ne (g) vor. Es gehören auch die Flieswassergeschwülste hie- her, die von denen einzelen Drüsen gemeiniglich weit ent- fernt gefunden werden. Einen solchen Geschwulst bemerkte Anton Deidier, der sich von dem Daumen bis zur Handwurzel erstrekte (h), und fand in demselben viele sehr ausgedehnte Flieswassergefässe. An einem Armge- schwulste kam eine gleiche starke Anzal von diesen Gefäs- sen zum Vorschein (i), ingleichen auch an einem in einer Haut eingeschlossenen Geschwulst im Nakken (k).
Endlich hat man hin und wieder Flieswassergefäs- se angetroffen, welche niemals in einige Drüsen von der einfachen Art hineingegangen sind (l).
§. 9. Jhre Endigungen. Das Sistem der Flies- wassergefässe in den untern Gliedmassen.
Wir haben bisher die Wurzeln und den eigentlichen Ursprung der Flieswassergefässe gezeiget, nunmehro müs- sen wir auch die Endigungen betrachten, vermöge deren sie ihr Flieswasser in das Blut ausschütten.
Solchemnach vereinigen sich die auf erst berührte Weise entstandene Gefässe, nach Art der Blutadern, all- mählig in grössere Stämmchen zusammen, und zwar bei- nahe nach denenjenigen Gesezzen, nach welchen die Blut- adern sich mit einander verbinden, also daß aus vielen Aesten wenigere Stämmchen entstehen, die eine engere Oefnung, als die Oefnung ihrer Aeste zusammengenom- men ist, erhalten. Sie begleiten gemeiniglich die ro-
then
(g)[Spaltenumbruch]nvck angef. Ort. Cornel. v. solingen nieuwe operation de chirurgie. S. 375. 376.
(h)Physiol. S. 423.
(i) Ebendaselbst S. 41. 42.
(k)[Spaltenumbruch]Keil tumor. tunicat. n. I.
(l)G. blas Anat. anim. S. 25. Colleg. privat. Amstelod. obs. S. 35.
Zweites Buch. Gefaͤſſe.
ne (g) vor. Es gehoͤren auch die Flieswaſſergeſchwuͤlſte hie- her, die von denen einzelen Druͤſen gemeiniglich weit ent- fernt gefunden werden. Einen ſolchen Geſchwulſt bemerkte Anton Deidier, der ſich von dem Daumen bis zur Handwurzel erſtrekte (h), und fand in demſelben viele ſehr ausgedehnte Flieswaſſergefaͤſſe. An einem Armge- ſchwulſte kam eine gleiche ſtarke Anzal von dieſen Gefaͤſ- ſen zum Vorſchein (i), ingleichen auch an einem in einer Haut eingeſchloſſenen Geſchwulſt im Nakken (k).
Endlich hat man hin und wieder Flieswaſſergefaͤſ- ſe angetroffen, welche niemals in einige Druͤſen von der einfachen Art hineingegangen ſind (l).
§. 9. Jhre Endigungen. Das Siſtem der Flies- waſſergefaͤſſe in den untern Gliedmaſſen.
Wir haben bisher die Wurzeln und den eigentlichen Urſprung der Flieswaſſergefaͤſſe gezeiget, nunmehro muͤſ- ſen wir auch die Endigungen betrachten, vermoͤge deren ſie ihr Flieswaſſer in das Blut ausſchuͤtten.
Solchemnach vereinigen ſich die auf erſt beruͤhrte Weiſe entſtandene Gefaͤſſe, nach Art der Blutadern, all- maͤhlig in groͤſſere Staͤmmchen zuſammen, und zwar bei- nahe nach denenjenigen Geſezzen, nach welchen die Blut- adern ſich mit einander verbinden, alſo daß aus vielen Aeſten wenigere Staͤmmchen entſtehen, die eine engere Oefnung, als die Oefnung ihrer Aeſte zuſammengenom- men iſt, erhalten. Sie begleiten gemeiniglich die ro-
then
(g)[Spaltenumbruch]nvck angef. Ort. Cornel. v. solingen nieuwe operation de chirurgie. S. 375. 376.
(h)Phyſiol. S. 423.
(i) Ebendaſelbſt S. 41. 42.
(k)[Spaltenumbruch]Keil tumor. tunicat. n. I.
(l)G. blas Anat. anim. S. 25. Colleg. privat. Amſtelod. obſ. S. 35.
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Zweites Buch. Gefaͤſſe.
ne (g) vor. Es gehoͤren auch die Flieswaſſergeſchwuͤlſte hie-
her, die von denen einzelen Druͤſen gemeiniglich weit ent-
fernt gefunden werden. Einen ſolchen Geſchwulſt bemerkte
Anton Deidier, der ſich von dem Daumen bis zur
Handwurzel erſtrekte (h), und fand in demſelben viele
ſehr ausgedehnte Flieswaſſergefaͤſſe. An einem Armge-
ſchwulſte kam eine gleiche ſtarke Anzal von dieſen Gefaͤſ-
ſen zum Vorſchein (i), ingleichen auch an einem in einer
Haut eingeſchloſſenen Geſchwulſt im Nakken (k).
Endlich hat man hin und wieder Flieswaſſergefaͤſ-
ſe angetroffen, welche niemals in einige Druͤſen von der
einfachen Art hineingegangen ſind (l).
§. 9.
Jhre Endigungen. Das Siſtem der Flies-
waſſergefaͤſſe in den untern
Gliedmaſſen.
Wir haben bisher die Wurzeln und den eigentlichen
Urſprung der Flieswaſſergefaͤſſe gezeiget, nunmehro muͤſ-
ſen wir auch die Endigungen betrachten, vermoͤge deren
ſie ihr Flieswaſſer in das Blut ausſchuͤtten.
Solchemnach vereinigen ſich die auf erſt beruͤhrte
Weiſe entſtandene Gefaͤſſe, nach Art der Blutadern, all-
maͤhlig in groͤſſere Staͤmmchen zuſammen, und zwar bei-
nahe nach denenjenigen Geſezzen, nach welchen die Blut-
adern ſich mit einander verbinden, alſo daß aus vielen
Aeſten wenigere Staͤmmchen entſtehen, die eine engere
Oefnung, als die Oefnung ihrer Aeſte zuſammengenom-
men iſt, erhalten. Sie begleiten gemeiniglich die ro-
then
(g)
nvck angef. Ort. Cornel. v.
solingen nieuwe operation de
chirurgie. S. 375. 376.
(h) Phyſiol. S. 423.
(i) Ebendaſelbſt S. 41. 42.
(k)
Keil tumor. tunicat. n. I.
(l) G. blas Anat. anim. S. 25.
Colleg. privat. Amſtelod. obſ. S.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/376>, abgerufen am 24.11.2024.
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