und die Verdikkung, in welche die zurükgehaltene Feuch- tigkeiten verfallen, die Einsaugung in der innern Flä- che des Magens, der Gedärme, der Harnblase (c), der Gallenblase, der Gebärmutter (d) und der wässerigen Au- genfeuchtigkeiten schon genungsam beweise. Von den Drüsen und Bläschen soll auch an seinem Orte gehan- delt werden.
§. 25. Aus den zärteren Blutadern.
Man zeiget an dem Auge, daß die rothen Blutadern aus den kleinen Blutadern (e), die einen zärtern Saft führen, entstehen, und bisher ihren Ursprung daraus erhalten haben. Denn es laufen die durchsichtigen Blut- adern des Traubenhäutgens (f), und die noch durchsich- tigern Blutadern in der gläsernen und Kristallfeuchtig- keit, in der That wieder nach den rothen Blutadern des Auges zurükke, indem diese Feuchtigkeiten, so wie sie zu- bereitet worden, also auch wieder verschlukt werden müssen, und man keine Flieswassergefässe in der Augen- kammer finden kann, in welche sie ihre Feuchtigkeiten zu- rükführen könnten. Kommen denn aber auch aus de- nen Flieswassergefässen ganz kleine rothe Blutadern her- vor? wenigstens lassen sich die Flieswassergefässe hin und wieder vermittelst der rothen Blutadern mit Luft erfül- len; und dieses gehet an der Kälbermilz (g) am besten von statten; wenn man an derselben die Blutader auf- bläset, so erscheinet den Augenblik eine Menge von Flies- wassergefässen unter der ganzen Membrane der Milz: es
ist
(c)[Spaltenumbruch]kaavw n. 492.
(d)n. 495.
(e) Dieses sagt der berühmte J. F. SchreiberElem. med. math. S. 318.
(f) Der berühmte zinn be- schreibt die Blutäderchen im Re- [Spaltenumbruch]
genbogen. S. 241. diese führen aber einen feineren Saft.
(g) J. B. Morgagni,Adv. anat. II. S. 88. cowper ad bidloo T. 36. f. 1. nvck Defens. duct. aquos.
T 2
Blutadern.
und die Verdikkung, in welche die zuruͤkgehaltene Feuch- tigkeiten verfallen, die Einſaugung in der innern Flaͤ- che des Magens, der Gedaͤrme, der Harnblaſe (c), der Gallenblaſe, der Gebaͤrmutter (d) und der waͤſſerigen Au- genfeuchtigkeiten ſchon genungſam beweiſe. Von den Druͤſen und Blaͤschen ſoll auch an ſeinem Orte gehan- delt werden.
§. 25. Aus den zaͤrteren Blutadern.
Man zeiget an dem Auge, daß die rothen Blutadern aus den kleinen Blutadern (e), die einen zaͤrtern Saft fuͤhren, entſtehen, und bisher ihren Urſprung daraus erhalten haben. Denn es laufen die durchſichtigen Blut- adern des Traubenhaͤutgens (f), und die noch durchſich- tigern Blutadern in der glaͤſernen und Kriſtallfeuchtig- keit, in der That wieder nach den rothen Blutadern des Auges zuruͤkke, indem dieſe Feuchtigkeiten, ſo wie ſie zu- bereitet worden, alſo auch wieder verſchlukt werden muͤſſen, und man keine Flieswaſſergefaͤſſe in der Augen- kammer finden kann, in welche ſie ihre Feuchtigkeiten zu- ruͤkfuͤhren koͤnnten. Kommen denn aber auch aus de- nen Flieswaſſergefaͤſſen ganz kleine rothe Blutadern her- vor? wenigſtens laſſen ſich die Flieswaſſergefaͤſſe hin und wieder vermittelſt der rothen Blutadern mit Luft erfuͤl- len; und dieſes gehet an der Kaͤlbermilz (g) am beſten von ſtatten; wenn man an derſelben die Blutader auf- blaͤſet, ſo erſcheinet den Augenblik eine Menge von Flies- waſſergefaͤſſen unter der ganzen Membrane der Milz: es
iſt
(c)[Spaltenumbruch]kaavw n. 492.
(d)n. 495.
(e) Dieſes ſagt der beruͤhmte J. F. SchreiberElem. med. math. S. 318.
(f) Der beruͤhmte zinn be- ſchreibt die Blutaͤderchen im Re- [Spaltenumbruch]
genbogen. S. 241. dieſe fuͤhren aber einen feineren Saft.
(g) J. B. Morgagni,Adv. anat. II. S. 88. cowper ad bidloo T. 36. f. 1. nvck Defenſ. duct. aquos.
T 2
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Gallenblaſe, der Gebaͤrmutter (d) und der waͤſſerigen Au-
genfeuchtigkeiten ſchon genungſam beweiſe. Von den
Druͤſen und Blaͤschen ſoll auch an ſeinem Orte gehan-
delt werden.
§. 25.
Aus den zaͤrteren Blutadern.
Man zeiget an dem Auge, daß die rothen Blutadern
aus den kleinen Blutadern (e), die einen zaͤrtern Saft
fuͤhren, entſtehen, und bisher ihren Urſprung daraus
erhalten haben. Denn es laufen die durchſichtigen Blut-
adern des Traubenhaͤutgens (f), und die noch durchſich-
tigern Blutadern in der glaͤſernen und Kriſtallfeuchtig-
keit, in der That wieder nach den rothen Blutadern des
Auges zuruͤkke, indem dieſe Feuchtigkeiten, ſo wie ſie zu-
bereitet worden, alſo auch wieder verſchlukt werden
muͤſſen, und man keine Flieswaſſergefaͤſſe in der Augen-
kammer finden kann, in welche ſie ihre Feuchtigkeiten zu-
ruͤkfuͤhren koͤnnten. Kommen denn aber auch aus de-
nen Flieswaſſergefaͤſſen ganz kleine rothe Blutadern her-
vor? wenigſtens laſſen ſich die Flieswaſſergefaͤſſe hin und
wieder vermittelſt der rothen Blutadern mit Luft erfuͤl-
len; und dieſes gehet an der Kaͤlbermilz (g) am beſten
von ſtatten; wenn man an derſelben die Blutader auf-
blaͤſet, ſo erſcheinet den Augenblik eine Menge von Flies-
waſſergefaͤſſen unter der ganzen Membrane der Milz: es
iſt
(c)
kaavw n. 492.
(d) n. 495.
(e) Dieſes ſagt der beruͤhmte
J. F. Schreiber Elem. med. math.
S. 318.
(f) Der beruͤhmte zinn be-
ſchreibt die Blutaͤderchen im Re-
genbogen. S. 241. dieſe fuͤhren aber
einen feineren Saft.
(g) J. B. Morgagni, Adv.
anat. II. S. 88. cowper ad bidloo
T. 36. f. 1. nvck Defenſ. duct.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/347>, abgerufen am 24.11.2024.
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