dem Brutus für sein Vaterland, oder Hektor für die Hausgötter Trojens gestritten. Wer mehrere Nachricht von diesen ehemaligen heftigen Krieg verlanget, der wird solche bei dem Georg Seger(s), oder Thom. Bar- tholin(t) finden.
Wir übergehen die Pfortader, welche man zwar bis- her von den andern Aesten der Holader aus dem Grunde unterschieden hat, weil dieselbe ihr Blut dem gemein- schaftlichen Stamme nicht vermittelst eines einzigen Ka- nals wieder zuführt, sondern nachdem sie in sehr viele Aeste, nach Art der Schlagadern, zertheilt worden, durch andre häufige kleine Zweiglein, die sich unvermerkt nach der Blutadern Weise mit einander vereinigen, end- lich dasselbe wieder in die Holader ausschüttet. Ob sie nun gleich etwas von der Bauart der Schlagadern an sich hat, so ist sie dennoch mit den Blutadern in Anse- hung ihrer Bauart, und des Weges, den das Blut zu- lezt durch dieselbe nimmt, etwas näher verwand, und werden wir daher bei der Geschichte der Leber zugleich von derselben handeln.
Die Holader, welche eine Gesellin von der Aorte abgiebt, die wir in dem ersteren Abschnitte betrachtet ha- ben, ist schon zu den ältesten Zeiten, und unter ihrem Namen bekannt gewesen. Der Verfasser einer dem Hippokrates beigelegten Schrift (u) hat schon ehe- mals dieselbe mit dieser Benennung belegt. Zu der da- maligen Zeit führten aber alle grosse Blutadern den Na- men der Holadern (x), und auch die so gar, welche jezo die ungepaarte (sine pari) heist (y). Nach und nach geschahe es, daß diejenige einzig und allein die hole ge-
nannt
(s)[Spaltenumbruch]Triumph. cordis. Francof. 1654. in 4.
(t)Anat. tert. renov. S. 584. u. f.
(u)De carnibus. S. 250. Ausg. Linden.
(x)[Spaltenumbruch]rvfvs appellat. part. corp. hum. L. I. S. 41.
(y)[fremdsprachliches Material - 5 Wörter fehlen] [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. n. 8.
P 3
Blutadern.
dem Brutus fuͤr ſein Vaterland, oder Hektor fuͤr die Hausgoͤtter Trojens geſtritten. Wer mehrere Nachricht von dieſen ehemaligen heftigen Krieg verlanget, der wird ſolche bei dem Georg Seger(s), oder Thom. Bar- tholin(t) finden.
Wir uͤbergehen die Pfortader, welche man zwar bis- her von den andern Aeſten der Holader aus dem Grunde unterſchieden hat, weil dieſelbe ihr Blut dem gemein- ſchaftlichen Stamme nicht vermittelſt eines einzigen Ka- nals wieder zufuͤhrt, ſondern nachdem ſie in ſehr viele Aeſte, nach Art der Schlagadern, zertheilt worden, durch andre haͤufige kleine Zweiglein, die ſich unvermerkt nach der Blutadern Weiſe mit einander vereinigen, end- lich daſſelbe wieder in die Holader ausſchuͤttet. Ob ſie nun gleich etwas von der Bauart der Schlagadern an ſich hat, ſo iſt ſie dennoch mit den Blutadern in Anſe- hung ihrer Bauart, und des Weges, den das Blut zu- lezt durch dieſelbe nimmt, etwas naͤher verwand, und werden wir daher bei der Geſchichte der Leber zugleich von derſelben handeln.
Die Holader, welche eine Geſellin von der Aorte abgiebt, die wir in dem erſteren Abſchnitte betrachtet ha- ben, iſt ſchon zu den aͤlteſten Zeiten, und unter ihrem Namen bekannt geweſen. Der Verfaſſer einer dem Hippokrates beigelegten Schrift (u) hat ſchon ehe- mals dieſelbe mit dieſer Benennung belegt. Zu der da- maligen Zeit fuͤhrten aber alle groſſe Blutadern den Na- men der Holadern (x), und auch die ſo gar, welche jezo die ungepaarte (ſine pari) heiſt (y). Nach und nach geſchahe es, daß diejenige einzig und allein die hole ge-
nannt
(s)[Spaltenumbruch]Triumph. cordis. Francof. 1654. in 4.
(t)Anat. tert. renov. S. 584. u. f.
(u)De carnibus. S. 250. Ausg. Linden.
(x)[Spaltenumbruch]rvfvs appellat. part. corp. hum. L. I. S. 41.
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Blutadern.
dem Brutus fuͤr ſein Vaterland, oder Hektor fuͤr die
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von dieſen ehemaligen heftigen Krieg verlanget, der wird
ſolche bei dem Georg Seger (s), oder Thom. Bar-
tholin (t) finden.
Wir uͤbergehen die Pfortader, welche man zwar bis-
her von den andern Aeſten der Holader aus dem Grunde
unterſchieden hat, weil dieſelbe ihr Blut dem gemein-
ſchaftlichen Stamme nicht vermittelſt eines einzigen Ka-
nals wieder zufuͤhrt, ſondern nachdem ſie in ſehr viele
Aeſte, nach Art der Schlagadern, zertheilt worden,
durch andre haͤufige kleine Zweiglein, die ſich unvermerkt
nach der Blutadern Weiſe mit einander vereinigen, end-
lich daſſelbe wieder in die Holader ausſchuͤttet. Ob ſie
nun gleich etwas von der Bauart der Schlagadern an
ſich hat, ſo iſt ſie dennoch mit den Blutadern in Anſe-
hung ihrer Bauart, und des Weges, den das Blut zu-
lezt durch dieſelbe nimmt, etwas naͤher verwand, und
werden wir daher bei der Geſchichte der Leber zugleich von
derſelben handeln.
Die Holader, welche eine Geſellin von der Aorte
abgiebt, die wir in dem erſteren Abſchnitte betrachtet ha-
ben, iſt ſchon zu den aͤlteſten Zeiten, und unter ihrem
Namen bekannt geweſen. Der Verfaſſer einer dem
Hippokrates beigelegten Schrift (u) hat ſchon ehe-
mals dieſelbe mit dieſer Benennung belegt. Zu der da-
maligen Zeit fuͤhrten aber alle groſſe Blutadern den Na-
men der Holadern (x), und auch die ſo gar, welche jezo
die ungepaarte (ſine pari) heiſt (y). Nach und nach
geſchahe es, daß diejenige einzig und allein die hole ge-
nannt
(s)
Triumph. cordis. Francof.
1654. in 4.
(t) Anat. tert. renov. S. 584. u. f.
(u) De carnibus. S. 250. Ausg.
Linden.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/285>, abgerufen am 22.11.2024.
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