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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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Unterhaltung zerstören. Es ist neuerdings Gebrauch geworden, auf dem Vorsaal oder in der Garderobe eine Karte für jeden Herrn hinzulegen mit der Angabe, wen man ihn bittet zu Tisch zu führen. Auf der gedeckten Tafel liegen dann nochmals Karten mit den Namen der einzelnen Personen. Bei großen Gesellschaften wird der Hausherr gut thun, den Herren, bevor zu Tisch gegangen wird, möglichst zu beschreiben, in welcher Gegend sie sitzen, damit später ein langes Suchen und Herumwandern um den Speisetisch vermieden wird.

Es sei hier gleich noch auf einen Punkt aufmerksam gemacht, der, so unwichtig er erscheinen mag, doch für viele der Gegenstand großer Sorge werden kann. Es ist dies der Aberglaube bei Tisch. Obgleich die meisten Menschen geradezu eine Beleidigung darin sehen würden, wenn man sie nicht für "aufgeklärt" hielte, so sind doch unter diesen "Meisten" noch sehr viele, denen dreizehn Personen an einem Tisch sehr unangenehm sind, denn "einer von diesen dreizehn muß sterben!" Taktvolle Wirte werden daher dieser Eigentümlichkeit mancher Leute Rechnung tragen und vermeiden, die ominöse Zahl von Personen an einem Tisch zu vereinigen, ja, wenn

Unterhaltung zerstören. Es ist neuerdings Gebrauch geworden, auf dem Vorsaal oder in der Garderobe eine Karte für jeden Herrn hinzulegen mit der Angabe, wen man ihn bittet zu Tisch zu führen. Auf der gedeckten Tafel liegen dann nochmals Karten mit den Namen der einzelnen Personen. Bei großen Gesellschaften wird der Hausherr gut thun, den Herren, bevor zu Tisch gegangen wird, möglichst zu beschreiben, in welcher Gegend sie sitzen, damit später ein langes Suchen und Herumwandern um den Speisetisch vermieden wird.

Es sei hier gleich noch auf einen Punkt aufmerksam gemacht, der, so unwichtig er erscheinen mag, doch für viele der Gegenstand großer Sorge werden kann. Es ist dies der Aberglaube bei Tisch. Obgleich die meisten Menschen geradezu eine Beleidigung darin sehen würden, wenn man sie nicht für „aufgeklärt“ hielte, so sind doch unter diesen „Meisten“ noch sehr viele, denen dreizehn Personen an einem Tisch sehr unangenehm sind, denn „einer von diesen dreizehn muß sterben!“ Taktvolle Wirte werden daher dieser Eigentümlichkeit mancher Leute Rechnung tragen und vermeiden, die ominöse Zahl von Personen an einem Tisch zu vereinigen, ja, wenn

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[49/0059] Unterhaltung zerstören. Es ist neuerdings Gebrauch geworden, auf dem Vorsaal oder in der Garderobe eine Karte für jeden Herrn hinzulegen mit der Angabe, wen man ihn bittet zu Tisch zu führen. Auf der gedeckten Tafel liegen dann nochmals Karten mit den Namen der einzelnen Personen. Bei großen Gesellschaften wird der Hausherr gut thun, den Herren, bevor zu Tisch gegangen wird, möglichst zu beschreiben, in welcher Gegend sie sitzen, damit später ein langes Suchen und Herumwandern um den Speisetisch vermieden wird. Es sei hier gleich noch auf einen Punkt aufmerksam gemacht, der, so unwichtig er erscheinen mag, doch für viele der Gegenstand großer Sorge werden kann. Es ist dies der Aberglaube bei Tisch. Obgleich die meisten Menschen geradezu eine Beleidigung darin sehen würden, wenn man sie nicht für „aufgeklärt“ hielte, so sind doch unter diesen „Meisten“ noch sehr viele, denen dreizehn Personen an einem Tisch sehr unangenehm sind, denn „einer von diesen dreizehn muß sterben!“ Taktvolle Wirte werden daher dieser Eigentümlichkeit mancher Leute Rechnung tragen und vermeiden, die ominöse Zahl von Personen an einem Tisch zu vereinigen, ja, wenn

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/59>, abgerufen am 09.11.2024.