Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

nur den Herrn kennt, so grüßt er und seine Dame grüßt mit.

Geht ein Herr mit einer Dame und sie werden gegrüßt, so dankt die Dame stets mit, denn

Wenn ein Herr allein einem ihm bekannten Herrn mit einer Dame begegnet, so gilt sein Gruß stets der Dame, auch wenn sie ihm persönlich unbekannt ist. In diesem Fall grüßt auch der Höherstehende, Ältere zuerst, denn er grüßt ja die Dame und nicht den Herrn.

Werden mehrere Herren von einem andern Herrn gegrüßt, so erwidern sie alle den Gruß, auch wenn der andre vielleicht ein Untergebener eines der Herren war; dies ist entgegengesetzt der militärischen Gepflogenheit, wo, wenn mehrere Offiziere zusammen sind, nur der Rangälteste den Gruß eines Untergebenen erwidert.

Eine Dame hat man jedesmal zu grüßen, wenn man sie auf der Straße trifft, auch wenn dies an einem Vormittag z. B. mehreremale geschieht. Herren grüßen sich in solchem Fall gewöhnlich nur einmal, doch hängt dies von den Umständen ab, und man muß auch darauf Rücksicht nehmen, ob ein etwaiges Nichtgrüßen

nur den Herrn kennt, so grüßt er und seine Dame grüßt mit.

Geht ein Herr mit einer Dame und sie werden gegrüßt, so dankt die Dame stets mit, denn

Wenn ein Herr allein einem ihm bekannten Herrn mit einer Dame begegnet, so gilt sein Gruß stets der Dame, auch wenn sie ihm persönlich unbekannt ist. In diesem Fall grüßt auch der Höherstehende, Ältere zuerst, denn er grüßt ja die Dame und nicht den Herrn.

Werden mehrere Herren von einem andern Herrn gegrüßt, so erwidern sie alle den Gruß, auch wenn der andre vielleicht ein Untergebener eines der Herren war; dies ist entgegengesetzt der militärischen Gepflogenheit, wo, wenn mehrere Offiziere zusammen sind, nur der Rangälteste den Gruß eines Untergebenen erwidert.

Eine Dame hat man jedesmal zu grüßen, wenn man sie auf der Straße trifft, auch wenn dies an einem Vormittag z. B. mehreremale geschieht. Herren grüßen sich in solchem Fall gewöhnlich nur einmal, doch hängt dies von den Umständen ab, und man muß auch darauf Rücksicht nehmen, ob ein etwaiges Nichtgrüßen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0172" n="162"/>
nur den Herrn kennt, so grüßt er und seine Dame grüßt mit.</p>
        <p>Geht ein Herr mit einer Dame und sie werden gegrüßt, so dankt die Dame stets mit, denn</p>
        <p>Wenn ein Herr allein einem ihm bekannten Herrn mit einer Dame begegnet, so gilt sein Gruß stets der Dame, auch wenn sie ihm persönlich unbekannt ist. In diesem Fall grüßt auch der Höherstehende, Ältere zuerst, denn er grüßt ja die Dame und nicht den Herrn.</p>
        <p>Werden mehrere Herren von einem andern Herrn gegrüßt, so erwidern sie alle den Gruß, auch wenn der andre vielleicht ein Untergebener eines der Herren war; dies ist entgegengesetzt der militärischen Gepflogenheit, wo, wenn mehrere Offiziere zusammen sind, nur der Rangälteste den Gruß eines Untergebenen erwidert.</p>
        <p>Eine Dame hat man jedesmal zu grüßen, wenn man sie auf der Straße trifft, auch wenn dies an einem Vormittag z. B. mehreremale geschieht. Herren grüßen sich in solchem Fall gewöhnlich nur einmal, doch hängt dies von den Umständen ab, und man muß auch darauf Rücksicht nehmen, ob ein etwaiges Nichtgrüßen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0172] nur den Herrn kennt, so grüßt er und seine Dame grüßt mit. Geht ein Herr mit einer Dame und sie werden gegrüßt, so dankt die Dame stets mit, denn Wenn ein Herr allein einem ihm bekannten Herrn mit einer Dame begegnet, so gilt sein Gruß stets der Dame, auch wenn sie ihm persönlich unbekannt ist. In diesem Fall grüßt auch der Höherstehende, Ältere zuerst, denn er grüßt ja die Dame und nicht den Herrn. Werden mehrere Herren von einem andern Herrn gegrüßt, so erwidern sie alle den Gruß, auch wenn der andre vielleicht ein Untergebener eines der Herren war; dies ist entgegengesetzt der militärischen Gepflogenheit, wo, wenn mehrere Offiziere zusammen sind, nur der Rangälteste den Gruß eines Untergebenen erwidert. Eine Dame hat man jedesmal zu grüßen, wenn man sie auf der Straße trifft, auch wenn dies an einem Vormittag z. B. mehreremale geschieht. Herren grüßen sich in solchem Fall gewöhnlich nur einmal, doch hängt dies von den Umständen ab, und man muß auch darauf Rücksicht nehmen, ob ein etwaiges Nichtgrüßen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-03-19T14:09:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-19T14:09:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-19T14:09:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/172
Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/172>, abgerufen am 15.05.2024.