Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.Schlagadern. gangen (p). Auch diesen Weg, der allein zu dünnen Flüs-sigkeiten bestimt ist, pflegt das Blut ebenfalls und oft genung zu erwählen. Aristoteles führet schon Beispie- le von Blutschweisse an (q), und ihm sind viele Schrift- steller mehr nachgefolget (r). Vom Gebrauch des Fall- krautes oder Wolverley (Arnica) entstand ein rother Schweis an der Brust (s). Ein Blutschweis drang durch die kleinen Oefnungen in der Haut hervor (t). Jn hizzigen Fiebern erfolgte eine Durchsikkerung (diapedesis) unter der Gestalt eines blutreichen Schweisses, die so stark wurde, daß das Hemde unter der Achsel davon ge- färbt erschiene (u). Jn dem Fieber, das in Jamaica gewöhnlich grassiret, brechen zwar an sich heilsame Blut- ergissungen, die man aber kaum zurükke halten und min- dern kann, durch die Schweislöcher der Haut hervor (x), und es bringen dergleichen Blutschweisse, auf denen von den Franzosen bewohnten Antillen-Jnseln, viele Leute innerhalb vier oder fünf Tagen ums Leben (y). Die monatliche Reinigung drang durch die ganze mit Haaren bedekte Oberfläche des Hauptes, als ein blutiger Schweis bei sehr vielen Personen hervor (z), ingleichen auch bei der Wurzel eines Nagels am Finger (a), und durch an- dre Stellen der Haut (a*). So hat man auch einen be- sonderen (p) [Spaltenumbruch]
rvysch beim boerh. de fabr. gland. S. 6. kaavw n. 96. (q) De part. anim. L. III. c. 5. (r) Marcell. donatvs Hist. med. mir. S. 17. 30. hildanvs L. VI. obs. 70 borellvs hist. S. 353. Jetze von den weissen Hasen. S. 14. binninger Cent. 4. obs. 52. an verschiednen Kindern. senac T. II. 669. 670. (daß er öfters an den Achselhölen vorkomme). Eines vom Schrekken entstandenen Blut- schweisses erwähnet mvsitanvs. (s) dilthey obs. 2. (t) tvlpivs L. II. c. 31. (u) hvxham of fevers S. 44. (x) [Spaltenumbruch]
williams of the yellow fe- ver S. 13. Jn der Pest sahe eben dergleichen zacvtvs Lusitanus Prax. admir. L. III. obs. 41. (y) helvetivs des pertes du sang. S. 87. 88. (z) pechlin Obs. med. III. L. I. et de Apopl. n. 15. schenk Exercit. anat. S. 175. kerkring obs. 86. rvysch Adv. anat. III. n. 3. mehr Stellen sind gesamlet in Comm. ad boerh. T. V. P. II. S. 87. (a) Comm. T. V. P. II. S. 87. 89. (a*) C. a. reyes Camp. elys. jucund. quaest. n. 93. N 4
Schlagadern. gangen (p). Auch dieſen Weg, der allein zu duͤnnen Fluͤſ-ſigkeiten beſtimt iſt, pflegt das Blut ebenfalls und oft genung zu erwaͤhlen. Ariſtoteles fuͤhret ſchon Beiſpie- le von Blutſchweiſſe an (q), und ihm ſind viele Schrift- ſteller mehr nachgefolget (r). Vom Gebrauch des Fall- krautes oder Wolverley (Arnica) entſtand ein rother Schweis an der Bruſt (s). Ein Blutſchweis drang durch die kleinen Oefnungen in der Haut hervor (t). Jn hizzigen Fiebern erfolgte eine Durchſikkerung (diapedeſis) unter der Geſtalt eines blutreichen Schweiſſes, die ſo ſtark wurde, daß das Hemde unter der Achſel davon ge- faͤrbt erſchiene (u). Jn dem Fieber, das in Jamaica gewoͤhnlich graſſiret, brechen zwar an ſich heilſame Blut- ergiſſungen, die man aber kaum zuruͤkke halten und min- dern kann, durch die Schweisloͤcher der Haut hervor (x), und es bringen dergleichen Blutſchweiſſe, auf denen von den Franzoſen bewohnten Antillen-Jnſeln, viele Leute innerhalb vier oder fuͤnf Tagen ums Leben (y). Die monatliche Reinigung drang durch die ganze mit Haaren bedekte Oberflaͤche des Hauptes, als ein blutiger Schweis bei ſehr vielen Perſonen hervor (z), ingleichen auch bei der Wurzel eines Nagels am Finger (a), und durch an- dre Stellen der Haut (a*). So hat man auch einen be- ſonderen (p) [Spaltenumbruch]
rvysch beim boerh. de fabr. gland. S. 6. kaavw n. 96. (q) De part. anim. L. III. c. 5. (r) Marcell. donatvs Hiſt. med. mir. S. 17. 30. hildanvs L. VI. obſ. 70 borellvs hiſt. S. 353. Jetze von den weiſſen Haſen. S. 14. binninger Cent. 4. obſ. 52. an verſchiednen Kindern. senac T. II. 669. 670. (daß er oͤfters an den Achſelhoͤlen vorkomme). Eines vom Schrekken entſtandenen Blut- ſchweiſſes erwaͤhnet mvsitanvs. (s) dilthey obſ. 2. (t) tvlpivs L. II. c. 31. (u) hvxham of fevers S. 44. (x) [Spaltenumbruch]
williams of the yellow fe- ver S. 13. Jn der Peſt ſahe eben dergleichen zacvtvs Luſitanus Prax. admir. L. III. obſ. 41. (y) helvetivs des pertes du ſang. S. 87. 88. (z) pechlin Obſ. med. III. L. I. et de Apopl. n. 15. schenk Exercit. anat. S. 175. kerkring obſ. 86. rvysch Adv. anat. III. n. 3. mehr Stellen ſind geſamlet in Comm. ad boerh. T. V. P. II. S. 87. (a) Comm. T. V. P. II. S. 87. 89. (a*) C. a. reyes Camp. elys. jucund. quæſt. n. 93. N 4
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Schlagadern.
gangen (p). Auch dieſen Weg, der allein zu duͤnnen Fluͤſ-
ſigkeiten beſtimt iſt, pflegt das Blut ebenfalls und oft
genung zu erwaͤhlen. Ariſtoteles fuͤhret ſchon Beiſpie-
le von Blutſchweiſſe an (q), und ihm ſind viele Schrift-
ſteller mehr nachgefolget (r). Vom Gebrauch des Fall-
krautes oder Wolverley (Arnica) entſtand ein rother
Schweis an der Bruſt (s). Ein Blutſchweis drang
durch die kleinen Oefnungen in der Haut hervor (t). Jn
hizzigen Fiebern erfolgte eine Durchſikkerung (diapedeſis)
unter der Geſtalt eines blutreichen Schweiſſes, die ſo
ſtark wurde, daß das Hemde unter der Achſel davon ge-
faͤrbt erſchiene (u). Jn dem Fieber, das in Jamaica
gewoͤhnlich graſſiret, brechen zwar an ſich heilſame Blut-
ergiſſungen, die man aber kaum zuruͤkke halten und min-
dern kann, durch die Schweisloͤcher der Haut hervor (x),
und es bringen dergleichen Blutſchweiſſe, auf denen von
den Franzoſen bewohnten Antillen-Jnſeln, viele Leute
innerhalb vier oder fuͤnf Tagen ums Leben (y). Die
monatliche Reinigung drang durch die ganze mit Haaren
bedekte Oberflaͤche des Hauptes, als ein blutiger Schweis
bei ſehr vielen Perſonen hervor (z), ingleichen auch bei
der Wurzel eines Nagels am Finger (a), und durch an-
dre Stellen der Haut (a*). So hat man auch einen be-
ſonderen
(p)
rvysch beim boerh. de fabr.
gland. S. 6. kaavw n. 96.
(q) De part. anim. L. III. c. 5.
(r) Marcell. donatvs Hiſt. med.
mir. S. 17. 30. hildanvs L. VI.
obſ. 70 borellvs hiſt. S. 353.
Jetze von den weiſſen Haſen. S.
14. binninger Cent. 4. obſ. 52.
an verſchiednen Kindern. senac
T. II. 669. 670. (daß er oͤfters an
den Achſelhoͤlen vorkomme). Eines
vom Schrekken entſtandenen Blut-
ſchweiſſes erwaͤhnet mvsitanvs.
(s) dilthey obſ. 2.
(t) tvlpivs L. II. c. 31.
(u) hvxham of fevers S. 44.
(x)
williams of the yellow fe-
ver S. 13. Jn der Peſt ſahe eben
dergleichen zacvtvs Luſitanus
Prax. admir. L. III. obſ. 41.
(y) helvetivs des pertes du
ſang. S. 87. 88.
(z) pechlin Obſ. med. III. L. I.
et de Apopl. n. 15. schenk Exercit.
anat. S. 175. kerkring obſ. 86.
rvysch Adv. anat. III. n. 3. mehr
Stellen ſind geſamlet in Comm. ad
boerh. T. V. P. II. S. 87.
(a) Comm. T. V. P. II. S. 87.
89.
(a*) C. a. reyes Camp. elys.
jucund. quæſt. n. 93.
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