Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.nicht gleich am Anfang speisen lassen, so empfiehlt es sich, schon beim Beginn ein Büffett mit kalten Sachen und Getränken aufzustellen; auch wird eine ähnliche Gelegenheit, sich nach Belieben zu erfrischen und zu stärken, auch noch einmal später, in vorgerückter Stunde mit Vergnügen begrüßt werden. Über Art und Weise der Verpflegung überhaupt wird der Abschnitt "Essen und Trinken" das Nähere enthalten. Besondere Rücksicht ist insofern bei Tanzgesellschaften auf die Einladungen zu verwenden, als man Sorge tragen muß, daß zum mindesten ebenso viele Herren, wie Damen geladen werden, damit es nicht etwa an Tänzern fehlt. Ja es empfiehlt sich, bei der leider jetzt so großen Teilnahmlosigkeit der jungen Herren für derartige Vergnügungen, eine viel größere Anzahl einzuladen; finden sie dann keine Damen zum Tanz, so mögen sie ihre Brüder in der großen Gesellschaft dafür verantwortlich machen, die, mit den Händen in den Taschen gewöhnlich dastehen und zusehen, ohne sich bemühen zu wollen. Die große Rücksichtslosigkeit, die in einer solchen - Faulheit liegt, kann nicht genug gerügt werden. Wer am Tanzen keine Lust hat, soll eben die Einladung zu einer Gesellschaft, von welcher er nicht gleich am Anfang speisen lassen, so empfiehlt es sich, schon beim Beginn ein Büffett mit kalten Sachen und Getränken aufzustellen; auch wird eine ähnliche Gelegenheit, sich nach Belieben zu erfrischen und zu stärken, auch noch einmal später, in vorgerückter Stunde mit Vergnügen begrüßt werden. Über Art und Weise der Verpflegung überhaupt wird der Abschnitt „Essen und Trinken“ das Nähere enthalten. Besondere Rücksicht ist insofern bei Tanzgesellschaften auf die Einladungen zu verwenden, als man Sorge tragen muß, daß zum mindesten ebenso viele Herren, wie Damen geladen werden, damit es nicht etwa an Tänzern fehlt. Ja es empfiehlt sich, bei der leider jetzt so großen Teilnahmlosigkeit der jungen Herren für derartige Vergnügungen, eine viel größere Anzahl einzuladen; finden sie dann keine Damen zum Tanz, so mögen sie ihre Brüder in der großen Gesellschaft dafür verantwortlich machen, die, mit den Händen in den Taschen gewöhnlich dastehen und zusehen, ohne sich bemühen zu wollen. Die große Rücksichtslosigkeit, die in einer solchen – Faulheit liegt, kann nicht genug gerügt werden. Wer am Tanzen keine Lust hat, soll eben die Einladung zu einer Gesellschaft, von welcher er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="66"/> nicht gleich am Anfang speisen lassen, so empfiehlt es sich, schon beim Beginn ein Büffett mit kalten Sachen und Getränken aufzustellen; auch wird eine ähnliche Gelegenheit, sich nach Belieben zu erfrischen und zu stärken, auch noch einmal später, in vorgerückter Stunde mit Vergnügen begrüßt werden. Über Art und Weise der Verpflegung überhaupt wird der Abschnitt „Essen und Trinken“ das Nähere enthalten.</p> <p>Besondere Rücksicht ist insofern bei Tanzgesellschaften auf die Einladungen zu verwenden, als man Sorge tragen muß, daß zum mindesten ebenso viele Herren, wie Damen geladen werden, damit es nicht etwa an Tänzern fehlt. Ja es empfiehlt sich, bei der leider jetzt so großen Teilnahmlosigkeit der jungen Herren für derartige Vergnügungen, eine viel größere Anzahl einzuladen; finden sie dann keine Damen zum Tanz, so mögen sie ihre Brüder in der großen Gesellschaft dafür verantwortlich machen, die, mit den Händen in den Taschen gewöhnlich dastehen und zusehen, ohne sich bemühen zu wollen. Die große Rücksichtslosigkeit, die in einer solchen – Faulheit liegt, kann nicht genug gerügt werden. Wer am Tanzen keine Lust hat, soll eben die Einladung zu einer Gesellschaft, von welcher er </p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
nicht gleich am Anfang speisen lassen, so empfiehlt es sich, schon beim Beginn ein Büffett mit kalten Sachen und Getränken aufzustellen; auch wird eine ähnliche Gelegenheit, sich nach Belieben zu erfrischen und zu stärken, auch noch einmal später, in vorgerückter Stunde mit Vergnügen begrüßt werden. Über Art und Weise der Verpflegung überhaupt wird der Abschnitt „Essen und Trinken“ das Nähere enthalten.
Besondere Rücksicht ist insofern bei Tanzgesellschaften auf die Einladungen zu verwenden, als man Sorge tragen muß, daß zum mindesten ebenso viele Herren, wie Damen geladen werden, damit es nicht etwa an Tänzern fehlt. Ja es empfiehlt sich, bei der leider jetzt so großen Teilnahmlosigkeit der jungen Herren für derartige Vergnügungen, eine viel größere Anzahl einzuladen; finden sie dann keine Damen zum Tanz, so mögen sie ihre Brüder in der großen Gesellschaft dafür verantwortlich machen, die, mit den Händen in den Taschen gewöhnlich dastehen und zusehen, ohne sich bemühen zu wollen. Die große Rücksichtslosigkeit, die in einer solchen – Faulheit liegt, kann nicht genug gerügt werden. Wer am Tanzen keine Lust hat, soll eben die Einladung zu einer Gesellschaft, von welcher er
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