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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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tergeschluckt werden könnte, doch den
vollen Effekt auf die Gesamtheit aller
übrigen Organe ausrichtet --) auch wo
man sie nicht füglich durch den After ein-
bringen könnte, oder wollte --, in diesen
Fällen kann man durch bloses Auflegen der
aufgelösten Arznei auf die empfindlichsten
äußern Theile z. B. auf den Unterleib, die
Herzgrube, u. s. w. nicht viel weniger bei
empfindlichen Personen ausrichten, als
durch das Einnehmen; doch muß eine
kräftigere Arzneiform hiezu gewählt und
eine größere Fläche damit belegt, und,
wenn die Kraft noch stärker seyn soll, das
Einreiben noch mit zu Hülfe genommen,
auch wohl die Arznei (in stärkerer Menge)
im halben oder ganzen Bade angewendet
werden.

Anm. Das Einreiben scheint die Einwirkung
der Arzneien nur dadurch zu befördern, in
wiefern das Reiben an sich die Haut em-
pfindlicher und so die lebende Faser em-
pfänglicher für die Perception der eigen-
thümlichen, durch sie auf den ganzen Or-
ganismus hinstrahlenden Arzneikraft macht.
Das vorgängige Reiben der innern Stellen
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tergeschluckt werden könnte, doch den
vollen Effekt auf die Gesamtheit aller
übrigen Organe ausrichtet —) auch wo
man sie nicht füglich durch den After ein-
bringen könnte, oder wollte —, in diesen
Fällen kann man durch bloses Auflegen der
aufgelösten Arznei auf die empfindlichsten
äußern Theile z. B. auf den Unterleib, die
Herzgrube, u. s. w. nicht viel weniger bei
empfindlichen Personen ausrichten, als
durch das Einnehmen; doch muß eine
kräftigere Arzneiform hiezu gewählt und
eine größere Fläche damit belegt, und,
wenn die Kraft noch stärker seyn soll, das
Einreiben noch mit zu Hülfe genommen,
auch wohl die Arznei (in stärkerer Menge)
im halben oder ganzen Bade angewendet
werden.

Anm. Das Einreiben scheint die Einwirkung
der Arzneien nur dadurch zu befördern, in
wiefern das Reiben an sich die Haut em-
pfindlicher und so die lebende Faser em-
pfänglicher für die Perception der eigen-
thümlichen, durch sie auf den ganzen Or-
ganismus hinstrahlenden Arzneikraft macht.
Das vorgängige Reiben der innern Stellen
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[209/0265] tergeschluckt werden könnte, doch den vollen Effekt auf die Gesamtheit aller übrigen Organe ausrichtet —) auch wo man sie nicht füglich durch den After ein- bringen könnte, oder wollte —, in diesen Fällen kann man durch bloses Auflegen der aufgelösten Arznei auf die empfindlichsten äußern Theile z. B. auf den Unterleib, die Herzgrube, u. s. w. nicht viel weniger bei empfindlichen Personen ausrichten, als durch das Einnehmen; doch muß eine kräftigere Arzneiform hiezu gewählt und eine größere Fläche damit belegt, und, wenn die Kraft noch stärker seyn soll, das Einreiben noch mit zu Hülfe genommen, auch wohl die Arznei (in stärkerer Menge) im halben oder ganzen Bade angewendet werden. Anm. Das Einreiben scheint die Einwirkung der Arzneien nur dadurch zu befördern, in wiefern das Reiben an sich die Haut em- pfindlicher und so die lebende Faser em- pfänglicher für die Perception der eigen- thümlichen, durch sie auf den ganzen Or- ganismus hinstrahlenden Arzneikraft macht. Das vorgängige Reiben der innern Stellen O

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/265>, abgerufen am 21.11.2024.