Die Beschreibung des Herzbeutels wird schon da- durch leichter gemacht, wenn man bereits von dem Mit- telfelle einige Kenntnis hat. Der Name dieses beson- dern Sakkes ist von der Sache selbst hergenommen, in- dem er von allen Seiten verschlossen, und überhaupt von dem Herzbeutel und der Ribbenhaut völlig unterschieden ist, daß man daher dasjenige, was einige Schriftsteller anführen, die den Ursprung des Herzbeutels von der Ribbenhaut hergeleitet haben, von dem Mittelfelle ver- stehen muß, in so fern es eine Ueberkleidung für den Herzbeutel abgiebt (n). Denn es liegt fast überall eins von denen beiden Blättern des Mittelfelles von aussen über dem Herzbeutel (o), und verbindet sich mit demsel- ben vermittelst des Zellgewebes, wobei es zugleich noch einige Beweglichkeit behält, und diese hat eben Anlaß gegeben, daß einige von den grösten Zergliederern vorge- geben haben, daß dieses Behältnis des Herzens, wegen der faserigen Verknüpfungen, an seiner äussern Fläche rauh und ungleich sey (p). Diese Nachbarschaft der bei- den Membranen ist auch unter andern die Ursache mit gewesen, daß sehr viele Zergliederer (q) das Mittelfell selbst für die äussere Dekke des Herzbeutels beschrieben haben. Hinterwärts entfernen sich indessen beide Mem- branen weiter von einander, und es wird der Herzbeutel daselbst nicht so genau in dem Mittelfelle eingeschlossen gehalten (r).
Jn-
(n)[Spaltenumbruch]Cowper.
(o)Vesalius S. 727. 728. Se- nac S. 8.
(p)Vesalius S. 727.
(q)Winslow am angef. Ort, [Spaltenumbruch]
n. 82. barbavt Splanchnolog. S. 222. Abr. kaavw am angef. Ort. n. 151. I. F. cassebohm apud glas- sivm de sanguin. circuitu n. 16.
(r)Senac S. 8.
Viertes Buch. Das Herz.
§. 9. Der Herzbeutel.
Die Beſchreibung des Herzbeutels wird ſchon da- durch leichter gemacht, wenn man bereits von dem Mit- telfelle einige Kenntnis hat. Der Name dieſes beſon- dern Sakkes iſt von der Sache ſelbſt hergenommen, in- dem er von allen Seiten verſchloſſen, und uͤberhaupt von dem Herzbeutel und der Ribbenhaut voͤllig unterſchieden iſt, daß man daher dasjenige, was einige Schriftſteller anfuͤhren, die den Urſprung des Herzbeutels von der Ribbenhaut hergeleitet haben, von dem Mittelfelle ver- ſtehen muß, in ſo fern es eine Ueberkleidung fuͤr den Herzbeutel abgiebt (n). Denn es liegt faſt uͤberall eins von denen beiden Blaͤttern des Mittelfelles von auſſen uͤber dem Herzbeutel (o), und verbindet ſich mit demſel- ben vermittelſt des Zellgewebes, wobei es zugleich noch einige Beweglichkeit behaͤlt, und dieſe hat eben Anlaß gegeben, daß einige von den groͤſten Zergliederern vorge- geben haben, daß dieſes Behaͤltnis des Herzens, wegen der faſerigen Verknuͤpfungen, an ſeiner aͤuſſern Flaͤche rauh und ungleich ſey (p). Dieſe Nachbarſchaft der bei- den Membranen iſt auch unter andern die Urſache mit geweſen, daß ſehr viele Zergliederer (q) das Mittelfell ſelbſt fuͤr die aͤuſſere Dekke des Herzbeutels beſchrieben haben. Hinterwaͤrts entfernen ſich indeſſen beide Mem- branen weiter von einander, und es wird der Herzbeutel daſelbſt nicht ſo genau in dem Mittelfelle eingeſchloſſen gehalten (r).
Jn-
(n)[Spaltenumbruch]Cowper.
(o)Veſalius S. 727. 728. Se- nac S. 8.
(p)Veſalius S. 727.
(q)Winslow am angef. Ort, [Spaltenumbruch]
n. 82. barbavt Splanchnolog. S. 222. Abr. kaavw am angef. Ort. n. 151. I. F. cassebohm apud glas- sivm de ſanguin. circuitu n. 16.
(r)Senac S. 8.
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Viertes Buch. Das Herz.
§. 9.
Der Herzbeutel.
Die Beſchreibung des Herzbeutels wird ſchon da-
durch leichter gemacht, wenn man bereits von dem Mit-
telfelle einige Kenntnis hat. Der Name dieſes beſon-
dern Sakkes iſt von der Sache ſelbſt hergenommen, in-
dem er von allen Seiten verſchloſſen, und uͤberhaupt von
dem Herzbeutel und der Ribbenhaut voͤllig unterſchieden
iſt, daß man daher dasjenige, was einige Schriftſteller
anfuͤhren, die den Urſprung des Herzbeutels von der
Ribbenhaut hergeleitet haben, von dem Mittelfelle ver-
ſtehen muß, in ſo fern es eine Ueberkleidung fuͤr den
Herzbeutel abgiebt (n). Denn es liegt faſt uͤberall eins
von denen beiden Blaͤttern des Mittelfelles von auſſen
uͤber dem Herzbeutel (o), und verbindet ſich mit demſel-
ben vermittelſt des Zellgewebes, wobei es zugleich noch
einige Beweglichkeit behaͤlt, und dieſe hat eben Anlaß
gegeben, daß einige von den groͤſten Zergliederern vorge-
geben haben, daß dieſes Behaͤltnis des Herzens, wegen
der faſerigen Verknuͤpfungen, an ſeiner aͤuſſern Flaͤche
rauh und ungleich ſey (p). Dieſe Nachbarſchaft der bei-
den Membranen iſt auch unter andern die Urſache mit
geweſen, daß ſehr viele Zergliederer (q) das Mittelfell
ſelbſt fuͤr die aͤuſſere Dekke des Herzbeutels beſchrieben
haben. Hinterwaͤrts entfernen ſich indeſſen beide Mem-
branen weiter von einander, und es wird der Herzbeutel
daſelbſt nicht ſo genau in dem Mittelfelle eingeſchloſſen
gehalten (r).
Jn-
(n)
Cowper.
(o) Veſalius S. 727. 728. Se-
nac S. 8.
(p) Veſalius S. 727.
(q) Winslow am angef. Ort,
n. 82. barbavt Splanchnolog. S.
222. Abr. kaavw am angef. Ort.
n. 151. I. F. cassebohm apud glas-
sivm de ſanguin. circuitu n. 16.
(r) Senac S. 8.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/564>, abgerufen am 22.11.2024.
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