Hagedorn, Friedrich von: Sammlung Neuer Oden und Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1742.[Abbildung]
XVII. Lob der Zigeuner. Uraltes Landvolk, eure Hütten Verschont der Städter Stolz und Neid: Und fehlt es euch an feinen Sitten; So fehlts euch nicht an Fröhlichkeit. Jhr scherzt auf Gras und unter Zweigen, Ohn allen Zwang und ohne Zeugen. Jhr übet euch in steten Reisen: Die Welt ist euer Vaterland. Man lobte dieß an alten Weisen: Und nur in euch wirds nicht erkannt. Warum? Jhr gleichet nicht den Reichen, Die prächtig durch die Fremde streichen. [Abbildung]
XVII. Lob der Zigeuner. Uraltes Landvolk, eure Huͤtten Verſchont der Staͤdter Stolz und Neid: Und fehlt es euch an feinen Sitten; So fehlts euch nicht an Froͤhlichkeit. Jhr ſcherzt auf Gras und unter Zweigen, Ohn allen Zwang und ohne Zeugen. Jhr uͤbet euch in ſteten Reiſen: Die Welt iſt euer Vaterland. Man lobte dieß an alten Weiſen: Und nur in euch wirds nicht erkannt. Warum? Jhr gleichet nicht den Reichen, Die praͤchtig durch die Fremde ſtreichen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0056" n="34"/> </div> <div n="1"> <figure/><lb/> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVII.</hi><lb/> Lob der Zigeuner.</hi> </head><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">U</hi>raltes Landvolk, eure Huͤtten</l><lb/> <l>Verſchont der Staͤdter Stolz und Neid:</l><lb/> <l>Und fehlt es euch an feinen Sitten;</l><lb/> <l>So fehlts euch nicht an Froͤhlichkeit.</l><lb/> <l>Jhr ſcherzt auf Gras und unter Zweigen,</l><lb/> <l>Ohn allen Zwang und ohne Zeugen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Jhr uͤbet euch in ſteten Reiſen:</l><lb/> <l>Die Welt iſt euer Vaterland.</l><lb/> <l>Man lobte dieß an alten Weiſen:</l><lb/> <l>Und nur in euch wirds nicht erkannt.</l><lb/> <l>Warum? Jhr gleichet nicht den Reichen,</l><lb/> <l>Die praͤchtig durch die Fremde ſtreichen.</l> </lg><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [34/0056]
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XVII.
Lob der Zigeuner.
Uraltes Landvolk, eure Huͤtten
Verſchont der Staͤdter Stolz und Neid:
Und fehlt es euch an feinen Sitten;
So fehlts euch nicht an Froͤhlichkeit.
Jhr ſcherzt auf Gras und unter Zweigen,
Ohn allen Zwang und ohne Zeugen.
Jhr uͤbet euch in ſteten Reiſen:
Die Welt iſt euer Vaterland.
Man lobte dieß an alten Weiſen:
Und nur in euch wirds nicht erkannt.
Warum? Jhr gleichet nicht den Reichen,
Die praͤchtig durch die Fremde ſtreichen.
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