geahnt werden konnten. Insbesondere
hat die bessere Kenntniß der Kometen und Sternschnuppen, der
Sternhaufen und Nebelflecke uns die große Bedeutung der kleinen
Weltkörper kennen gelehrt, welche zu Milliarden zwischen den
größeren Sternen im Weltraum vertheilt sind.

Wir wissen jetzt auch, daß die Bahnen der Millionen von
Weltkörpern veränderlich und zum Theil unregelmäßig sind,
während man früher die Planeten-Systeme als beständig be-
trachtete und die rotirenden Bälle in ewiger Gleichmäßigkeit ihre
Kreise beschreiben ließ. Wichtige Aufschlüsse verdankt die Astro-
physik aber auch den gewaltigen Fortschritten in anderen Gebieten
der Physik, vor Allem in der Optik und Elektrik, sowie in der
dadurch geförderten Aether-Theorie. Endlich und vor Allem er-
weist sich auch hier wieder als größter Fortschritt unserer Natur-
Erkenntniß das universale Substanz-Gesetz. Wir wissen
jetzt, daß dasselbe ebenso überall in den fernsten Welträumen
unbedingte Geltung hat wie in unserem Planeten-System, ebenso
in dem kleinsten Theilchen unserer Erde wie in der kleinsten
Zelle unseres menschlichen Körpers. Wir sind aber auch zu der
wichtigen Annahme berechtigt und logisch gezwungen, daß die
Erhaltung der Materie und der Energie zu allen Zeiten ebenso
allgemein bestanden hat, wie sie heute ohne Ausnahme besteht.

Entwickelung der Stern-Syſteme. XIII.
hoff (1860) haben wir nicht nur erfahren, daß die Millionen
Weltkörper, welche den unendlichen Weltraum erfüllen, aus den-
ſelben Materien beſtehen wie unſere Sonne und Erde, ſondern
auch, daß ſie ſich in verſchiedenen Zuſtänden der Entwickelung
befinden; wir haben ſogar mit ihrer Hülfe Kenntniſſe über die
Bewegungen und Entfernungen der Fixſterne gewonnen, welche
durch das Fernrohr allein nicht erkannt werden konnten. Ferner
iſt das Teleſkop ſelbſt ſehr bedeutend verbeſſert worden und
hat uns mit Hülfe der Photographie eine Fülle von aſtro-
nomiſchen Entdeckungen geſchenkt, welche im Beginne unſeres
Jahrhunderts noch nicht geahnt werden konnten. Insbeſondere
hat die beſſere Kenntniß der Kometen und Sternſchnuppen, der
Sternhaufen und Nebelflecke uns die große Bedeutung der kleinen
Weltkörper kennen gelehrt, welche zu Milliarden zwiſchen den
größeren Sternen im Weltraum vertheilt ſind.

Wir wiſſen jetzt auch, daß die Bahnen der Millionen von
Weltkörpern veränderlich und zum Theil unregelmäßig ſind,
während man früher die Planeten-Syſteme als beſtändig be-
trachtete und die rotirenden Bälle in ewiger Gleichmäßigkeit ihre
Kreiſe beſchreiben ließ. Wichtige Aufſchlüſſe verdankt die Aſtro-
phyſik aber auch den gewaltigen Fortſchritten in anderen Gebieten
der Phyſik, vor Allem in der Optik und Elektrik, ſowie in der
dadurch geförderten Aether-Theorie. Endlich und vor Allem er-
weiſt ſich auch hier wieder als größter Fortſchritt unſerer Natur-
Erkenntniß das univerſale Subſtanz-Geſetz. Wir wiſſen
jetzt, daß dasſelbe ebenſo überall in den fernſten Welträumen
unbedingte Geltung hat wie in unſerem Planeten-Syſtem, ebenſo
in dem kleinſten Theilchen unſerer Erde wie in der kleinſten
Zelle unſeres menſchlichen Körpers. Wir ſind aber auch zu der
wichtigen Annahme berechtigt und logiſch gezwungen, daß die
Erhaltung der Materie und der Energie zu allen Zeiten ebenſo
allgemein beſtanden hat, wie ſie heute ohne Ausnahme beſteht.

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[280/0296] Entwickelung der Stern-Syſteme. XIII. hoff (1860) haben wir nicht nur erfahren, daß die Millionen Weltkörper, welche den unendlichen Weltraum erfüllen, aus den- ſelben Materien beſtehen wie unſere Sonne und Erde, ſondern auch, daß ſie ſich in verſchiedenen Zuſtänden der Entwickelung befinden; wir haben ſogar mit ihrer Hülfe Kenntniſſe über die Bewegungen und Entfernungen der Fixſterne gewonnen, welche durch das Fernrohr allein nicht erkannt werden konnten. Ferner iſt das Teleſkop ſelbſt ſehr bedeutend verbeſſert worden und hat uns mit Hülfe der Photographie eine Fülle von aſtro- nomiſchen Entdeckungen geſchenkt, welche im Beginne unſeres Jahrhunderts noch nicht geahnt werden konnten. Insbeſondere hat die beſſere Kenntniß der Kometen und Sternſchnuppen, der Sternhaufen und Nebelflecke uns die große Bedeutung der kleinen Weltkörper kennen gelehrt, welche zu Milliarden zwiſchen den größeren Sternen im Weltraum vertheilt ſind. Wir wiſſen jetzt auch, daß die Bahnen der Millionen von Weltkörpern veränderlich und zum Theil unregelmäßig ſind, während man früher die Planeten-Syſteme als beſtändig be- trachtete und die rotirenden Bälle in ewiger Gleichmäßigkeit ihre Kreiſe beſchreiben ließ. Wichtige Aufſchlüſſe verdankt die Aſtro- phyſik aber auch den gewaltigen Fortſchritten in anderen Gebieten der Phyſik, vor Allem in der Optik und Elektrik, ſowie in der dadurch geförderten Aether-Theorie. Endlich und vor Allem er- weiſt ſich auch hier wieder als größter Fortſchritt unſerer Natur- Erkenntniß das univerſale Subſtanz-Geſetz. Wir wiſſen jetzt, daß dasſelbe ebenſo überall in den fernſten Welträumen unbedingte Geltung hat wie in unſerem Planeten-Syſtem, ebenſo in dem kleinſten Theilchen unſerer Erde wie in der kleinſten Zelle unſeres menſchlichen Körpers. Wir ſind aber auch zu der wichtigen Annahme berechtigt und logiſch gezwungen, daß die Erhaltung der Materie und der Energie zu allen Zeiten ebenſo allgemein beſtanden hat, wie ſie heute ohne Ausnahme beſteht.

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Die Welträthsel. Bonn, 1899, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_weltraethsel_1899/296>, abgerufen am 22.11.2024.