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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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andre ähnliche Vorbereitung seine Absicht, ihn zu grüßen, zeigen und ihn gewissermaßen auf sich aufmerksam machen.

Es ist selbstverständlich, daß man Damen und älteren Personen stets den Vortritt läßt. Bei einer Thür, die nach innen schlägt, ist es praktischer, daß der Herr doch vorausgeht und von innen den Thürflügel hält, bis der andre vorbeigegangen ist. Der gute Ton verlangt aber, daß man die Thür auch für weitere, etwa nachkommende Personen, wenn sie einen auch weiter nichts angehen, offen hält und sie nicht etwa einfach hinter sich zufallen läßt. Treppen hinauf geht der Herr der Dame stets voraus. Bei breiteren Treppen, wo man nebeneinander gehen kann, ist der bessere Platz stets der, an welchem die Stufen am breitesten und bequemsten sind.

Daß man gegen seine Bekannten vor allem höflich und zuvorkommend zu sein hat, ist selbstverständlich; der gute Ton erfordert aber, daß man es auch gegen unbekannte Damen sei, wenn man ihnen in irgend einer Weise behilflich sein kann. Man braucht gar keinen Anstand zu nehmen, eine Dame auch nötigenfalls anzureden, wenn sie z. B. etwas verliert oder wenn ihre Frisur

andre ähnliche Vorbereitung seine Absicht, ihn zu grüßen, zeigen und ihn gewissermaßen auf sich aufmerksam machen.

Es ist selbstverständlich, daß man Damen und älteren Personen stets den Vortritt läßt. Bei einer Thür, die nach innen schlägt, ist es praktischer, daß der Herr doch vorausgeht und von innen den Thürflügel hält, bis der andre vorbeigegangen ist. Der gute Ton verlangt aber, daß man die Thür auch für weitere, etwa nachkommende Personen, wenn sie einen auch weiter nichts angehen, offen hält und sie nicht etwa einfach hinter sich zufallen läßt. Treppen hinauf geht der Herr der Dame stets voraus. Bei breiteren Treppen, wo man nebeneinander gehen kann, ist der bessere Platz stets der, an welchem die Stufen am breitesten und bequemsten sind.

Daß man gegen seine Bekannten vor allem höflich und zuvorkommend zu sein hat, ist selbstverständlich; der gute Ton erfordert aber, daß man es auch gegen unbekannte Damen sei, wenn man ihnen in irgend einer Weise behilflich sein kann. Man braucht gar keinen Anstand zu nehmen, eine Dame auch nötigenfalls anzureden, wenn sie z. B. etwas verliert oder wenn ihre Frisur

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[169/0179] andre ähnliche Vorbereitung seine Absicht, ihn zu grüßen, zeigen und ihn gewissermaßen auf sich aufmerksam machen. Es ist selbstverständlich, daß man Damen und älteren Personen stets den Vortritt läßt. Bei einer Thür, die nach innen schlägt, ist es praktischer, daß der Herr doch vorausgeht und von innen den Thürflügel hält, bis der andre vorbeigegangen ist. Der gute Ton verlangt aber, daß man die Thür auch für weitere, etwa nachkommende Personen, wenn sie einen auch weiter nichts angehen, offen hält und sie nicht etwa einfach hinter sich zufallen läßt. Treppen hinauf geht der Herr der Dame stets voraus. Bei breiteren Treppen, wo man nebeneinander gehen kann, ist der bessere Platz stets der, an welchem die Stufen am breitesten und bequemsten sind. Daß man gegen seine Bekannten vor allem höflich und zuvorkommend zu sein hat, ist selbstverständlich; der gute Ton erfordert aber, daß man es auch gegen unbekannte Damen sei, wenn man ihnen in irgend einer Weise behilflich sein kann. Man braucht gar keinen Anstand zu nehmen, eine Dame auch nötigenfalls anzureden, wenn sie z. B. etwas verliert oder wenn ihre Frisur

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/179>, abgerufen am 15.05.2024.