Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.durch die Schlag-in die Blutadern. denn auch andere in die äusserste Lebensgefahr gerathensind (r), da ihnen eben dieses Schlagäderchen ist verlezt worden, wie solches dem Achilles Gasserus (s), einem gelehrten Arzte, und ehemaligen guten Freunde des Gesners, begegnet ist, welcher sich nach der Herauszie- hung eines Zahnes dergestalt verblutete, daß er niemals seine ordentliche Gesichtsfarbe wieder erhielt, gleichwie die Paulina, des Seneca Gemahlin, nach der Eröf- nung einiger Blutadern eine beständige Todtenblässe im Gesichte behielt; anderer Beispiele von dergleichen über- mäßigen Verblutungen, die von Ausziehung der Zähne entstanden, anjezo zu geschweigen, die man bei verschiede- nen und sehr glaubwürdigen Schriftstellern in grosser Anzahl findet. Jn der Nase darf sich nur eine unmerk- liche kleine Mündung einer Schlagader öfnen, so drin- get, ohne weitere Verwundung, reines Blut heraus. Und doch ist es mehr als zu bekannt, daß auf solche Weise sieben (t), eilf (u), funfzehn (x), sechzehn (y), dreißig (z), ja gar vierzig (a) Pfunde Bluts weggegangen (b), und daß endlich auf solchen grossen Blutverlust der Tod gefolget [Spaltenumbruch]
18. Cent. I. Commerc. litt. Noric. 1732. S. 294. Dominic. anel beim favchart chirurg. dentiste, S. 266. Ioh. de diest diss. über folgenden Saz: Ergo haemorrha- gia ex deutium evulsione ex culpa chirurgi lethalis. Paris 1734. Ioh. bohn renunc. vulner. S. 24. fav- dacq reflexions sur les playes, S. 132. (Da man alle Hülfsmittel vergeblich angewendet hatte.) (r) helwig obs. 27. Man konn- te eine siebenstündige Verblutung mit vieler Mühe kaum stillen. Carl gvillemeav Osteol. S. 190. tvl- pivs. obs. 49. L. I. gvisard des playes, T. I. S. 164. ronsevs Epist. med. 2. hoechstetter de- cad. VIII. cas. I. zacvtvs Lusita- nus prax. med. mir. obs. 90. Guil. de la motte obs. 210. (nachdem [Spaltenumbruch] zehn Pfunde vergossen waren. fav- chard T. I. S. 263. Breslauer Sammlungen 1721. Jun. und in Miscell. A. E. büchner 1730. S. 1139. (s) rvmler obs. 72. (t) Nic fontanvs curat. et resp. S. 171. (u) lancisivs de subit. mortib. L. II. zu Ende. (x) christinvs beim schvrig Haematol. S. 285. (y) büchner Misc. medic. 1728. S. 932. (z) baronivs de pleuropnevm. S. 293. (a) Iourn. des savans T. XI. (b) Andre starke Verblutungen siehe beim Ioh. v. mekren Anmer- kung K. 4. D d 4
durch die Schlag-in die Blutadern. denn auch andere in die aͤuſſerſte Lebensgefahr gerathenſind (r), da ihnen eben dieſes Schlagaͤderchen iſt verlezt worden, wie ſolches dem Achilles Gaſſerus (s), einem gelehrten Arzte, und ehemaligen guten Freunde des Gesners, begegnet iſt, welcher ſich nach der Herauszie- hung eines Zahnes dergeſtalt verblutete, daß er niemals ſeine ordentliche Geſichtsfarbe wieder erhielt, gleichwie die Paulina, des Seneca Gemahlin, nach der Eroͤf- nung einiger Blutadern eine beſtaͤndige Todtenblaͤſſe im Geſichte behielt; anderer Beiſpiele von dergleichen uͤber- maͤßigen Verblutungen, die von Ausziehung der Zaͤhne entſtanden, anjezo zu geſchweigen, die man bei verſchiede- nen und ſehr glaubwuͤrdigen Schriftſtellern in groſſer Anzahl findet. Jn der Naſe darf ſich nur eine unmerk- liche kleine Muͤndung einer Schlagader oͤfnen, ſo drin- get, ohne weitere Verwundung, reines Blut heraus. Und doch iſt es mehr als zu bekannt, daß auf ſolche Weiſe ſieben (t), eilf (u), funfzehn (x), ſechzehn (y), dreißig (z), ja gar vierzig (a) Pfunde Bluts weggegangen (b), und daß endlich auf ſolchen groſſen Blutverluſt der Tod gefolget [Spaltenumbruch]
18. Cent. I. Commerc. litt. Noric. 1732. S. 294. Dominic. anel beim favchart chirurg. dentiſte, S. 266. Ioh. de diest diſſ. uͤber folgenden Saz: Ergo haemorrha- gia ex deutium evulſione ex culpa chirurgi lethalis. Paris 1734. Ioh. bohn renunc. vulner. S. 24. fav- dacq reflexions ſur les playes, S. 132. (Da man alle Huͤlfsmittel vergeblich angewendet hatte.) (r) helwig obſ. 27. Man konn- te eine ſiebenſtuͤndige Verblutung mit vieler Muͤhe kaum ſtillen. Carl gvillemeav Oſteol. S. 190. tvl- pivs. obſ. 49. L. I. gvisard des playes, T. I. S. 164. ronsevs Epiſt. med. 2. hoechstetter de- cad. VIII. caſ. I. zacvtvs Luſita- nus prax. med. mir. obſ. 90. Guil. de la motte obſ. 210. (nachdem [Spaltenumbruch] zehn Pfunde vergoſſen waren. fav- chard T. I. S. 263. Breslauer Sammlungen 1721. Jun. und in Miſcell. A. E. büchner 1730. S. 1139. (s) rvmler obſ. 72. (t) Nic fontanvs curat. et reſp. S. 171. (u) lancisivs de ſubit. mortib. L. II. zu Ende. (x) christinvs beim schvrig Haematol. S. 285. (y) büchner Miſc. medic. 1728. S. 932. (z) baronivs de pleuropnevm. S. 293. (a) Iourn. des ſavans T. XI. (b) Andre ſtarke Verblutungen ſiehe beim Ioh. v. mekren Anmer- kung K. 4. D d 4
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ſind (r), da ihnen eben dieſes Schlagaͤderchen iſt verlezt
worden, wie ſolches dem Achilles Gaſſerus (s), einem
gelehrten Arzte, und ehemaligen guten Freunde des
Gesners, begegnet iſt, welcher ſich nach der Herauszie-
hung eines Zahnes dergeſtalt verblutete, daß er niemals
ſeine ordentliche Geſichtsfarbe wieder erhielt, gleichwie
die Paulina, des Seneca Gemahlin, nach der Eroͤf-
nung einiger Blutadern eine beſtaͤndige Todtenblaͤſſe im
Geſichte behielt; anderer Beiſpiele von dergleichen uͤber-
maͤßigen Verblutungen, die von Ausziehung der Zaͤhne
entſtanden, anjezo zu geſchweigen, die man bei verſchiede-
nen und ſehr glaubwuͤrdigen Schriftſtellern in groſſer
Anzahl findet. Jn der Naſe darf ſich nur eine unmerk-
liche kleine Muͤndung einer Schlagader oͤfnen, ſo drin-
get, ohne weitere Verwundung, reines Blut heraus.
Und doch iſt es mehr als zu bekannt, daß auf ſolche
Weiſe ſieben (t), eilf (u), funfzehn (x), ſechzehn (y),
dreißig (z), ja gar vierzig (a) Pfunde Bluts weggegangen
(b), und daß endlich auf ſolchen groſſen Blutverluſt der Tod
gefolget
(q)
(r) helwig obſ. 27. Man konn-
te eine ſiebenſtuͤndige Verblutung
mit vieler Muͤhe kaum ſtillen. Carl
gvillemeav Oſteol. S. 190. tvl-
pivs. obſ. 49. L. I. gvisard des
playes, T. I. S. 164. ronsevs
Epiſt. med. 2. hoechstetter de-
cad. VIII. caſ. I. zacvtvs Luſita-
nus prax. med. mir. obſ. 90. Guil.
de la motte obſ. 210. (nachdem
zehn Pfunde vergoſſen waren. fav-
chard T. I. S. 263. Breslauer
Sammlungen 1721. Jun. und in
Miſcell. A. E. büchner 1730. S.
1139.
(s) rvmler obſ. 72.
(t) Nic fontanvs curat. et
reſp. S. 171.
(u) lancisivs de ſubit. mortib.
L. II. zu Ende.
(x) christinvs beim schvrig
Haematol. S. 285.
(y) büchner Miſc. medic. 1728.
S. 932.
(z) baronivs de pleuropnevm.
S. 293.
(a) Iourn. des ſavans T. XI.
(b) Andre ſtarke Verblutungen
ſiehe beim Ioh. v. mekren Anmer-
kung K. 4.
(q)
18. Cent. I. Commerc. litt. Noric.
1732. S. 294. Dominic. anel
beim favchart chirurg. dentiſte,
S. 266. Ioh. de diest diſſ. uͤber
folgenden Saz: Ergo haemorrha-
gia ex deutium evulſione ex culpa
chirurgi lethalis. Paris 1734. Ioh.
bohn renunc. vulner. S. 24. fav-
dacq reflexions ſur les playes, S.
132. (Da man alle Huͤlfsmittel
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