nute herausstösset, auf 160 Unzen, und giebt endlich dem Blute, welches die Aorte anfüllet, 264 Zolle (b).
Der vormals berühmte Bryan Robinson macht die Zeit, die auf die Zusammenziehung des Herzens geht, wie Keil, der Helfte derjenigen Zeit gleich, welche zur Erweiterung erfordert wird: er sezzet aber 3 Unzen an, die mit einem Pulsschlage in die Aorte sollen getrieben werden; er schäzzet den Durchmesser auf einen Zoll, nebst Theilen, und rechnet nur 54 Pulsschläge: aus die- sen Säzzen bestimmt er die Geschwindigkeit des Blutes so, daß dasselbe innerhalb einer Secunde 15 Zolle und Theile vom Zolle durchlaufe. Es ist aber die An- zahl der Pulsschläge in der That zu klein, und folglich die Zeit, darinnen die Zusammenziehung des Herzens ge- schiehet, allzu lang, auch die Blutwelle, die das linke Herz heraustreibt, gar zu groß angegeben (c).
§. 49. Die Berechnung des Franz Boissier.
Der berühmte Franz Boissier hat eine andere Rech- nung gemacht (d), und bestärket dieselbe mit dem An- sehn des Daniel Bernoulli, eines der grössesten Meß- künstler, der seine Arbeit gebilliget hat. Er nahm daher zu seinen Grundsäzzen den vom Stephan Hales durch Versuche erwiesenen Sprung des Blutes an; er machte ferner die Geschwindigkeit, die diesen Sprung hervor- bringt, der Geschwindigkeit gleich, vermöge welcher 20 Fuß, in einer mit dem Gesichtskreise parallelen Fläche, in- nerhalb einer Secunde durchwandert werden. Die Kraft des Herzens findet er eilftehalb Unzen gleich, welche in- nerhalb einer Secunde einen Fuß hoch erhoben würden;
und
(b)[Spaltenumbruch]Philosophic princip. of me- dic. S. 122.
(c)[Spaltenumbruch]Of food and discharges. S. 5. 6. 7.
(d) Am angef. Ort S. 301.
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Die Bewegung des Herzens.
nute herausſtoͤſſet, auf 160 Unzen, und giebt endlich dem Blute, welches die Aorte anfuͤllet, 264 Zolle (b).
Der vormals beruͤhmte Bryan Robinſon macht die Zeit, die auf die Zuſammenziehung des Herzens geht, wie Keil, der Helfte derjenigen Zeit gleich, welche zur Erweiterung erfordert wird: er ſezzet aber 3 Unzen an, die mit einem Pulsſchlage in die Aorte ſollen getrieben werden; er ſchaͤzzet den Durchmeſſer auf einen Zoll, nebſt Theilen, und rechnet nur 54 Pulsſchlaͤge: aus die- ſen Saͤzzen beſtimmt er die Geſchwindigkeit des Blutes ſo, daß daſſelbe innerhalb einer Secunde 15 Zolle und Theile vom Zolle durchlaufe. Es iſt aber die An- zahl der Pulsſchlaͤge in der That zu klein, und folglich die Zeit, darinnen die Zuſammenziehung des Herzens ge- ſchiehet, allzu lang, auch die Blutwelle, die das linke Herz heraustreibt, gar zu groß angegeben (c).
§. 49. Die Berechnung des Franz Boiſſier.
Der beruͤhmte Franz Boiſſier hat eine andere Rech- nung gemacht (d), und beſtaͤrket dieſelbe mit dem An- ſehn des Daniel Bernoulli, eines der groͤſſeſten Meß- kuͤnſtler, der ſeine Arbeit gebilliget hat. Er nahm daher zu ſeinen Grundſaͤzzen den vom Stephan Hales durch Verſuche erwieſenen Sprung des Blutes an; er machte ferner die Geſchwindigkeit, die dieſen Sprung hervor- bringt, der Geſchwindigkeit gleich, vermoͤge welcher 20 Fuß, in einer mit dem Geſichtskreiſe parallelen Flaͤche, in- nerhalb einer Secunde durchwandert werden. Die Kraft des Herzens findet er eilftehalb Unzen gleich, welche in- nerhalb einer Secunde einen Fuß hoch erhoben wuͤrden;
und
(b)[Spaltenumbruch]Philoſophic princip. of me- dic. S. 122.
(c)[Spaltenumbruch]Of food and diſcharges. S. 5. 6. 7.
(d) Am angef. Ort S. 301.
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Die Bewegung des Herzens.
nute herausſtoͤſſet, auf 160 Unzen, und giebt endlich dem
Blute, welches die Aorte anfuͤllet, 264 Zolle (b).
Der vormals beruͤhmte Bryan Robinſon macht
die Zeit, die auf die Zuſammenziehung des Herzens geht,
wie Keil, der Helfte derjenigen Zeit gleich, welche zur
Erweiterung erfordert wird: er ſezzet aber 3 Unzen an,
die mit einem Pulsſchlage in die Aorte ſollen getrieben
werden; er ſchaͤzzet den Durchmeſſer auf einen Zoll, nebſt
[FORMEL] Theilen, und rechnet nur 54 Pulsſchlaͤge: aus die-
ſen Saͤzzen beſtimmt er die Geſchwindigkeit des Blutes
ſo, daß daſſelbe innerhalb einer Secunde 15 Zolle und
[FORMEL] Theile vom Zolle durchlaufe. Es iſt aber die An-
zahl der Pulsſchlaͤge in der That zu klein, und folglich
die Zeit, darinnen die Zuſammenziehung des Herzens ge-
ſchiehet, allzu lang, auch die Blutwelle, die das linke
Herz heraustreibt, gar zu groß angegeben (c).
§. 49.
Die Berechnung des Franz Boiſſier.
Der beruͤhmte Franz Boiſſier hat eine andere Rech-
nung gemacht (d), und beſtaͤrket dieſelbe mit dem An-
ſehn des Daniel Bernoulli, eines der groͤſſeſten Meß-
kuͤnſtler, der ſeine Arbeit gebilliget hat. Er nahm daher
zu ſeinen Grundſaͤzzen den vom Stephan Hales durch
Verſuche erwieſenen Sprung des Blutes an; er machte
ferner die Geſchwindigkeit, die dieſen Sprung hervor-
bringt, der Geſchwindigkeit gleich, vermoͤge welcher 20
Fuß, in einer mit dem Geſichtskreiſe parallelen Flaͤche, in-
nerhalb einer Secunde durchwandert werden. Die Kraft
des Herzens findet er eilftehalb Unzen gleich, welche in-
nerhalb einer Secunde einen Fuß hoch erhoben wuͤrden;
und
(b)
Philoſophic princip. of me-
dic. S. 122.
(c)
Of food and diſcharges. S.
5. 6. 7.
(d) Am angef. Ort S. 301.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/927>, abgerufen am 23.11.2024.
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