Aeste wären, von denen sie ihren Ursprung her ha- ben (p).
Jch lasse mit Willen noch andre Nachrichten von den mancherley Durchmessern der Schlagadern anjezo hinweg, z. E. die grossen Aortentiefen (sinus aortae), und die mit wechselweisen Säkken erweiterte Aorte an dem Mexikanischen wilden Schweine (q), den an der Gekröseschlagader des Pferdes beständig vorhandnen Schlagaderbeutel, von dem ohnlängst der berühmte Bourgelat(r) eine Beschreibung herausgegeben.
Endlich müssen noch überhaupt alle haarfeine Schlag- aderendigungen (arteriae capillares), so weit sie sich im- mer erstrekken, cilindrisch seyn (s), theils, weil die häu- fig zusammengewachsne Nezze einem jeden Stämchen ge- rade so viel zurük geben, als sie von demselben bekommen haben, theils, weil der Durchmesser eines einzigen Blutkügelchens das beständige Maas für diejenige Schlagader ist, in welche dieses Kügelchen eben hinein- passet. Es ist vermittelst derer Vergrösserungsgläser ganz leicht, diese Cilindergestalt mit Augen zu sehen, und es erhellet aus denen nach solchen Erfahrungen entworfe- nen Zeichnungen des Leeuwenhoeks, Cowpers(t), und Cheseldens(u), daß es allerdings cilindrische Ge- fässe sind, die theils nur ein Kügelchen durchlassen (x), theils grössere Schlagadern sind, die längst den Fisch- schwänzen fortlaufen (y).
§. 4.
(p)[Spaltenumbruch]Thes. anat. VII. N. 40.
(q)Phil. Trans. N. 153.
(r)Hippiatrique. B. II. T. I. S. 379.
(s)boerhaave Inst. rei med. N. 243. Prael. schwenke haema- tol. S. 11. wenigstens von vielen.
(t)[Spaltenumbruch]Cowper über den Bidloo B. III. Abbild. 4. 5.
(u) Ausg. 6. anat. of human. body. T. XXX.
(x)leeuwenhoek. Epist. ad Soc. reg. Angl. T. III. S. 52.
(y) Ebenders. hie und da in sei- nen Werken.
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
Aeſte waͤren, von denen ſie ihren Urſprung her ha- ben (p).
Jch laſſe mit Willen noch andre Nachrichten von den mancherley Durchmeſſern der Schlagadern anjezo hinweg, z. E. die groſſen Aortentiefen (ſinus aortae), und die mit wechſelweiſen Saͤkken erweiterte Aorte an dem Mexikaniſchen wilden Schweine (q), den an der Gekroͤſeſchlagader des Pferdes beſtaͤndig vorhandnen Schlagaderbeutel, von dem ohnlaͤngſt der beruͤhmte Bourgelat(r) eine Beſchreibung herausgegeben.
Endlich muͤſſen noch uͤberhaupt alle haarfeine Schlag- aderendigungen (arteriae capillares), ſo weit ſie ſich im- mer erſtrekken, cilindriſch ſeyn (s), theils, weil die haͤu- fig zuſammengewachſne Nezze einem jeden Staͤmchen ge- rade ſo viel zuruͤk geben, als ſie von demſelben bekommen haben, theils, weil der Durchmeſſer eines einzigen Blutkuͤgelchens das beſtaͤndige Maas fuͤr diejenige Schlagader iſt, in welche dieſes Kuͤgelchen eben hinein- paſſet. Es iſt vermittelſt derer Vergroͤſſerungsglaͤſer ganz leicht, dieſe Cilindergeſtalt mit Augen zu ſehen, und es erhellet aus denen nach ſolchen Erfahrungen entworfe- nen Zeichnungen des Leeuwenhoeks, Cowpers(t), und Cheſeldens(u), daß es allerdings cilindriſche Ge- faͤſſe ſind, die theils nur ein Kuͤgelchen durchlaſſen (x), theils groͤſſere Schlagadern ſind, die laͤngſt den Fiſch- ſchwaͤnzen fortlaufen (y).
§. 4.
(p)[Spaltenumbruch]Theſ. anat. VII. N. 40.
(q)Phil. Tranſ. N. 153.
(r)Hippiatrique. B. II. T. I. S. 379.
(s)boerhaave Inſt. rei med. N. 243. Præl. schwenke hæma- tol. S. 11. wenigſtens von vielen.
(t)[Spaltenumbruch]Cowper uͤber den Bidloo B. III. Abbild. 4. 5.
(u) Ausg. 6. anat. of human. body. T. XXX.
(x)leeuwenhoek. Epiſt. ad Soc. reg. Angl. T. III. S. 52.
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Zweites Buch. Gefaͤſſe.
Aeſte waͤren, von denen ſie ihren Urſprung her ha-
ben (p).
Jch laſſe mit Willen noch andre Nachrichten von
den mancherley Durchmeſſern der Schlagadern anjezo
hinweg, z. E. die groſſen Aortentiefen (ſinus aortae),
und die mit wechſelweiſen Saͤkken erweiterte Aorte an
dem Mexikaniſchen wilden Schweine (q), den an der
Gekroͤſeſchlagader des Pferdes beſtaͤndig vorhandnen
Schlagaderbeutel, von dem ohnlaͤngſt der beruͤhmte
Bourgelat (r) eine Beſchreibung herausgegeben.
Endlich muͤſſen noch uͤberhaupt alle haarfeine Schlag-
aderendigungen (arteriae capillares), ſo weit ſie ſich im-
mer erſtrekken, cilindriſch ſeyn (s), theils, weil die haͤu-
fig zuſammengewachſne Nezze einem jeden Staͤmchen ge-
rade ſo viel zuruͤk geben, als ſie von demſelben bekommen
haben, theils, weil der Durchmeſſer eines einzigen
Blutkuͤgelchens das beſtaͤndige Maas fuͤr diejenige
Schlagader iſt, in welche dieſes Kuͤgelchen eben hinein-
paſſet. Es iſt vermittelſt derer Vergroͤſſerungsglaͤſer
ganz leicht, dieſe Cilindergeſtalt mit Augen zu ſehen, und
es erhellet aus denen nach ſolchen Erfahrungen entworfe-
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und Cheſeldens (u), daß es allerdings cilindriſche Ge-
faͤſſe ſind, die theils nur ein Kuͤgelchen durchlaſſen (x),
theils groͤſſere Schlagadern ſind, die laͤngſt den Fiſch-
ſchwaͤnzen fortlaufen (y).
§. 4.
(p)
Theſ. anat. VII. N. 40.
(q) Phil. Tranſ. N. 153.
(r) Hippiatrique. B. II. T. I.
S. 379.
(s) boerhaave Inſt. rei med.
N. 243. Præl. schwenke hæma-
tol. S. 11. wenigſtens von vielen.
(t)
Cowper uͤber den Bidloo
B. III. Abbild. 4. 5.
(u) Ausg. 6. anat. of human.
body. T. XXX.
(x) leeuwenhoek. Epiſt. ad
Soc. reg. Angl. T. III. S. 52.
(y) Ebenderſ. hie und da in ſei-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/166>, abgerufen am 22.11.2024.
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