eben dieses Paares hervorbringen. Eben dieselben lau- fen neben den Aesten der äussern Halsader hin, und bil- den an dieser Schlagader ihren besondern Nervenknoten in derjenigen Gegend (x), wo ihr Stamm sich in den Gehirn-und Gesichtsast zertheilet. Jch habe wahrge- nommen, daß eben dieser Herznerve von dem achten Paare allein hergekommen, also daß eine Wurzel aus dem Stamme, und eine andere aus dem Luftröhrenner- ven entstanden ist, der von eben dem Stamme herrüh- ret. Bisweilen ist gar kein oberster Herznerve vorhan- den, und es vertritt alsdenn dessen Stelle der Fortsaz, der aus dem mit dem Nervenknoten des Luftröhrenschildes vereinigten Jnterkostalstamme entstehet.
Wenn derselbe vorhanden ist, welches allerdings sehr oft geschiehet, so steiget er längst der Schilddrüse und der Luftröhre hinab, und theilet dem Zungenbeinmuskel des Schildes bisweilen einige Zweige mit, sonsten aber dem Schlundmuskel des Schildes, des ringförmigen Knorpels, dem Ringschildmuskel, und der Schilddrüse, und unterhält gemeiniglich mittelst eines, oder mehrerer Aeste, mit dem rüklaufenden Fortsazze des achten Paa- res eine Gemeinschaft, oder bekommt dagegen von eben diesem zurüklaufenden Aste seine Wurzeln: zuweilen fin- det es sich aber auch, daß er mit diesem Nerven nichts gemein hat. Wir wollen bald auch von seinen Endi- gungen reden.
Es begeben sich aber auch andre Nerven vom Genik- ke nach dem Herzen hin. Es steiget nämlich der Jnter- kostalnerve von dem untern Theil des obersten Nakken- knoten (ganglium cervicale) (a) hinab, und empfängt bisweilen einen Ast vom achten Paare, sonsten aber, und öfterer von dem dritten (b), vierten und fünften Paare
der
(x) Ehendas. und in angef. Dissert.
(a)Tab. andersch.[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. Fasc. II. tab. art. thyr. inf. ant.
(b)Fasc. II. T. T.
Viertes Buch. Das Herz.
eben dieſes Paares hervorbringen. Eben dieſelben lau- fen neben den Aeſten der aͤuſſern Halsader hin, und bil- den an dieſer Schlagader ihren beſondern Nervenknoten in derjenigen Gegend (x), wo ihr Stamm ſich in den Gehirn-und Geſichtsaſt zertheilet. Jch habe wahrge- nommen, daß eben dieſer Herznerve von dem achten Paare allein hergekommen, alſo daß eine Wurzel aus dem Stamme, und eine andere aus dem Luftroͤhrenner- ven entſtanden iſt, der von eben dem Stamme herruͤh- ret. Bisweilen iſt gar kein oberſter Herznerve vorhan- den, und es vertritt alsdenn deſſen Stelle der Fortſaz, der aus dem mit dem Nervenknoten des Luftroͤhrenſchildes vereinigten Jnterkoſtalſtamme entſtehet.
Wenn derſelbe vorhanden iſt, welches allerdings ſehr oft geſchiehet, ſo ſteiget er laͤngſt der Schilddruͤſe und der Luftroͤhre hinab, und theilet dem Zungenbeinmuskel des Schildes bisweilen einige Zweige mit, ſonſten aber dem Schlundmuskel des Schildes, des ringfoͤrmigen Knorpels, dem Ringſchildmuskel, und der Schilddruͤſe, und unterhaͤlt gemeiniglich mittelſt eines, oder mehrerer Aeſte, mit dem ruͤklaufenden Fortſazze des achten Paa- res eine Gemeinſchaft, oder bekommt dagegen von eben dieſem zuruͤklaufenden Aſte ſeine Wurzeln: zuweilen fin- det es ſich aber auch, daß er mit dieſem Nerven nichts gemein hat. Wir wollen bald auch von ſeinen Endi- gungen reden.
Es begeben ſich aber auch andre Nerven vom Genik- ke nach dem Herzen hin. Es ſteiget naͤmlich der Jnter- koſtalnerve von dem untern Theil des oberſten Nakken- knoten (ganglium cervicale) (a) hinab, und empfaͤngt bisweilen einen Aſt vom achten Paare, ſonſten aber, und oͤfterer von dem dritten (b), vierten und fuͤnften Paare
der
(x) Ehendaſ. und in angef. Diſſert.
(a)Tab. andersch.[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. Faſc. II. tab. art. thyr. inf. ant.
(b)Faſc. II. T. T.
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Viertes Buch. Das Herz.
eben dieſes Paares hervorbringen. Eben dieſelben lau-
fen neben den Aeſten der aͤuſſern Halsader hin, und bil-
den an dieſer Schlagader ihren beſondern Nervenknoten
in derjenigen Gegend (x), wo ihr Stamm ſich in den
Gehirn-und Geſichtsaſt zertheilet. Jch habe wahrge-
nommen, daß eben dieſer Herznerve von dem achten
Paare allein hergekommen, alſo daß eine Wurzel aus
dem Stamme, und eine andere aus dem Luftroͤhrenner-
ven entſtanden iſt, der von eben dem Stamme herruͤh-
ret. Bisweilen iſt gar kein oberſter Herznerve vorhan-
den, und es vertritt alsdenn deſſen Stelle der Fortſaz,
der aus dem mit dem Nervenknoten des Luftroͤhrenſchildes
vereinigten Jnterkoſtalſtamme entſtehet.
Wenn derſelbe vorhanden iſt, welches allerdings ſehr
oft geſchiehet, ſo ſteiget er laͤngſt der Schilddruͤſe und
der Luftroͤhre hinab, und theilet dem Zungenbeinmuskel
des Schildes bisweilen einige Zweige mit, ſonſten aber
dem Schlundmuskel des Schildes, des ringfoͤrmigen
Knorpels, dem Ringſchildmuskel, und der Schilddruͤſe,
und unterhaͤlt gemeiniglich mittelſt eines, oder mehrerer
Aeſte, mit dem ruͤklaufenden Fortſazze des achten Paa-
res eine Gemeinſchaft, oder bekommt dagegen von eben
dieſem zuruͤklaufenden Aſte ſeine Wurzeln: zuweilen fin-
det es ſich aber auch, daß er mit dieſem Nerven nichts
gemein hat. Wir wollen bald auch von ſeinen Endi-
gungen reden.
Es begeben ſich aber auch andre Nerven vom Genik-
ke nach dem Herzen hin. Es ſteiget naͤmlich der Jnter-
koſtalnerve von dem untern Theil des oberſten Nakken-
knoten (ganglium cervicale) (a) hinab, und empfaͤngt
bisweilen einen Aſt vom achten Paare, ſonſten aber, und
oͤfterer von dem dritten (b), vierten und fuͤnften Paare
der
(x) Ehendaſ. und in angef. Diſſert.
(a) Tab. andersch. _. Faſc. II. tab. art. thyr. inf. ant.
(b) Faſc. II. T. T.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/738>, abgerufen am 22.11.2024.
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