Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.noch des näheren zu unterrichten wünscht, dem sei "Guttmann, Die ästhetische Bildung des menschlichen Körpers" (Leipzig, J. J. Weber), empfohlen. In der Regel wird man aufgefordert werden, abzulegen und Platz zu nehmen. Man stellt nun den Hut auf einen, vielleicht abseits stehenden Stuhl oder auf ein sonstiges Möbel, auf keinen Fall aber vor sich auf den Tisch oder unter den Stuhl auf den Boden. Das ist altmodisch. Wird man nicht aufgefordert, so behält man den Hut in der Hand, ohne jedoch damit zu spielen. Die Öffnung des Hutes sei stets dem eignen Körper zugekehrt. Die Handschuhe zieht man nie bei einem Besuch aus. Beim Hinsetzen ist es streng verpönt, die Rockschöße auseinander zu nehmen oder die Beinkleider an den Knieen etwas heraufzuziehen. Das ist kleinstädtisch und philiströs. Man teilt nun dem andern die Absicht seines Kommens in klaren, knappen Worten mit, falls derselbe nicht schon davon unterrichtet ist. Auf etwa gestellte Fragen antwortet man genau und ohne Umschweife. Überhaupt mache man sich zum Prinzip, möglichst den andern reden zu lassen, und nur, wenn man merkt, daß denselben unser Bericht, unsre Erzählung interessieren, so noch des näheren zu unterrichten wünscht, dem sei „Guttmann, Die ästhetische Bildung des menschlichen Körpers“ (Leipzig, J. J. Weber), empfohlen. In der Regel wird man aufgefordert werden, abzulegen und Platz zu nehmen. Man stellt nun den Hut auf einen, vielleicht abseits stehenden Stuhl oder auf ein sonstiges Möbel, auf keinen Fall aber vor sich auf den Tisch oder unter den Stuhl auf den Boden. Das ist altmodisch. Wird man nicht aufgefordert, so behält man den Hut in der Hand, ohne jedoch damit zu spielen. Die Öffnung des Hutes sei stets dem eignen Körper zugekehrt. Die Handschuhe zieht man nie bei einem Besuch aus. Beim Hinsetzen ist es streng verpönt, die Rockschöße auseinander zu nehmen oder die Beinkleider an den Knieen etwas heraufzuziehen. Das ist kleinstädtisch und philiströs. Man teilt nun dem andern die Absicht seines Kommens in klaren, knappen Worten mit, falls derselbe nicht schon davon unterrichtet ist. Auf etwa gestellte Fragen antwortet man genau und ohne Umschweife. Überhaupt mache man sich zum Prinzip, möglichst den andern reden zu lassen, und nur, wenn man merkt, daß denselben unser Bericht, unsre Erzählung interessieren, so <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="18"/> noch des näheren zu unterrichten wünscht, dem sei „Guttmann, Die ästhetische Bildung des menschlichen Körpers“ (Leipzig, J. J. Weber), empfohlen.</p> <p>In der Regel wird man aufgefordert werden, <hi rendition="#g">abzulegen</hi> und Platz zu nehmen. Man stellt nun den Hut auf einen, vielleicht abseits stehenden Stuhl oder auf ein sonstiges Möbel, auf keinen Fall aber vor sich auf den Tisch oder unter den Stuhl auf den Boden. Das ist altmodisch. Wird man nicht aufgefordert, so behält man den Hut in der Hand, ohne jedoch damit zu spielen. Die Öffnung des Hutes sei stets dem eignen Körper zugekehrt. Die Handschuhe zieht man nie bei einem Besuch aus. Beim Hinsetzen ist es streng verpönt, die Rockschöße auseinander zu nehmen oder die Beinkleider an den Knieen etwas heraufzuziehen. Das ist kleinstädtisch und philiströs. Man teilt nun dem andern die Absicht seines Kommens in klaren, knappen Worten mit, falls derselbe nicht schon davon unterrichtet ist. Auf etwa gestellte Fragen antwortet man genau und ohne Umschweife. Überhaupt mache man sich zum Prinzip, möglichst den andern reden zu lassen, und nur, wenn man merkt, daß denselben unser Bericht, unsre Erzählung interessieren, so </p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0028]
noch des näheren zu unterrichten wünscht, dem sei „Guttmann, Die ästhetische Bildung des menschlichen Körpers“ (Leipzig, J. J. Weber), empfohlen.
In der Regel wird man aufgefordert werden, abzulegen und Platz zu nehmen. Man stellt nun den Hut auf einen, vielleicht abseits stehenden Stuhl oder auf ein sonstiges Möbel, auf keinen Fall aber vor sich auf den Tisch oder unter den Stuhl auf den Boden. Das ist altmodisch. Wird man nicht aufgefordert, so behält man den Hut in der Hand, ohne jedoch damit zu spielen. Die Öffnung des Hutes sei stets dem eignen Körper zugekehrt. Die Handschuhe zieht man nie bei einem Besuch aus. Beim Hinsetzen ist es streng verpönt, die Rockschöße auseinander zu nehmen oder die Beinkleider an den Knieen etwas heraufzuziehen. Das ist kleinstädtisch und philiströs. Man teilt nun dem andern die Absicht seines Kommens in klaren, knappen Worten mit, falls derselbe nicht schon davon unterrichtet ist. Auf etwa gestellte Fragen antwortet man genau und ohne Umschweife. Überhaupt mache man sich zum Prinzip, möglichst den andern reden zu lassen, und nur, wenn man merkt, daß denselben unser Bericht, unsre Erzählung interessieren, so
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