Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 2. Riga u. a., 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Kinderhaus u. Accouchier-Hospital
bornen Kindern behutsam zu verfaren, und
bei schweren Geburten der Vorschrift des
Medici zu folgen. Die Medicamenten, wel-
che sie für die Wöchnerinnen gebrauchen, sol-
len aus der Apothek des Kinderhauses ver-
abfolget werden. Es wird keine zur Hebam-
me angenommen, als die der Medicus vor-
her examiniret, und dazu tüchtig befun-
den hat.

§. 12.
Die Aufseher und Aufseherinnen.

Für die Knaben sind Aufseher, und für
die Mädchen Aufseherinnen vonnöthen.
Diese müssen bei Jaren, und vernünftige
und ordentliche Leute seyn, welche außer-
dem, daß sie die Kinder in guter Zucht hal-
ten, selbige auch die allergebräuchlichsten und
leichtesten Arbeiten leren sollen, die sich für
jedes Geschlecht schicken. So wol die An-
zal der Aufseher und Aufseherinnen, als der
Kinder, die jedem anvertraut werden, wird
man jedesmal nach Masgabe der Menge der
Kinder bestimmen.

§. 13.

I. Kinderhaus u. Accouchier-Hoſpital
bornen Kindern behutſam zu verfaren, und
bei ſchweren Geburten der Vorſchrift des
Medici zu folgen. Die Medicamenten, wel-
che ſie fuͤr die Woͤchnerinnen gebrauchen, ſol-
len aus der Apothek des Kinderhauſes ver-
abfolget werden. Es wird keine zur Hebam-
me angenommen, als die der Medicus vor-
her examiniret, und dazu tuͤchtig befun-
den hat.

§. 12.
Die Aufſeher und Aufſeherinnen.

Fuͤr die Knaben ſind Aufſeher, und fuͤr
die Maͤdchen Aufſeherinnen vonnoͤthen.
Dieſe muͤſſen bei Jaren, und vernuͤnftige
und ordentliche Leute ſeyn, welche außer-
dem, daß ſie die Kinder in guter Zucht hal-
ten, ſelbige auch die allergebraͤuchlichſten und
leichteſten Arbeiten leren ſollen, die ſich fuͤr
jedes Geſchlecht ſchicken. So wol die An-
zal der Aufſeher und Aufſeherinnen, als der
Kinder, die jedem anvertraut werden, wird
man jedesmal nach Masgabe der Menge der
Kinder beſtimmen.

§. 13.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0062" n="42"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Kinderhaus u. Accouchier-Ho&#x017F;pital</hi></fw><lb/>
bornen Kindern behut&#x017F;am zu verfaren, und<lb/>
bei &#x017F;chweren Geburten der Vor&#x017F;chrift des<lb/>
Medici zu folgen. Die Medicamenten, wel-<lb/>
che &#x017F;ie fu&#x0364;r die Wo&#x0364;chnerinnen gebrauchen, &#x017F;ol-<lb/>
len aus der Apothek des Kinderhau&#x017F;es ver-<lb/>
abfolget werden. Es wird keine zur Hebam-<lb/>
me angenommen, als die der Medicus vor-<lb/>
her examiniret, und dazu tu&#x0364;chtig befun-<lb/>
den hat.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 12.<lb/>
Die <hi rendition="#fr">Auf&#x017F;eher</hi> und <hi rendition="#fr">Auf&#x017F;eherinnen</hi>.</head><lb/>
                <p>Fu&#x0364;r die Knaben &#x017F;ind <hi rendition="#fr">Auf&#x017F;eher</hi>, und fu&#x0364;r<lb/>
die Ma&#x0364;dchen <hi rendition="#fr">Auf&#x017F;eherinnen</hi> vonno&#x0364;then.<lb/>
Die&#x017F;e mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en bei Jaren, und vernu&#x0364;nftige<lb/>
und ordentliche Leute &#x017F;eyn, welche außer-<lb/>
dem, daß &#x017F;ie die Kinder in guter Zucht hal-<lb/>
ten, &#x017F;elbige auch die allergebra&#x0364;uchlich&#x017F;ten und<lb/>
leichte&#x017F;ten Arbeiten leren &#x017F;ollen, die &#x017F;ich fu&#x0364;r<lb/>
jedes Ge&#x017F;chlecht &#x017F;chicken. So wol die An-<lb/>
zal der Auf&#x017F;eher und Auf&#x017F;eherinnen, als der<lb/>
Kinder, die jedem anvertraut werden, wird<lb/>
man jedesmal nach Masgabe der Menge der<lb/>
Kinder be&#x017F;timmen.</p>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">§. 13.</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0062] I. Kinderhaus u. Accouchier-Hoſpital bornen Kindern behutſam zu verfaren, und bei ſchweren Geburten der Vorſchrift des Medici zu folgen. Die Medicamenten, wel- che ſie fuͤr die Woͤchnerinnen gebrauchen, ſol- len aus der Apothek des Kinderhauſes ver- abfolget werden. Es wird keine zur Hebam- me angenommen, als die der Medicus vor- her examiniret, und dazu tuͤchtig befun- den hat. §. 12. Die Aufſeher und Aufſeherinnen. Fuͤr die Knaben ſind Aufſeher, und fuͤr die Maͤdchen Aufſeherinnen vonnoͤthen. Dieſe muͤſſen bei Jaren, und vernuͤnftige und ordentliche Leute ſeyn, welche außer- dem, daß ſie die Kinder in guter Zucht hal- ten, ſelbige auch die allergebraͤuchlichſten und leichteſten Arbeiten leren ſollen, die ſich fuͤr jedes Geſchlecht ſchicken. So wol die An- zal der Aufſeher und Aufſeherinnen, als der Kinder, die jedem anvertraut werden, wird man jedesmal nach Masgabe der Menge der Kinder beſtimmen. §. 13.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland02_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland02_1772/62
Zitationshilfe: [Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 2. Riga u. a., 1772, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland02_1772/62>, abgerufen am 15.05.2024.